Doom: The Ancient Gods zeigt euch den Mittelfinger - aber ist das gut?

Doom Eternal bekommt mit Ancient Gods Part One seinen ersten großen Story-DLC. Und Junge, der hat es in sich. Aber lohnt sich das Paket?

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Doom Eternal: The Ancient Gods - Part One beschäftigt euch etwa vier bis fünf Stunden. Doom Eternal: The Ancient Gods - Part One beschäftigt euch etwa vier bis fünf Stunden.

Doom Eternal: The Ancient Gods - Part One ist wirklich alles egal. Und das fühlt sich herrlich erfrischend an. Die erste große Story-Erweiterung von Doom Eternal schert sich nämlich einen feuchten Kehricht, ob ihr es bequem und gemütlich habt. Und falls euer letztes Durchzocken des Hauptspiels zum Release im März 2020 stattfand, tja, dann Pech gehabt.

Denn The Ancient Gods ist saumäßig hart. Die drei umfangreichen neuen Level setzen in puncto Schwierigkeitsgrad beim Finale des Hauptspiels an - und drehen die Schräubchen noch beträchtlich fester. Selbst auf dem zweiten der vier regulären Härtegrade werdet ihr schon nach dem ersten Raum erstmal auf Pause drücken, in der Küche Kaffee aufsetzen, ein Ründchen durchatmen. The Ancient Gods macht sehr, sehr schnell klar, was für eine Art Addon es ist.

Aber lohnt es sich denn für 20 Euro?

Was steckt in The Ancient Gods - Part One?

Man würde es nicht vermuten, aber The Ancient Gods - Part One ist der erste Teil einer größeren Addon-Kampagne. Das Paket funktioniert übrigens Standalone, ihr benötigt also das Hauptspiel nicht. Wann der zweite DLC erscheint, steht derzeit noch nicht fest. Im bisher erschienen Part One bekommt ihr für 20 Euro drei umfangreiche neue Kampagnen-Level:

  • UAC Atlantica: Diese alte Militärbasis auf der Erde bietet optisch die größte Abwechslung zum üblichen Höllen-Allerlei.
  • Blood Swamps: In den Blutsümpfen der Hölle sind nicht nur die Feinde ein Problem, sondern auch die tödliche Umgebung.
  • The Holt: Die Ruinen Urdaks bilden das Finale des DLCs.

Neue Level: Atlantica Diese alte Militärbasis auf der Erde bietet optisch die größte Abwechslung zum üblichen Höllen-Allerlei.

Blood Swamps In den Blutsümpfen der Hölle sind nicht nur die Feinde ein Problem, sondern auch die tödliche Umgebung.

The Holt Die Ruinen Urdaks bilden das Finale des DLCs.

Für den ersten Durchgang brauchen rasche Naturen etwa vier bis fünf Stunden. Auf höheren Schwierigkeitsgraden klappt der Fortschritt natürlich spürbar langsamer. Der Fokus des DLCs liegt - selbst für Doom-Verhältnisse - stark auf den Kampfarenen. So sehr, dass ihr euch beispielsweise auf Atlantica zehn Minuten durch einen Raum ballert, im nächsten Kämmerlein eine Schlüsselkarte einsackt und euch bei der Rückkehr erneut durch diesen Raum ballern müsst.

Ihr müsst wissen, worauf ihr euch einlasst

Das klingt spielmechanisch jetzt etwas eng geschneidert - und das ist es auch -, aber Doom Eternal: The Ancient Gods konzentriert sich eben voll und ganz auf seine größte Stärke: die unheimlich intensiven Gefechte, in denen ihr in Sekundenschnelle zwischen zehn Waffen hin- und herwechselt, um irgendwie zu überleben.

Denn jeder Feind hat eigene Stärken und Schwächen, Munition ist rar gesät. Wer mitten im Gefecht nicht permanent strategisch einkalkuliert, wo's die nächste Lebensenergie gibt, beißt ins Gras. Stillstand ist Tod.

Das wissen Doom-Veteranen alles - und The Ancient Gods ändert absolut gar nichts an dieser Formel, sondern treibt sie konsequent weiter. In jeder Arena warten noch mehr Feinde, statt einem Marauder attackieren euch jetzt zwei. Die Areale fühlen sich meist zu klein für die schiere Masse an Gegnern an. Und das zwingt euch zu spannenden neuen Strategien.

Doom Eternal: Erstes Gameplay aus der Story-Erweiterung The Ancient Gods Video starten 1:35 Doom Eternal: Erstes Gameplay aus der Story-Erweiterung The Ancient Gods

Der DLC bietet ein paar neue Gegnervarianten, die wir euch gar nicht groß spoilern wollen, doch insgesamt fehlen große Änderungen. Keine neuen Waffen, keine neuen Aufsätze, ihr startet mit einem vollends ausgestatteten Doom Slayer. Aber zumindest die drei neuen Runen sind eine coole Erweiterung:

  • Desperate Punch: Blood Punch verursacht doppelten Schaden, wenn eure Lebensenergie unter 75 Punkte fällt.
  • Take Back: Wenn ihr nach dem Ableben mit einem Extraleben weitermacht, könnt ihr es euch kurzzeitig von dem Dämonen zurückholen, der euch umgebracht hat.
  • Break Blast: Zerstört ihr die Schwachstelle eines Feindes, erzeugt das eine Detonation.

Diese drei Runen klingen vielleicht nicht nach viel, aber gerade angesichts des brutalen Schwierigkeitsgrads fühlen sich Take Back und Desperate Punch wie echtes Gold an.

Wie gut ist das Ding denn nun?

Lohnt es sich, The Ancient Gods zu spielen? Auf jeden Fall! Selbst Doom-Veteranen bekommen hier ganz schön was zu kauen, auch künstlerisch erweitert der DLC die Doom-Welt um sehr interessante neue Gebiete. Neue Waffen oder Spielmechaniken fehlen zwar, aber das Addon reizt die strategische Tiefe der ursprünglichen Doom-Erfahrung auf buchstäblich drei neue Stufen aus. Wer Eternal mochte, findet hier auf jeden Fall Spaß. Und ihr solltet das Hauptspiel unbedingt gezockt haben, sonst fehlt euch sowohl in puncto Story, als auch in Sachen Gameplay der Anschluss.

Der einzige Knackpunkt ist der Preis. 20 Euro für drei neue Areale finden wir ein bisschen happig, Standalone hin oder her. Ohne Hauptspiel ergibt der DLC eh keinen Sinn. Eine Alternative bildet der Year-One-Pass mit beiden Ancient-Gods-DLCs für insgesamt 30 Euro. Sollte Teil zwei ebenfalls vier Stunden Spielzeit und drei neue Areale bringen, klingt das schon fairer. Nur kann das derzeit eben noch niemand sagen. Falls ihr also nicht sofort eine neue Doom-Dröhnung benötigt, dann behaltet ein bisschen die Preise oder sogar den Release des zweiten Teils im Auge.

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