Der unsichtbare Widersacher (2005 - 2012): Ein Millionenerfolg, den keiner wahrnahm
Die Nintendo Wii (2006) ist ein Paradebeispiel für die Diskrepanz zwischen Eigenwahrnehmung und Realität. Im Rampenlicht der Mainstream-Spielerschaft spielte Nintendo mit dieser eigenwilligen Motion-Control-Konsole ab 2006 immer weniger eine bedeutende Rolle. Spieleseiten und -magazine konzentrierten ihre Berichterstattung auf PC, PS3 und Xbox 360, weil dort die große Triple-A-Musik gespielt wurde. Die damals schon technisch schwächelnde Wii blieb ein Kuriosum, das Nintendo mit hauseigenen Marken bediente. Doch der Schein trügt.
Die Nintendo Wii rangiert bis heute als dritterfolgreichste Heimkonsole aller Zeiten, und schlägt PS3 und Xbox 360 mit Leichtigkeit (100 Millionen verkaufte Einheiten im Vergleich zu knapp 80 Millionen bei Sony und Microsoft).
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Zwar geriet Nintendo ab den 2010er-Jahren durchaus in finanzielle Schwierigkeiten (2011 verzeichnete der Konzern zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder Verluste), weil die Wii im Full-HD-Zeitalter immer schlechter Fuß fassen konnte, aber dank des Nintendo DS und (ab 2011) Nintendo 3DS blieb das Unternehmen auf Kurs.
Die Wii-Ära markiert eine Wende in Nintendos historischem Siegeszug. Ja, rein finanziell sprechen die Zahlen nach wie vor für einen erfolgreichen Konsolengiganten. Trotzdem bewegen sich die Japaner fort von der einstigen Kernspielerschaft, dafür erreichen sie Familien, Kinder und insgesamt eine breitere Demographie.
In den Release-Listen von Wii, DS und 3DS findet man auch für Core Gamer diverse Perlen (Stichwort: Fire Emblem), doch spätestens bei Erscheinen der Wii U wurde deutlich, dass die Zukunft von Nintendo wohl nicht länger in der direkten Konkurrenz zu Microsoft und Sony liegt.
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