Feinde nach unserem Geschmack
Gefallen hat uns auch, dass sich die Gegnerschar diesmal noch abwechslungsreicher und interessanter präsentiert als zuvor. Wir bekommen es nicht nur mit regulären Soldaten, Zauberern und wilden Tieren zu tun, sondern auch mit allerhand Chimären, besonders mächtigen Kreaturen, die oft mehrere Hexfelder einnehmen und wirklich fiese Tricks auf Lager haben. Da gibt es vielarmige Insektenwesen, die über unsere Köpfe hinweg brausen, Höllenhunde, die gigantische Sprünge vollführen, Baumriesen, die einen Schutzschirm aus Gift um sich herum ziehen, oder Sandhexen, die unsere Streiter mit ihren Sturmattacken aus den Latschen hauen.
Auch ein paar beinharte Bosskämpfe stehen an, über die wir an dieser Stelle allerdings nichts verraten wollen. Insgesamt war der Schwierigkeitsgrad in unserer Testversion noch etwas unausgegoren; anfangs tendenziell etwas zu heftig, gegen Ende eher zu leicht. Die Macher haben aber versprochen, die Balance bis zur Veröffentlichung noch auszutarieren und notfalls einen Patch nachzureichen. So variantenreich wie die Feinde zeigen sich auch die Level: Wir erklimmen Burgmauern und Wehrgänge, besichtigen malerische Fischerdörfchen, stapfen durch Verliese und liefern uns sogar auf schwebenden Plattformen Scharmützel.
Erstmal Pause machen
Wenn wir nicht gerade fechten, machen wir üblicherweise Rast im Feldlager. Dort verwalten wir Ausrüstung und Truppen, führen Gespräche und planen das weitere Vorgehen - quasi ein transportabler Quest-Hub. Das Komfortable ist, dass wir dort alle wichtigen Anlaufpunkte an einem Fleck finden und nicht mehr wie früher zwischen verschiedenen Siedlungen hin- und herpendeln müssen, um Trainer oder Läden zu besuchen.
Die eine oder andere Stippvisite in die Umgebung lohnt sich freilich trotzdem noch, denn in den Städten gibt es oft Sekundäraufgaben, die lohnenswerte Beute und zusätzliche Erfahrungspunkte versprechen. Beispielsweise haben wir während unseres Feldzugs immer wieder schicke Rüstungen gefunden - aber immer hat irgendein Teil gefehlt und damit der Set-Bonus. Die gesuchten Items gab es dann erst in den Nebeneinsätzen.
Wer alles sehen will und sich beim Erkunden Zeit lässt, dürfte bis zu 30 Stunden mit Blackguards 2 beschäftigt sein; für den Hauptfeldzug veranschlagen die Entwickler über 20. Im Heereslager sperren wir außerdem Gefangene ein, die wir bei unseren Beutezügen immer mal wieder machen: Stadtverwalter, Offiziere und andere Schergen von Marwan. Diese können wir in Multiple-Choice-Dialogen verhören und anschließend über ihr Schicksal befinden: Sie entweder laufen lassen oder aber hinrichten.
Je nachdem, wie wir uns entscheiden, erleben wir dann ein anderes Finale, als gütige Befreierin oder blutrünstige Eroberin. Gnade kann aber durchaus auch negative Auswirkungen nach sich ziehen. Mancher Freigelassene läuft schnurstracks wieder zur Gegenseite über, und wenn wir nicht achtgeben, wie wir unsere Mitstreiter behandeln, stellen diese sich später vielleicht gegen uns oder gehen sogar aufeinander los.
Motivierte Rächerin
Es gibt zahlreiche weitere kleine Neuerungen und Verbesserungen. Beispielsweise hat unser Inventar kein Gewichtslimit mehr, wir können also so viel Beute zusammenraffen, wie wir wollen. Sehr angenehm fanden wir auch, dass wir jeden Einsatz wieder mit voller Energie starten und Verwundungen nicht erst umständlich durch Rasten oder bei Heilern auskurieren müssen. An der Technik hat sich dagegen wenig getan: Auf den ersten Blick (und den zweiten) sieht Blackguards 2 immer noch genauso aus wie der Vorläufer.
Das macht aber nichts, die Optik ist zwar nicht spektakulär, für ein Strategiespiel aber immer noch mehr als ansehnlich und wie erwähnt durch die vielen Umgebungen und unterschiedlichen Figuren sehr abwechslungsreich. Die akustische Untermalung gefällt uns dafür etwas besser als zuvor, sowohl die Hintergrundmusik als auch die zahlreichen Dialoge und (etwas zu seltenen) Einheitenkommentare. Die Sprecher wirken diesmal motivierter und tauchen tiefer in ihre Rollen ein.
Wohl auch deshalb konnten wir uns mit Cassia eher anfreunden als mit unserer namenlosen Hauptfigur aus dem ersten Teil, obwohl die durchgeknallte Rächerin nicht gerade als Sympathieträgerin durchgeht, wenn sie mal eben ein halbes Dorf ausradieren lässt, um ihre Söldner bei Laune zu halten, oder Geiseln foltert. Die Story ist erneut ziemlich finster geraten, fügt sich so aber wunderbar in die Welt des Schwarzen Auges.
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