Myst (1993)
Die größte Überraschung im Jahr 1993 war Myst: Mit sechs Millionen verkauften Einheiten wurde es das weltweit meistverkaufte Spiel, bis es von Die Sims (2000) abgelöst wurde.
Myst war ein Adventure, das vieles neu machte: Die Entwickler reduzierten das Inventar drastisch, stellten das Geschehen aus der Ich-Perspektive dar und verabschiedeten sich von den Verben und anderen umständlichen Steuerungen.
Stattdessen gab es den interaktiven Mauszeiger. Ein Klick in die Spielelandschaft oder auf ein Objekt löst sofort eine Aktion im jeweiligen Kontext aus.
Grafisch hatte Myst sehr fantasievoll gestaltete Landschaften, digitale Audio-Untermalung sowie volle Vertonung zu bieten. Myst grenzte sich also besonders über die technische Qualität von anderen Adventures jener Zeit ab. Zudem lockte es Spieler mit einer verzweigten Geschichte und vielen Rätseln.
Das Spiel wurde tatsächlich nur auf CD-ROM ausgeliefert, um alle Vorteile des neuen Speichermediums zu nutzen, etwa hochauflösende Render-Bilder. Riskant, aber erfolgreich.
Doom (1993)
Doom - Screenshots aus dem PC-Original von 1993 ansehen
Die Mutter aller Jugendgefährdungen - so bezeichnet unser Video zur Listenstreichung einen der wichtigsten Ego-Shooter der Videospielgeschichte: Doom aus dem Jahr 1993.
Am 10. Dezember 1993 erschien Doom für Microsoft-DOS, später auch für andere Heimrechner wie Amiga, 3DO, Jaguar, Atari sowie 1996 auch nachträglich für Windows 95. Jedoch erfolgte im Mai 1994 bereits die Indizierung, die erst 2001 fiel, obwohl der Bericht signifikante Fehler aufwies.
Was machte Doom so faszinierend? Es definierte den First-Person-Shooter für lange Zeit: Kampf aus der Ich-Sicht mit verschiedenen Waffen. Erkundung der Level mit kleinen Rätselaufgaben. Versteckte Bereiche und Gänge. Lebensbalken, Verbandskästen und Rüstungen. Eine eigene Anzahl an Patronen (Schrot, Kugeln, Raketen und so weiter) je Waffe.
Auch technisch setzte Doom neue Maßstäbe. Statt Polygonen nutzte es Raycasting-Techniken, um einen Eindruck der Dreidimensionalität zu erzeugen. Doch Doom trickste, denn Texturen, Objekte und Gegner waren trotzdem zweidimensionale Sprites.
Erstmals konnten schräge Winkel, unterschiedliche hohe und sogar runde Räume dargestellt werden. Das erlaubte eine sehr kreative und komplexe Spielwelt sowie den Wechsel zwischen Außen- und Innenbereichen.
Alle Elemente zusammengenommen sorgten dafür, dass Doom nicht nur zur Mutter aller Jugendgefährdungen wurde, sondern auch zum Vater aller modernen First-Person-Shooter.
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