Diablo 4: Als ich zum ersten Mal vom Butcher zerlegt wurde, habe ich mich in das Spiel verliebt

Meinung: Fabiano hätte nie gedacht, dass er sich so sehr darüber freuen würde, von einem fiesen Fleischer im schlechtesten Moment komplett aufs Kreuz gelegt zu werden.

Der Butcher ist zurück und einer der Gründe, warum Fabiano derzeit so viel Spaß mit Diablo 4 hat. Der Butcher ist zurück und einer der Gründe, warum Fabiano derzeit so viel Spaß mit Diablo 4 hat.

Es war ein düsterer Tag und ich stand unter der Kathedrale von Tristram - als mich der Butcher zu blutiger Pampe matschte. Ein ikonischer Moment, wie es ihn nur wenige gibt. Ein Moment, wie ihn selbst Blizzard in den Jahren nach Diablo 1 nie wieder richtig hinbekam.

Zumindest bis jetzt. Denn Diablo 4 schafft es endlich wieder, den Butcher zu dem zu machen, was er früher einmal war. Ein überraschend grausames Monstrum - das ich einfach nicht aus meinem Kopf bekomme.

Ein genialer Moment

Jetzt ist es natürlich ein wenig albern zu denken, man wäre vom Auftreten des Butchers noch wirklich überrascht. Blizzard weiß natürlich, wie wichtig dieser spezielle Dämon seinen Fans ist und wir reden hier von einem Studio, das den Skelettkönig Leoric bereits um die 100 mal wieder zum Leben erweckt hat. Mit dem Butcher verfahren sie ganz genauso.

Natürlich gab es den Butcher auch in Diablo 3 und natürlich ließ sich selbst Diablo Immortal nicht die Gelegenheit nehmen, den roten Klops samt Schürze und Hackebeil irgendwo rumtanzen zu lassen. Gerade deshalb hätte ich vor Diablo 4 auch Blizzard darum angefleht, dem Dämon endlich mal eine Auszeit zu gönnen. Haben Dämonen in dieser Welt denn keine Gewerkschaft?!

In Diablo 3 konntet ihr den Butcher gar als süßes Pet dabeihaben. In Diablo 3 konntet ihr den Butcher gar als süßes Pet dabeihaben.

Doch da wusste ich auch noch nicht, wie genial Blizzard den Butcher dieses Mal ins Spiel bringt. Dass sie sich ausnahmsweise mal nicht fragen: Wie können wir diesen Bossgegner möglichst imposant in Szene setzen?, sondern darüber nachdenken, wie sich dieser Gegner überhaupt erst in den Herzen der Spielerschaft festsetzen konnte.

Verfehlter Fan-Service

Es ist eine Debatte so alt wie die ersten Geschichten der Menschheit: Was ist guter Fan-Service und wann verfehlt er komplett seinen Zweck? Bestimmt haben schon die Menschen im Mittelalter darüber geredet, ob das Auftreten von Dietrich von Bern im Nibelungenlied unbedingt notwendig war oder nicht. Wer weiß das schon.

Ich persönlich habe nichts dagegen, solange es für die Figur auch Sinn ergibt und solange sie respektvoll behandelt wird. Das Problem beim Butcher war lange, dass Blizzard seinen größten Reiz verkannte. Diesen Dämon gibt es seit Diablo 1, wo er als zufälliger Encounter auf einer der oberen Ebenen auftauchen konnte. Dort hockte er dann in seinem blutigen Fleischerräumchen und brüllte Fresh Meat!, sobald ich mit meinem Helden unbesonnen darauf zu dackelte.

Diablos Butcher hat Micha fast gebrochen - Mein härtester Boss Teil 2 Video starten PLUS 20:21 Diablos Butcher hat Micha fast gebrochen - Mein härtester Boss Teil 2

Danach polterte der Teufel auf mich zu und in den meisten Fällen machte er mich an diesem Punkt schmucklos zur Sau. Dieser Gegner war deutlich stärker als alles, was bis zu diesem Zeitpunkt im Dunkeln lauerte. Die Überraschung entsprechend groß und das Entsetzen noch größer.

In Diablo 3 war der Butcher dann ... ein Spektakel. Man landet in einer Arena, die Übles vermuten lässt, während der Dämon bereits an die Tür hämmert. Dämonenlibelle Maghda schwirrt herbei und kündigt den Butcher wie einen Pro-Wrestler an. Dann donnert der Schlächter durchs Tor und das Match beginnt.

Klar, das schindet Eindruck. Hatte aber nichts mehr mit dem überraschten Schrecken des wahren Butchers gemein, der sich höchstens selbst ankündigt, damit blanke Panik auslöst und dann ist mein ach so heldenhafter Krieger in der Regel auch schon tot.

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Der Schrecken des Schlächters

Kann der Butcher noch eine Überraschung sein? Ja, wenn man ihn richtig einsetzt. Und genau das macht ihn in Diablo 4 wieder zu dem, was er früher einmal war. Wir wissen im Grunde nie, wann der Butcher plötzlich hinter uns steht. Er kann und wird uns im aller schlechtesten Moment plötzlich anfallen und zu Brei schlagen.

Ich werde nie vergessen, wie das bei mir war. Da bin ich gerade durch einen erstaunlich anspruchsvollen Dungeon gerannt, in dem es vor absurd übermächtiger Ghul-Horden wimmelte. Jeder davon nahm so gut wie keinen Schaden und die Meute hetzte meinen Jäger minutenlang durch die Gänge, bis ich endlich jeden einzelnen davon zur Strecke brachte.

In Diablo 3 ist der Butcher als Akt-Boss unumgänglich, in Diablo 4 bekommt ihr ihn mit Glück lange nicht zu Gesicht. In Diablo 3 ist der Butcher als Akt-Boss unumgänglich, in Diablo 4 bekommt ihr ihn mit Glück lange nicht zu Gesicht.

Genau das war der Moment, als der Butcher auftauchte. An einer Stelle, an der ich mit keinem Boss gerechnet hätte. Ich konnte einfach nicht mehr ... Die nachfolgende Abreibung fühlte sich fast schon unfair an. Doch viel wichtiger ist, dass ich mich an diese erste Tracht Prügel lebhaft erinnere und auch in Zukunft nie vergessen werde.

Sicher - je länger ich Diablo 4 spiele, um so weniger kann mich das zufällige Auftauchen kalt erwischen. Doch diese erste Begegnung löste in mir ein Gefühl aus, dass ich abgesehen davon nur ein weiteres Mal in meinem Leben zu spüren bekam.

Und zwar an einem düsteren Tag unter der Kathedrale von Tristram.

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