Ceville im Test - Adventure-Überraschung aus Deutschland

Überraschung! Durch grandioses Rätseldesign und jede Menge Humor mausert sich das Erstlingswerk des deutschen Teams Realmforge im Test zum besten Comic-Adventure seit Jack Keane.

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Damit uns der Flaschengeist einen Wunsch erfüllt, müssen wir ihn in einem Kartenspiel besiegen - doch der Bursche betrügt. Damit uns der Flaschengeist einen Wunsch erfüllt, müssen wir ihn in einem Kartenspiel besiegen - doch der Bursche betrügt.

Der böse Wolf hat sich beim Angriff auf das Haus der drei Schweinchen durch einen herabfallenden Ziegelstein verletzt und verklagt die Ferkel nun auf Schmerzensgeld. Bei Ceville, dem König des quietschbunten Märchenreichs Faeryanis, kringelt sich bei solchen Rechtsstreitigkeiten vor Verzückung der Schnauzbart. Immerhin kann er als allmächtiges Staatsoberhaupt jeden seiner Bürger nach Herzenslust bestrafen, einsperren, foltern oder in die Zwergenminen schicken. Dem egozentrischen Despoten ist dabei jedes Mittel recht - Hauptsache, er hat seinen Spaß.

Klar, dass derartige Führungsmethoden auf Dauer nicht gut ankommen, weshalb das unterdrückte Volk den Aufstand probt und Ceville kurzerhand entmachtet. Doch für den Ex-König kommt’s noch dicker: Ausgerechnet sein treuer Berater Basilius reißt die Macht an sich und buchtet Ceville ein - der Auftakt zum gleichnamigen Point&Click-Adventure des Entwicklerstudios Realmforge. Dem jungen Münchener Team gelingt mit seinem Debütprojekt ein großer Wurf, denn des Königs Weg aus dem Knast und zurück auf den Thron gehört zum Witzigsten und Ideenreichsten, was das Genre in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

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Zweisam

Mit legalen Goldgeschäften wollen die adrett gekleideten Zwerge ihr angekratztes Image aufpolieren. Mit legalen Goldgeschäften wollen die adrett gekleideten Zwerge ihr angekratztes Image aufpolieren.

Selten ist uns eine Spielfigur bereits nach den ersten Minuten derart ans Herz gewachsen wie Ceville. Trotz oder gerade wegen seiner zynischen Kommentare und sarkastisch-fiesen Art strahlt der abgesägte Despot eine bizarre Sympathie aus. Das hat er vor allem seiner fantastischen Vertonung zu verdanken. Wenn der kleinwüchsige Bursche mit der Stimme von Bilbo Beutlin über seinen »Staats-Schaaaatz« spricht, muss man zwangsläufig grinsen.

Doch der entmachtete König ist auf seinem Rachefeldzug nicht allein. Bereits nach einer Spielstunde erhält er tatkräftige Unterstützung von der jungen Lilly. Die herzensgute Hobbit-Dame zieht Diplomatie der Anarchie vor und geht mit ihren Mitmenschen zuvorkommend und höflich um, ist also so gar nicht wie Ceville. Aus dieser Fallhöhe haben die Autoren jede Menge urkomischer Streitereien gestrickt, die häufig bekannte Filme und Spiele durch den Kakao ziehen oder sich über aktuelle gesellschaftliche und politische Themen lustig machen. Selbst wenn Sie für den Spielverlauf unwichtige Gegenstände anklicken, quittieren die beiden das stets mit witzigen (und bei jedem Klick variierenden) Kommentaren - herrlich!

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