Der Herr der Ringe: Return to Moria zeigt, wie viel Potenzial in Mittelerde noch steckt

Meinung: Bald gibt es ein neues Spiel in Mittelerde, das sich ausnahmslos dem Volk der kleinen Bartmurmler widmet. Für Fabiano ein wahres Messe-Highlight.

Ich bin offen mit euch: Das Summer Game Fest hat mich nicht so wirklich abgeholt. Ich mag viele Spiele, doch ich hab auch meine ganz persönlichen Lieblings-Genres oder Settings. Und für mich war bei dieser Veranstaltung einfach nichts dabei, was mich so richtig aus den Latschen gehebelt hätte.

Zu viel Horror, zu viel Sci-Fi-Gedöns und Anime-Brimborium. Wo waren die neuen Strategiespiele? Wo war Mittelalter und klassische Fantasy? Nichts davon zu sehen. Aber zum Glück gibt es an diesem Wochenende noch mehr Veranstaltungen als das Summer Game Fest.

Epic Games hat seine ganz eigene Show veranstaltet. Hier gab es im Grunde für mich auch nicht viel zu entdecken - bis ich dann doch noch auf eine glänzende Ader Edelmetall im grauen Gestein gestoßen bin!

Es wurde nämlich tatsächlich ein neues Spiel zu Der Herr der Ringe angekündigt, das wie für mich gemacht scheint. Der Herr der Ringe: Return to Moria gibt mir genau das, was ich mir schon seit Jahren wünsche!

Herr der Ringe: Return to Moria - Neues Survivalspiel mit Zwergen angekündigt Video starten 1:16 Herr der Ringe: Return to Moria - Neues Survivalspiel mit Zwergen angekündigt

Khazâd aimênu! Gebt mir Zwerge!

Ich bin in der Realität ein recht großer Mensch und dazu auch noch recht schlank. Einen Bart trage ich meistens auch nicht und wenn, dann ist er bestimmt nicht lang genug, um mir bis auf die Brust zu reichen. Trotzdem oder gerade deshalb liebe ich es, mich in Rollenspielen in Zwerge hineinzuversetzen. Seitdem ich Gimli auf der großen Leinwand gesehen habe und vor allem Die Zwerge von Markus Heitz verschlang, gehört das kleine Volk zu meinen absoluten Lieblingen!

Fabiano Uslenghi
Fabiano Uslenghi

Fabiano Uslenghi ist der GameStar-Experte für alles rund um Fantasy, Rollenspiele, Mittelalter und Herr der Ringe. Schon seit jungen Jahren begeistern ihn Zwerge, wie sie von Tolkien interpretiert wurden. All zu oft steht dieses Volk aber nicht im Mittelpunkt. Dass mit Return to Nangrim und Return to Moria jetzt gleich zwei Spiele in Entwicklung sind, die das ändern wollen, ist für Fabiano eine ebenso unverhoffte wie glückliche Wendung.

Deshalb stürze ich mich auch auf jede Form von Videospiel, in denen Zwerge eine Option sind. Schon lange sehne ich mich danach, mal wieder als bärtiger Kleinkrieger Höhlen zu erforschen, nach Metall zu schürfen und meine eigenen Waffen zu schmieden. Also genau das, was ich ich Anfang 2023 in dem neuen Survival-Spiel rund um das verlassene Moria ebenfalls tun werde.

Zwerge sind die besten Schmiede und Bergarbeiter - also perfekt für ein Survival-Crafting-Spiel. Zwerge sind die besten Schmiede und Bergarbeiter - also perfekt für ein Survival-Crafting-Spiel.

Return to Moria mag kein Survival-Spiel mit dem allergrößten Produktionsaufwand sein, doch was ich bislang gesehen habe, macht mir wirklich Hoffnung. Ich bin Feuer und Flamme bei dem Gedanken, meinen eigenen Zwerg und seinen prachtvollen Bart im Editor zu gestalten. Und ein Survival- und Crafting-Spiel mit Zwergen ergibt auch einfach unheimlich viel Sinn.

Welches andere Volk ist so sehr dafür bekannt, sich mit Spitzhacken durch den Fels zu arbeiten, handwerklich geschickt zu sein und gleichzeitig dazu in der Lage, sich gegen allerlei dunkelbrütiges Gezücht zu verteidigen? Zwerge sind die perfekten Protagonisten für diese Art Spiel!

Meiner Liebe zu Zwerge ist es auch zu verdanken, dass ich auf das Adventure Return to Nangrim hinfiebere, dass eine ganz ähnliche Prämisse wie Return to Moria verfolgt. Selbst die Namen sind fast schon verdächtig nahe beieinander. Was Nangrim besonders macht, habe ich in einem eigenen Artikel erläutert:

So wünsche ich mir Herr der Ringe

Anders als Return to Nangrim hat die Ankündigung von Return to Moria mich aber noch aus einem anderen Grund sehr glücklich gemacht: Es spielt natürlich in Mittelerde! Und kaum etwas beschäftigt mich täglich so sehr, wie verzweifelt und ein wenig traurig daran zu denken, wie wenig das Potenzial von Tolkiens Werk im Bereich der Videospiele ausgeschöpft wird.

Erst letztens habe ich euch ja in einer Kolumne wieder mein Leid geklagt. Da ging es in erster Linie darum, dass Herr-der-Ringe-Spiele ruhig simpel denken können, und genau das macht Return to Moria. Es greift ein etabliertes Spielprinzip auf und versetzt das ganze Konzept nach Mittelerde. Und dann noch in eine so bekannte Umgebung wie Moria. Das gewaltige Minensystem unter dem Nebelgebirge, das ich persönlich schon immer selbst erkunden wollte. Im Buch singt Gimli immerhin von den verlorenen Schätzen die hier in den weitläufigen Stollen verloren gingen - ich will sie alle finden.

Allein oder mit Freunden kann ich die berühmten Hallen Morias durchforsten. Allein oder mit Freunden kann ich die berühmten Hallen Morias durchforsten.

Ebenfalls spannend: Return to Moria spielt tatsächlich nach dem Ringkrieg. Eine Zeit, die meines Wissens nach in Spielen bisher komplett unangerührt blieb. Immerhin ist in der Beschreibung von Lord Gimli die Rede, und diesen Titel bekommt der Gefährte eigentlich erst nach der Zerstörung des Einen Rings.

Das heißt aber wahrscheinlich auch, dass wir uns einen Konflikt mit dem sagenumwobenen Balrog abschminken können. Der wurde bekanntermaßen von Gandalf an der Felswand des Gebirges zerschmettert. Das brauch ich aber gar nicht. Ich will Moria zu alter Größe verhelfen und den vom Schatten befallenen Ort wieder so glanzvoll gedeihen lassen, wie einst zu Balins Zeit.

Das gibt mir eine Entfaltungsfreiheit in Mittelerde, wie ich sie noch nie hatte. Ich bestimme mit, wie sich die Welt nach dem Ringkrieg formt. Oder zumindest, wie sich Moria entwickelt.

Und darauf freue ich mich ungemein.

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