Divinity: Original Sin 2 wurde offensichtlich von niederträchtigen Menschen für niederträchtige Menschen entwickelt. Es ist ein Spiel, das uns regelrecht dazu verleitet, unseren arglosen Koop-Kollegen einen Dolch in den Rücken zu rammen. In dem es zum Standard-Kampfrepertoire gehört, den Feind in ein Feuer zu teleportieren, das er selbst gelegt hat. Ein Spiel, in dem wir völlig unschuldig einen Dialog beginnen und plötzlich von dem Dämon in unserem Kopf eingeflüstert kriegen, dass ein kleines Massaker jetzt genau das Richtige wäre.
Klingt interessant? Fanden wir auch und haben dem Entwickler Larian Studios einen Besuch abgestattet, um uns einen ausgiebigen Eindruck vom Spiel zu machen. Was wir dort alles gesehen und gespielt haben, lesen Sie in der Titelstory der GameStar 09/16. Die wichtigsten Neuerungen - und warum Original Sin 2 selbst seinen grandiosen Vorgänger übertreffen könnte - haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Releasetermin und Early Access
Einen finalen Releasetermin für Divinity: Original Sin 2 gibt es noch nicht, allerdings wird das Spiel schon am 15. September 2016 in den Early Access gehen.
Die Charakterentwicklung: Viel mehr Freiheit
Schon bei der Charaktererstellung fällt uns auf, dass Divinity: Original Sin 2 sich deutlich stärker um denkwürdige Charaktere und eine interessante Geschichte bemüht als der erste Teil. Ganz ähnlich wie in Dragon Age: Origins picken wir uns eine von mehreren möglichen Herkunftsgeschichten heraus. Die verleiht unserem Protagonisten seinen Namen, sein Geschlecht und seine Persönlichkeit.
Zum Beispiel könnten wir als der rote Prinz losziehen, ein Echsenmensch, der von seinen eigenen Artgenossen verstoßen wurde. Moment, Echsenmensch? Ja! Original Sin 2 lässt uns endlich mehr Völker spielen als nur den ollen Homo Sapiens. In unserer Anspielversion stehen Menschen, Elfen, Zwerge und Echsen zur Wahl. Später sollen auch noch Untote dazu stoßen.
Wir entscheiden uns dann aber doch für einen ganz normalen Menschen. Oder genauer gesagt einen abnormalen. Die Geschichte von Lohse macht uns einfach am neugierigsten, einem Mädchen, das »nie gewöhnlich war«, weil ihr Dämonen im Kopf herumspuken. Klingt nach einer herrlich unorthodoxen Rollenspielheldin!
Die Persönlichkeit zwingt uns übrigens keineswegs in ein bestimmtes Spielstil-Korsett: Startfähigkeiten und Attribute für Lohse dürfen wir völlig frei wählen. Nur eben zu einem männlichen Zwerg können wir unsere Heldin nicht machen.
Aber keine Sorge: Wer sich seinen Helden lieber völlig frei zusammenschrauben will, darf auch das tun. Damit verzichten wir nur auf eine ausgefeilte Hintergrundgeschichte. Wenn auch nicht komplett, zumindest zwei Story-Labels schreiben wir unserer Figur trotzdem auf den Leib. Zum Beispiel eine adelige Herkunft oder einen Hintergrund als Soldat.
Story und Dialoge
Alle Helden haben eins gemeinsam: Sie sind Quellenmagier und wachen zu Spielbeginn an der Küste eines Gefangenenlagers auf. Unsere Zauberei gilt der Kirche als zu gefährlich, um uns frei herumlaufen zu lassen. Erster Punkt auf der Tagesordnung also: Nichts wie weg von hier!
Anders als im Vorgänger starten wir diesmal mit nur einer Figur. Die Persönlichkeiten, die wir nicht für unseren eigenen Charakter gewählt haben, geistern aber als mögliche Begleiter durch die Spielwelt. So laufen wir mit Lohse recht schnell dem roten Prinzen als NPC über den Weg. Unsere Party fasst wieder bis zu vier Charaktere.
Und es macht einen enormen Unterschied, mit welchem unserer Charaktere wir andere Figuren ansprechen. So wollen wir etwa mit Lohse eine Elfe ausfragen, aber die kann Menschen nicht riechen und spuckt uns nur ein »Schweineweib!« entgegen. Auf den roten Prinzen als noble Echse ist sie viel besser zu sprechen.
Wir selbst kriegen ebenfalls die unterschiedlichsten Antwortmöglichkeiten serviert. Als roter Prinz können wir etwa schamlos den schnöseligen Adeligen raushängen lassen. Frohnatur Lohse dagegen versucht auch mal, den örtlichen Gangsterboss mit einer Jonglier-Darbietung zu begeistern.
Mit seinen durchweg toll geschriebenen Dialogen macht Original Sin 2 erzählerisch einen großen Schritt nach vorne. Wir hoffen allerdings, dass sich diese Qualität auch in einer bis zum Ende fesselnden Hauptgeschichte bemerkbar macht. Die gehörte zu den größten Versäumnissen des ersten Teils.
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