Umfang & Abwechslung
Dirt 2 plagt die im Vergleich zu anderen aktuellen Rennspielen verhältnismäßig geringe Streckenauswahl. Jeder der verfügbaren Schauplätze bietet gerade mal zwei bis drei Varianten desselben Kurses.
Da Sie im Verlauf der 15 Spielstunden umfassenden Kampagne über 220 Rennen bestreiten, haben Sie sich an den gut zwei Dutzend und sich ständig wiederholenden Strecken bald satt gesehen. Da hilft es nur bedingt, dass Sie alle Pisten alternativ auch gegen die eigentliche Fahrtrichtung oder die Wettkämpfe in Baja, London und Los Angeles bei Nacht fahren können. Allerdings weiß Dirt 2 die relativ geringe Anzahl von Pisten sehr gut zu verpacken. So treten Sie im Verlauf gegen Ralley-Größen wie Dave Mirra und Ken Block an oder werden zu zwar langen, aber mit hohen Geldpreisen dotierten Meisterschaften eingeladen, die Sie rund um den Erdball schicken und die nach und nach schwieriger werden. Kurz vor dem Ende des Spiels gibt es sogar ein Turnier zum Gedenken an Colin McRae, an dessen Ende Sie mit Filmschnipseln aus seinen spektakulärsten Rennen belohnt werden. Und selbst die kurzen Ladezeiten versüßt Dirt 2 mit witzigen Statistiken sowie dem energetischen Rock- und Punk-Soundtrack.
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Fahrphysik & Tuning
Wie im Vorgänger ist das Fahrverhalten der Dirt 2-Boliden eine fast perfekte und sowohl mit dem Gamepad als auch dem Lenkrad sehr präzise Mischung aus Arcade und Simulation.
Zwar bedeuten allzu forsche Richtungswechsel den garantierten Ausflug ins Gestrüpp, und auch die Handbremse will gezielt für Drifts eingesetzt werden, trotzdem steht der actionorientierte und vor allem zugängliche Fahrspaß im Vordergrund. Es macht einfach Laune, mit einem Affenzahn durch die marokkanische Wüste zu heizen oder in Malaysia matschige Wassersenken zu durchpflügen. Rallye-Profis bekommen dennoch genügend Futter für Experimente. So dürfen Sie vor jedem Rennen über eine Reihe von Schiebereglern festlegen, wie tief der Wagen liegen oder wohin die Bremslast verteilt werden soll. Besonders nervenstarke Rennspieler probieren sich zudem am manuellen Getriebe, ausgeblendeter Minikarte und aktiviertem Schadensmodell. Letzteres reicht zwar nicht an Genregrößen wie GTR 2 heran, sorgt aber bei regelmäßigen Unfällen trotzdem für nachvollziehbar schlechtere Fahreigenschaften. Das optische Tuning hält sich indes in Grenzen. Mehr als freischaltbare Lacke und Spielzeuge fürs Cockpit (etwa einen Overlord-Schergen) hat Dirt 2 nicht zu bieten.
Grafik & Sound
Optisch setzt Dirt 2 Maßstäbe, nicht nur unter Windows 7 und dessen exklusiver Grafikschnittstelle DirectX 11. Selbst ohne die Unterstützung der neuen Technik sieht die PC-Fassung besser aus als ihr Konsolenpendant und lässt Burnout Paradise, Race Driver Grid oder Need for Speed: Shift weit hinter sich.
Auch in Sachen Sound fährt Dirt 2 der Konkurrenz davon. Die Motoren röhren ordnungsgemäß, bei Unfällen fliegen Ihnen die Scheiben und abfallenden Blechteile förmlich um die Ohren, und der sehr gut vertonte (wahlweise männliche oder weibliche) Beifahrer sowie die frechen Funksprüche der KI-Kontrahenten sorgen für ein fantastisches Mittendringefühl. Ein wenig mehr Feinschliff hätte hingegen die Bedienung vertragen können. Die Tastatursteuerung ist verhältnismäßig schwammig, und manche Menüpunkte (etwa die KI- oder Beifahrer-Optionen) gehen im Wohnwagen-Chaos unter. Aber so ist er halt, unser Rallye-Pilot. Immer ein wenig unordentlich.
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