Daikatana: Dieser Shooter wird auch 23 Jahre später seinen schlechten Ruf nicht los

John Romero ist mit Doom berühmt geworden - und mit Daikatana berüchtigt. Wie spielt sich heute das Spiel, das als »schlechtester Shooter aller Zeiten« gilt?

Daikatana wird gern als schlechtester Shooter aller Zeiten bezeichnet. Doch hat das 2023 noch Bestand und war es überhaupt jemals so? Für GameStar Plus haben wir uns das berühmt-berüchtigte Spiel von John Romero noch einmal angeschaut und überprüft, welche Verbesserungen Fans inzwischen nachgeliefert haben. Daikatana wird gern als schlechtester Shooter aller Zeiten bezeichnet. Doch hat das 2023 noch Bestand und war es überhaupt jemals so? Für GameStar Plus haben wir uns das berühmt-berüchtigte Spiel von John Romero noch einmal angeschaut und überprüft, welche Verbesserungen Fans inzwischen nachgeliefert haben.

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Adressieren wir gleich mal den neongelb im Raum pulsierenden Elefanten: Nein, Daikatana, oder vielmehr »John Romero’s Daikatana«, wie es laut der Packung vollständig heißt, war niemals »the worst shooter of all time« - auch wenn es gerne und oft so genannt wurde.

Ein großer Teil von dem, was in den Mitt-90ern zum Beispiel von Capstone veröffentlicht wurde, egal ob es sich dabei um Operation Body Count (1994), Corridor 7 (1994) oder William Shatner’s TekWar (1995) handelte, war deutlich furchtbarer. Der deutsche »Doom-Killer« The Hidden Below (1994) hätte mal lieber im tiefsten aller Keller versteckt bleiben sollen. The Terminator: Rampage (1993) nahm alles, was an Genre-Opa Wolfenstein 3-D interessant und clever war, und ersetzte es durch öde und superöde.

Paul Kautz
Paul Kautz

Ich arbeite jetzt seit 25 Jahren in der Spielebranche - und es gibt nur recht wenige Dinge, bei denen ich wirklich traurig bin, sie verpasst zu haben. Niemals die Büros von Ion Storm im »Chase Tower« in Dallas mit eigenen Augen gesehen zu haben, zählt definitiv dazu. Diesen Palast des Größenwahnsinns beschrieben zu bekommen oder Bilder davon zu sehen, ist eine Sache - aber das ist echt so ein Ding, das man selbst gesehen haben muss, um zu glauben, dass es wirklich existieren kann. Sehr schade. Nun, immerhin hatte ich das Vergnügen der Begegnung mit Tom Hall, der mir sein Anachronox vorgestellt hat. Das hatte zwar keine Böden aus italienischem Marmor, aber funktionierte auch ohne Community-Patches ganz wunderbar.

Das, was von Duke Nukem Forever schlussendlich irgendwann mal rausgewürgt wurde, war eine Beleidigung für jedes funktionierende Gehirn. Und so weiter, und so fort. Es gibt genügend Doom-Klone da draußen, die schon immer sehr viel mehr falsch gemacht haben als Daikatana.

Ein guter Indikator dafür sind auch die Tests der damaligen Spielemagazine - denn Daikatana hat zu seinem Erscheinen im Großen und Ganzen gar nicht mal so schlecht abgeschnitten: In GameStar 7/2000 erhielt das Spiel eine Wertung von 83 Punkten, Haupttester Peter Steinlechner schrieb in seinem Fazitkasten das Folgende:

»Daikatana erfüllt die Erwartungen. Klar, das hätte es schon vor zwei Jahren tun können, aber ein klein wenig Verständnis habe ich mittlerweile für die lange Entwicklungszeit - denn in dem Programm steckt verdammt viel drin. Extrem abwechslungsreiche und teilweise atemberaubend schöne Umgebungen, effektvolles Kampfgerät, gelungene Rollenspiel-Anleihen, eine gute Handlung und -gelegentlich- sogar mal ein originelles Puzzle. [...] Letztlich ist Daikatana das beste Solo-3D-Actionspiel seit Half-Life.«

Im PC Joker 7/2000 erhielt es eine 79, in der zeitgleich erschienenen PC Games immerhin noch 68 - es könnte also alles sehr viel schlimmer sein. Das sage ich übrigens auch in der Daikatana-Folge bei The Pod.

Was man alles falsch machen kann

Woher kommt dann also der furchtbare Ruf von Daikatana? Nun, es macht direkt zur Begrüßung der Spielenden gleich mal alles falsch: Die Startlevels mit ihren hässlichen Schwarz-Braun-Dunkelgrün-Tönen und Dutzenden Robo-Fröschen und Nerv-Moskitos als Hauptgegner sind die mit Abstand schlechtesten des ganzen Spiels.

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