Das Zelda-Prinzip funktioniert nach wie vor
Von Gegnern oder am Wegesrand sammeln wir außerdem Geld und Materialien. Beides können wir bei Händlern gegen bessere Ausrüstung tauschen. Die größten Fortschritte machen wir jedoch in den ausufernden Dungeons. Die sind über mehrere Ebenen hinweg mit Gegnern, Rätseln und Geschicklichkeitseinlagen gespickt.
Besonders in diesen Dungeons ist CrossCode angenehm fordernd. Uns erwarten umfangreiche Sprungpassagen, knifflige Schalterrätsel, Kämpfe, bei denen wir die Umgebung einbeziehen müssen, um kritische Treffer zu landen, Schieberätsel, bei denen wir Wände einrichten, um unsere Schüsse mehrmals um die Ecke zu lenken sowie am Ende ein knackiger Bosskampf, der ein bisschen Trial-and-Error erfordert, bis man die Schwachstelle der teils riesigen Brocken herausgefunden hat.
Wie angesprochen bekommt man dort auch neue Fähigkeiten. Im ersten Dungeon beispielsweise ein Feuerelement, das einen neuen Teil unseres Skill-Baums erschließt und uns einen Feuerschuss in die Hand gibt, mit dem wir beispielsweise Eiswände schmelzen und Hitze-empfindlichen Gegnern effektiver einheizen können. Mit der neuen Elementarkraft im Gepäck dürfen wir dann auch ins nächste Gebiet. Die gesamte Spielwelt erschließt sich also nur nach und nach.
Ein Tick zu viel des Guten
Unterm Strich macht jeder Teil von CrossCode Laune: Die Kämpfe fetzen, die Rätsel fordern, die Bossgegner krachen und die Story hält sich zumindest dank witziger Dialoge über Wasser. Der einzige gravierende Kritikpunkt: Streckenweise hat es Entwickler Radical Fish mit der Fülle an Inhalten etwas übertrieben.
Es gibt zahlreiche Nebenquests, die in langwierige Sammelei ausarten und nur dürftige Belohnungen bieten. Klar, wir können diese Nebenquests auch auslassen, da wir am Pfad der Hauptstory mit etwas Geschick sowieso genug Erfahrungspunkte oder bessere Ausrüstung bekommen, aber auch dort stellt sich ab und an eine gewisse Übersättigung ein -besonders bei den Rätseln.
Lösen wir ein Puzzle durch den cleveren Einsatz einer neuen Fähigkeit, wartet gleich im nächsten Raum ein ähnlich gestricktes - nur ein bisschen umfangreicher und langwieriger als das vorherige. So wirkt die Spielzeit künstlich gestreckt. Weniger wäre hier mehr gewesen. CrossCode zeigt aber auch, dass sich ein langer Atem auszahlt: Für die Entwickler, weil sie nach vielen Jahren ein tolles Werk abgeliefert haben. Und definitiv auch für Action-RPG-Fans, die sich von ein paar Längen im Spielfluss nicht abschrecken lassen sollten.
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