Die Open World von Diablo 4 ist ein Hindernis fürs Endgame

Diablo 4 soll mehr Endgame-Vielfalt bieten als seine Vorgänger. Doch unsere spielbare Version zeigt: Blizzard könnte über die Open World stolpern.

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Kennt ihr die 10.000-Stunden-Regel? So viel Übung braucht man angeblich, um in einer Sache wahrhafte Meisterschaft zu erlangen. Also zum Beispiel bei der Hirnchirurgie, beim Klavierspielen oder beim Flache-Steine-möglichst-oft-übers-Wasser-ditschen-Lassen.

Wenn es danach ginge, wäre ich inzwischen ein Meister der Hack and Slays - ich muss in Diablo, Path of Exile, Titan Quest & Co. locker 10.000 Stunden versenkt haben, wahrscheinlich mehr.

Und damit ahnt ihr wahrscheinlich schon, was ich von Diablo 4 erwarte.

Es gibt nämlich zwei Arten von Diablo-Spielerinnen und -Spielern auf der Welt. Die einen gehen effizient mit ihrer Lebenszeit um, spielen ein einziges Mal die Story durch und widmen sich hinterher wieder den Herausforderungen des echten Daseins: die Katze an den Straßenrand stellen, die Mülltonne füttern und so weiter.

Und dann gibt es Verrückte wie mich, für die Diablo überhaupt erst losgeht, wenn die Story abgehakt ist. Nicht falsch verstehen: Ich liebe dieses düstere, trostlose Universum, habe in Diablo 2 mindestens 20 Mal den Kampf zwischen Tyrael und Tal Rashas Mumie angeschaut und kann im ersten Diablo bis heute Wort für Wort mitsprechen, wenn mich Lazarus verhöhnt (»You are too late to save the child. Now you will join him - in Hell!«).

Die Open World sind stimmungsvoll aus, keine Frage. Fürs Endgame könnte sie aber ein Hindernis sein. Die Open World sind stimmungsvoll aus, keine Frage. Fürs Endgame könnte sie aber ein Hindernis sein.

Aber Diablo war für mich schon immer ein Endlosspiel, sein Motivationsmotor die immerwährende Jagd nach Beute, Beute, Beute. Es ging für mich nie darum, das Böse aufzuhalten. Es ging darum, selbst immer mächtiger zu werden, um... ja, um mächtiger zu werden. Nichts motiviert so sehr wie steigende Zahlen - egal, ob bei der kritischen Trefferchance oder auf der Gehaltsabrechnung.

Kurzum: Diablo ist für mich die spielgewordene Machtfantasie. Und das gilt auch für Diablo 4.

Nun konnten Fabiano, Maurice und ich Diablo 4 ja bereits spielen - zwar nur die ersten acht bis zehn Spielstunden, doch schon darin zeigt sich, dass sich Blizzard in puncto Endlosspiel selbst ein Bein stellen könnte.

Denn Diablo 4 soll zwar Vielfalt bieten, doch die Open World ist ein Hindernis.

Wenn ich gemein wäre, und das bin ich jetzt einfach mal, würde ich sogar sagen: Diablo 4 könnte dafür sorgen, dass ich die guten, alten Nephalem-Portale aus Diablo 3 vermisse...

Michael Graf
Michael Graf

Michael Graf hat Diablo direkt zum Release den Händlerregalen entrissen und danach jahrelang nicht mehr losgelassen. Am Ende war sein Magier eine gnadenlose Metzelmaschine, die selbst auf »Hölle« alles wegflammte, was ihr über den Weg kroch - außer diese verdammten Blutrittern mit ihrer Magie-Immunität! Bei Diablo 2 dasselbe Spiel, bei Diablo 3 erneut. Und auch Path of Exile hat Micha viel zu lang gespielt, obwohl sein Templer bis heute keine ernstzunehmende Hose trägt. Dazu dann noch Titan Quest, Grim Dawn, Dungeon Siege, Nox... ihr seht, wohin das führt.

Effizienz gegen Abwechslung

Es gibt natürlich auch viel Gutes über Diablo 4 zu sagen, und das sagen wir auch, zum Beispiel in Fabianos Preview. Was mich mit Hinblick aufs Endlosspiel am meisten besorgt, ist die Open World.

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