Seite 2: Blade Runner 2049 - Filmkritik: Monumentale Science-Fiction

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Sequel und Standalone zugleich

Generell ist Blade Runner 2049 randvoll mit Handlungsbezügen und Reminiszenzen an das Original, sodass der Film für Fans ein ganz besonderes Erlebnis wird. Dabei schafft Blade Runner 2049 den Kunstgriff, dass man den Vorgänger nicht unbedingt kennen muss, um der Handlung problemlos zu folgen. Trotzdem verkommt die Vorgeschichte der Figuren nicht zur Randnotiz. Für die Fortsetzung eines Stoffes, der so lange zurückliegt, ist das allein eine sehr beachtliche Leistung.

Die Architektur und Lichtstimmung des Replikanten-Herstellers Wallace Corporation erinnert an dessen Vorgänger-Firma Tyrell aus dem Originalfilm. Die Architektur und Lichtstimmung des Replikanten-Herstellers Wallace Corporation erinnert an dessen Vorgänger-Firma Tyrell aus dem Originalfilm.

Wer ohne Vorwissen ins Kino geht, bekommt immer noch einen erstklassigen Sci-Fi-Film vorgesetzt, kann aber keine so emotionale Verbindung herstellen, wie Kenner von Blade Runner. Zugleich funktioniert 2049 auch eigenständig und dürfte das Bedürfnis wecken, das Original nachzuholen.

Persönlich kann ich den Film jedoch nicht komplett unabhängig vom Original betrachten, da ich selbst ein großer Fan von Blade Runner bin und es mir unmöglich ist, mich in jemanden hineinzuversetzen, der die Geschichte von Rick Deckard nicht kennt. Deshalb bin ich der Meinung, man hat deutlich mehr von Blade Runner 2049, wenn man sich zuvor noch einmal den ersten Film zu Gemüte führt.

Düstere Philosophiestunde

Es ist sehr schwierig, über Blade Runner 2049 zu schreiben, ohne Teile der Handlung vorwegzunehmen, deshalb vermeide ich es komplett, über die Story zu schreiben. Im Kern dreht sich jedoch alles um die Frage, was einen Menschen als lebendiges bewusstes Wesen definiert. Der Film greift das Thema in vielerlei Hinsicht auf, auch an vermeintlich unwichtigen Nebenschauplätzen, wie der Beziehung von K zu seiner Freundin Joi.

Obwohl ihr gemeinsames Leben sowohl dem Zuschauer als auch den Charakteren selbst sehr real vorkommt, wird im Laufe der Handlung auf brutale Art und Weise infrage gestellt, ob und inwiefern sie tatsächlich existiert und ob menschliche Gefühle zu unterscheiden sind von hochentwickelter KI, Algorithmen und Biomechanik.

Was ist real? Ein Hologramm oder ein Replikant mit einem Bewusstsein konkurrieren in der Welt von Blade Runner mit "echtem" Leben. Aber die Grenze ist nicht einfach zu ziehen. Was ist real? Ein Hologramm oder ein Replikant mit einem Bewusstsein konkurrieren in der Welt von Blade Runner mit "echtem" Leben. Aber die Grenze ist nicht einfach zu ziehen.

Das scheint auf den ersten Blick fast lapidar im Vergleich zu der Gefahr, die K im Laufe der Handlung entdeckt und die das Ende der Menschheit bedeuten könnte. Wenn jedoch die Grenzen zwischen künstlichem und natürlichem Leben aber immer mehr verwischen, wird es scheinbar unmöglich, das Wort "Menschheit" überhaupt zu definieren.

Wenn eine Person völlig ausgewachsen aus einem großen Plastiksack geboren wird und echte Erinnerungen eingepflanzt bekommt, ist sie dann ein Mensch? In genau dieser tragischen Frage liegt wie bei seinem Vorgänger auch die düstere Faszination von Blade Runner 2049.

Die Prequel-Kurzfilme:Was dazwischen Blade Runner und 2049 geschah

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