Wer Call of Duty liebt, schraubt gerne an virtuellen Waffen. Seit Modern Warfare 2019 den Gunsmith als großes neues Feature auf den Weg gebracht hat, ist das Taktieren mit unterschiedlichen Aufsätzen kaum mehr aus der CoD-DNA wegzudenken. Alle suchen nach den besten Builds, wollen aus ihrer M4 ein Langdistanz-Monster oder einen Run&Gun-Rasierapparat machen. Selbst im eher unbeliebten Vanguard hat es irrsinnig Spaß gemacht, die eigene SMG zu so einer Hüftfeuer-Maschine zu frisieren, dass ihr Kimme und Korn dauerhaft den Laufpass geben könnt.
Doch in Modern Warfare 2 ist der Gunsmith kompliziert - aus vielen Gründen. Zum Beispiel musste das erweiterte Waffentuning nach Release wegen Bugs deaktiviert werden, ihr könnt also das Lategame-Feature für voll ausgebaute Waffen noch gar nicht nutzen. Uff.
Aber es gibt weitere Stolpersteine beziehungsweise Eigenheiten von Modern Warfare 2, die das Schrauben an Knarren oft sogar zum falschen Weg machen. Im Internet vertreten beispielsweise einige der größten Experten die Meinung, dass Waffen ohne Attachements eigentlich die bessere Wahl sind. Von einem besten Build keine Spur.
Also schauen wir uns die Sache mal an.
Das Problem mit den besten Builds
Die Wurzel allen Übels
: Modern Warfare 2 hat eine irrsinnig kurze Time to Kill von unter 300 Millisekunden und ziemlich grobschlächtige Waffen. Grobschlächtig heißt: Im neutralen Zustand ohne alle Aufsätze verreißen die Knarren bereits ziemlich ordentlich und schlackern selbst ohne Dauerfeuer hin und her. Das könnt ihr natürlich kompensieren, doch fast jeder Aufsatz in CoD kostet euch ADS-Zeit, lässt euch also langsamer über Kimme und Korn zielen. CoD-Experte TheXclusiveAce zeigt das in seinem Video sehr schön:
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Und wisst ihr, wozu eine hohe ADS-Zeit führt? Richtig, ihr könnt langsamer anlegen, schießen und werdet bei derart niedriger Time to Kill über den Haufen geschossen, bevor ihr überhaupt reagieren könnt. Im jetzigen Zustand von Modern Warfare 2 versaut ihr euch oft den Waffen-Build, wenn ihr alle fünf Attachement-Slots mit Aufsätzen vollpackt.
Die Sache nach dem einen besten Build führt euch also nicht wirklich zum Ziel. Viel mehr müsst ihr verstehen, woran es bei euch scheitert, was ihr haben wollt und worauf ihr verzichten könnt. Aber zumindest einen Pauschal-Build können wir euch mit auf den Weg geben, denn der dürfte für jeden Spielertypen Upgrades bringen:
- FSS Sharkfin 90: Eines der wenigen Attachements, die ausschließlich positive Effekte haben. In dem Fall wackelt das Fadenkreuz weniger hin und her, wenn ihr anlegt. Lohnt sich immer, falls ihr den Slot sonst leer lassen würdet.
- Ziellaser: Es gibt diverse Laser-Aufsätze, die nur dann aktiv werden, wenn ihr über Kimme und Korn zielt. Ihr lauft damit also nicht permanent rum wie ein leuchtender Weihnachtsbaum, bekommt dafür aber mehr Präzision beim Zielen.
- Red Dot: Das kleinste Zielfernrohr kostet euch zwar ein bisschen ADS-Zeit, dürfte euch das Zielen aber so stark erleichtern, dass der geringe Malus kaum ins Gewicht fällt.
In unserem Beispiel-Build haben wir der Kastov noch ein 20-Schuss-Magazin draufgeschraubt, weil das die ADS-Zeit verbessert. Aber hier beginnen schon die Nachteile, denn wer in CoD häufig nachladen muss, geht ein Risiko ein.
Welcher Build ist der beste für mich?
Wir betreiben zwar keine Wahrsagerei, aber lehnen uns jetzt mal aus dem Fenster: Ihr sucht den besten Waffen-Build, weil ihr besser spielen wollt. Deshalb müsst ihr euch im ersten Schritt die Frage stellen: Woran hapert es denn? Und dann entscheiden, welchen Preis ihr zahlen wollt, um eure Nachteile auszugleichen.
Ein Beispiel: Ihr werdet dauernd gesehen, bevor ihr den Gegner seht? Dann packt euch Ghost als Perk ins Inventar und setzt auf Schalldämpfer. Oder knipsen euch Feinde die ganze Zeit beim Nachladen aus? Packt ein großes Magazin ein. Ja, das kostet euch jeweils Durchschlagskraft und ADS-Zeit, aber ihr müsst selbst experimentieren, um zu checken, wo für euch die Grenze liegt.
Verliert ihr dauernd Schießereien, weil der Gegner euch zuerst ausknipst? Dann ist eure Waffe vielleicht gar nicht das Problem, sondern euer Tempo. Wer in Modern Warfare 2 zu viel sprintet und um Ecken rennt, beißt meistens ins Gras. Klar, probiert mal eine SMG mit Aufsätzen, die die ADS-Zeit reduzieren ... aber wir versprechen euch: Wenn ihr generell Tempo rausnehmt, spielt ihr in MW2 besser.
Uns hat es ironischerweise sogar geholfen, mal mit einer Waffe samt komplett versauter ADS-Zeit zu experimentieren, um einen ruhigeren Spielstil zu verinnerlichen:
Mit diesem LMG-Build der Lachmann-Reihe seid ihr in etwa so agil wie das Bundestagsgebäude, rasiert aber auf 200 Meter einem Feind die Falten von der Stirn. Packt das Ding mal ein, schnauft damit an Häuserecken und hinter Deckung, nutzt häufiger die Mount-Funktion und schaut mal, ob sich euer Spielfluss verbessert.
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Infinity Ward muss dringend ran, um die Probleme aus dem Gunsmith rauszupatchen. Sobald das Waffen-Tuning wieder Teil des Spiels wird, dürfte sich die Jagd nach den besten Builds pro Waffe nochmal drastisch ändern. Im aktuellen Zustand sind viele Attachements mit hohen Risiken verbunden, die ihr ganz bewusst austesten und abwägen müsst.
Lasst euch davon nicht frustrieren. Modern Warfare 2 ist mit seiner gnadenlos niedrigen Time to Kill bisweilen ein nervtötendes Spielerlebnis, aber sobald ihr einmal euren Rhythmus gefunden habt, flutschen die Matches besser, versprochen.
Vielleicht hilft euch unser Guide zum schnellen Freischalten dabei, möglichst fix alle Waffen zu leveln. Und falls ihr ein bisschen Unterhaltung sucht, dann gönnt euch unseren Podcast zur Zukunft von Modern Warfare 2. Dort reißen wir an, was das Spiel alles in den nächsten Wochen und Monaten stemmen will.
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