Doom Eternal: id Software äußert sich zur Soundtrack-Kontroverse, beendet Zusammenarbeit mit Mick Gordon

Nachdem Mick Gordon den Soundtrack von Doom Eternal kritisierte, äußert id Software zu der Kontroverse und beleuchtet die Geschehnisse aus einer neuen Perspektive.

Bei Doom Eternal gibt es eine weitere Schlacht: Die um den Soundtrack. Bei Doom Eternal gibt es eine weitere Schlacht: Die um den Soundtrack.

Einige Spieler von Doom Eternal waren mit dem Soundtrack des Ego-Shooters nicht zufrieden. Unter anderem auch der Komponist des Spiels Mick Gordon selbst. Der kritisierte den Entwickler id Software sogar öffentlich für die Qualität des fertigen OST und gab an, »nie wieder mit ihnen zusammenarbeiten« zu wollen.

Nun erzählt das Entwicklerstudio seine eigene Version der Ereignisse und eröffnet im selben Atemzug, dass sie selbst für geplante DLCs für Doom Eternal nicht mit Mick Gordon kollaborieren werden.

Was lief laut id beim Doom-Soundtrack schief?

Ids Executive Producer Marty Stratton zufolge sei man über die negativen Aussagen des Komponisten »sehr erstaunt«. Ihm zufolge sei es nie zu kreativen Differenzen gekommen, Mick Gordon sollen »alle möglichen Freiheiten« für die Komposition des Doom-Eternal-Soundtracks zugestanden sein. Probleme mit dem OST ergaben sich jedoch durch andere Komplikationen.

Schwierigkeiten bei der Produktion: Mick Gordon bat laut dem Studio während der Entwicklung mehrmals um zusätzliche Zeit für die Abgabe seiner Arbeit, um seine eigenen Qualitätsmaßstäbe erfüllen zu können. Ein Anliegen, dem id zustimmte. Das sorgte jedoch für eine »schwierige Situation«, da man sich an Deadlines für den finalen Release des Spiels halten musste.

Eigener OST als Ausweg: Da sich id unsicher war, ob Mick Gordon seine Stücke rechtzeitig abgeben kann, beauftragte man intern den Lead Audio Designer Chad Mossholder ebenfalls mit der Erstellung von Songs für den Soundtrack. Da im Regelfall allerdings nur der Komponist selbst Zugriff auf die Originalversion seiner Stücke hat, nutzte Mossholder bereits komprimierte Baustücke als Grundlage dafür.

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Mick Gordon war informiert

Laut id Software habe man Mick Gordon über dieses Vorhaben und die Gründe dafür unterrichtet. Eine Woche vor Ablauf der Deadline will man Gordon auch die zur Veröffentlichung geplante Version zukommen haben lassen, damit Gordon selbst später seine Arbeit als Bonus-Tracks nachliefern könne.

Nachdem Gordon selbst nach einer Last-Minute-Verschiebung nur neun von 12 vereinbarten Stücken ablieferte, die nicht den Vorstellungen von id Software entsprachen, sollen sich beide Parteien darauf geeinigt haben, Gordons Stücke mit denen von Mossholder zu kombinieren. Das Resultat können sich die Käufer der Sammleredition von Doom Eternal seit dem 19. April 2020 anhören.

Aussprache zwischen Gordon und id Software

Id Software zufolge hatte der Entwickler nach den Äußerungen von Mick Gordon den Kontakt zu ihm aufgenommen, um zu verstehen, wie es zu der öffentlichen Anfeindung kam. Dabei berichtete Gordon gegenüber dem Studio, dass er überrascht darüber gewesen sei, dass das Studio einen kompletten Soundtrack mit 59 Tracks veröffentlichte.

Zudem teilte er mit, dass er mit einigen Änderung nicht einverstanden sei. Weiter waren manche Stücke eher als Vorführ-Version gedacht und nicht als Bestandteil des finalen Soundtracks.

Auch habe Gordon kritisiert, dass Chad Mossholder als Co-Komponist gelistet sei - was id Software zufolge jedoch nicht stimmen würde: Man fügte den Namen des Lead Audio Designers bei den von ihn editierten Stücken lediglich als mitwirkenden Künstler hinzu, um die Kunden nicht zu täuschen.

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id Software trennt sich von Komponist Mick Gordon

Abschließend erklärt id Software, dass zu dem Zeitpunkt von Mick Gordons Social-Media-Posts nie diskutiert wurde, die Zusammenarbeit mit dem Komponisten zu beenden. Allerdings hat man die aktuelle Situation zum Anlass genommen, die Partnerschaft mit Gordon zu beenden und so beispielsweise nicht für geplante Doom-Eternal-DLCs mit ihm zu kollaborieren.

Der Executive Producer von Doom Eternal Marty Stratton zeigt sich »enttäuscht« von dieser Entwicklung, ist aber davon überzeugt, andere talentierte Künstler zu finden, mit denen id Software in Zukunft zusammenarbeiten kann.

Ebenso zeigt sich Stratton zuversichtlich, dass auch Mick Gordon weiterhin seine Fans begeistern wird. Man schätze sein Talent und hoffe zudem, dass seine Arbeit an Doom Eternal mit Awards gewürdigt werde, jedoch werde man sich den neuen Umständen anpassen.

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