Chilling mit Nina.
Weiter geht’s, es folgen „North Beach Night Light“, „Scenic Drive“ und „Regatta“. Mein Augen-zu-und-Spiel-ausdenk-Test funktioniert auch hier ganz gut. Es sind aber keine Turrican 4-Level mehr, nein, jetzt bin ich in der ultimativen Entspannungsvariante von Outrun. Ein Auto. Eine Straße. Der Sound. Sonnenbrille nicht vergessen. Wie in Segas Automatenklassiker ziehen Palmen und Strände an mir vorbei, mein Bild im Kopf mischt sich mit meinen persönlichen Eindrücken aus Test Drive Unlimited, da hab ich allerdings meistens nur die mit Einkaufstüten überladenen Schnitten nach Hause gefahren. Würde dazu aber ganz gut passen, damit die Mädels entspannen können, während ich mit 240 km/h einen Parkplatz vor ihrer Hütte suche. Keine Frage, die eher entspannenden Stücke bringen das Album in ein anderes akustisches Fahrwasser. In sehr angenehmes, übrigens.
Nun höre ich „Germany Calling“. Klingt nach einer Drohung. So also würde die Bundeskanzlerin zum roten Telefon greifen und den Notstand ausrufen. Ist dann aber gar nicht so. Ganz am Anfang mogelt sich wieder ein C-64 ins Bild, da fühlt man sich als 33-jähriger Fan gleich wie Zuhause und möchte den blauen, blinkenden Cursor unter dem Wörtchen „Ready.“ umarmen. Aber die Komposition gaukelt den erneuten Retro-Trip nur vor, streckt einem förmlich die Zunge raus und beweist, dass ein Ruf aus Deutschland eigentlich ganz cool sein kann. Noch viel cooler und deutlich hipper ist dann auf einen Schlag „Tomorrow’s Yesterday“, mit einer anständigen Sängerin, die einer auch sehr anständigen Dance-Nummer einen willkommenen Charakter verleiht. Gelegentlich drängt sich die Musik an Nina, der Sängerin, frech vorbei, die Dame holt beim nächsten Refrain jedoch wieder ordentlich auf. 3 Minuten, 37 Sekunden, gute Unterhaltung, die man unbewusst lauter dreht, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit im Radio gespielt wird.
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