Doom Eternal: Update sorgt für mächtig Ärger in der Community

Aufgrund einer neuen Anti-Cheat-Software, die ungefragt ins Spiel übernommen wurde, laufen Spieler des Dämonen-Shooters aktuell Sturm.

Das neue Update für Doom Eternal sorgt derzeit für Frust bei vielen Spielern. Das neue Update für Doom Eternal sorgt derzeit für Frust bei vielen Spielern.

Doom Eternal bekommt heute neue Inhalte - und die sorgen für Streit. Eigentlich hätte das Update nur neuen Content bringen sollen, wie etwa eine spezielle Art des New Game +, außerdem einen überarbeiteten Anti-Cheat-Schutz für den Multiplayer.

Doch genau der führt zu Stunk. Grund für die Aufregung ist eine potenziell schädliche Software, die mit dem neuen Update kommt und deutlich mehr Zugriff auf eure Daten erlaubt, als eigentlich angemessen wäre. So zumindest die Kritik.

Was steckt im neuen Update?

Der Patch erweitert in erster Linie den Singleplayer. Ab jetzt wird euer Slayer noch mächtiger: Im Laufe des Spiels könnt ihr in Doom Eternal aufleveln und euren Charakter somit bis auf Level 250 bringen. Habt ihr diesen Meilenstein erreicht, erhaltet ihr ab sofort ein sogenanntes Echelon. Das könnt ihr wiederum einsetzen, um euch auf Level 1 zurück zu katapultieren, im Gegenzug bekommt ihr aber eine neue Insignie geschenkt.

Ihr fangt mit dem Leveln also wieder von vorne an und werdet so stärker als je zuvor. Das könnt ihr mehrmals machen, die Spielzeit wird somit also nochmal ordentlich verlängert. Euren Fortschritt und eure bis dahin erhaltene Ausrüstung behaltet ihr dabei aber natürlich. Dieses Feature fehlte im ursprünglichen Doom Eternal:

Doom Eternal - Test-Video zum Ego-Shooter Video starten 10:01 Doom Eternal - Test-Video zum Ego-Shooter

Daneben erwarten euch auch noch eine ganze Palette kleiner Problembehebungen und Performance-Verbesserungen, allerdings auch eine weitere große Neuerung: Ähnlich wie eine Mischung aus Dark Souls und Mittelerde: Mordors Schatten können Gegner, die euch besiegt haben, nun im Rang aufsteigen und erscheinen als stärkere Versionen im Spiel anderer Spieler.

Die bekommen dafür dann enorme Mengen Leben, Rüstung und Munition. Wie genau das System funktioniert, erklärt Kollege Mathias euch in seinem Artikel zu den neuen Funktionen des Updates.

Anti-Cheat sorgt für reichlich Ärger

Darüber hinaus bringt das Update die Implementierung der Software Denuovo Anti-Cheat ins Spiel, die die Fairness im Online-Modus Battlemode aufrecht erhalten soll. Ab sofort ist es nicht mehr möglich, das Spiel ohne die Software zu spielen. Wie Bethesda erklärt, startet der Treiber, sobald das Spiel gestartet wird. Und endet, sobald es »aus welchen Gründen auch immer« geschlossen wird. Also auch nach Crashes.

Denuvo sorgt für Streit: Denuvo Anti-Cheat hat nämlich einen ganz entscheidenden Unterschied zum eigentlich üblichen Denuovo Anti-Temper. Letzteres verschleiert euren Code beim Spielen und macht es somit deutlich schwerer für Hacker, an eure Daten zu kommen. Einziger Nachteil sind dabei minimale Einbußen bei der Performance.

Sicherheit in Gefahr? Denuvo hat die Aufgabe, zu verhindern, dass Fremdprogramme den Code des Spiels verändern. Dazu greift er aber massiv ins System ein. Um genau zu sein, operiert die Software auf Kernel-Level (dem sogenannten Ring 0). Damit sind theoretisch auch Risiken verbunden, sofern es jemand schaffen sollte, den Anti-Cheat zu korrumpieren. So die Kritiker.

Gleiches gilt prinzipiell aber auch für eine Reihe anderer systemrelevante Programme. Die Risiken sollten bei Denuvo dementsprechend nicht größer ausfallen. Viel entscheidender ist hier der Umgang des Entwicklers selbst mit den ihm zur Verfügung stehenden Priviliegien (siehe den nächsten Abschnitt).

Die einzelnen Ringe geben das Level an, wie viel Zugriff ein Programm auf euren Rechner hat. Die einzelnen Ringe geben das Level an, wie viel Zugriff ein Programm auf euren Rechner hat.

Wie schaffte es Denuvo ins Spiel?

Die Community scheint sich einig, dass die Entwickler damit keinerlei bewussten Schaden anrichten wollten, fordern aber gleichzeitig das sofortige Abschalten der Software. In einem Forenbeitrag auf der offiziellen Website von Bethesda kommentierte ein Nutzer:

"Ich stimme zu, dass aufgrund des weit verbreiteten Betrugs im Mehrspielermodus eine Anti-Betrugslösung implementiert werden musste; allerdings ist Denuovo Anti-Cheat aus Sicht der Sicherheit, des Datenschutzes und der Stabilität eine der invasivsten Softwarekomponenten, die ihr auf eurem Rechner haben könnt. "

Zwar heißt es in den offiziellen Patchnotes in Bezug auf den Datenschutz von den Entwicklern selbst:

"Denuvo Anti-Cheat macht keine Screenshots, scannt nicht euer Dateisystem oder streamt Shellcode aus dem Internet. Die Software kann jederzeit über den Dialog »Programme hinzufügen oder entfernen« deinstalliert werden."

Das besänftigt die Kritiker allerdings kaum. Sie befürchten, bei einem Crash des Anti-Cheats könnte der PC völlig unbrauchbar werden oder schlimme Schäden erleiden. Das dürfte jedoch nur in den seltensten Fällen wirklich der Fall sein und wenn dann tiefergehende Ursachen haben, die nicht direkt mit Denuvo zusammenhängen.

Der Kernel bildet zwar die niedrigste Schicht des Systems, ist selbst aber kein Teil der Hardware. Es ist zudem eher unwahrscheinlich, dass das UEFI/BIOS in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Falle eines Crashs helfen dann in der Regel Windows-eigene Wiederherstellungstools oder im schlimmsten Fall die Neuinstallation.

Anmerkung: Wir haben diesen Artikel in einigen Formulierungen überarbeitet, um präziser auszudrücken, welche Statements von uns - und welche von den Kritikern stammen.

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