Es ist Mitternacht und meine Finger schmerzen, als der Abspann von Doom Eternal: The Ancient Gods, Part Two läuft. Ein gutes Zeichen: Das finale Story-Kapitel bombardiert mich mit so vielen harten Herausforderungen, neuen Mechaniken und Story-Sequenzen, dass ich das ganze Addon in einem Rutsch durchgespielt und dabei völlig die Zeit vergessen habe.
Kurz gesagt: Ja, Doom Eternal hat das DLC-Finale bekommen, das es verdient - obwohl unterm Strich zwei Dinge den Gesamteindruck etwas trüben.
Das Highlight: Neue Gegner
Wo der erste Teil von The Ancient Gods noch etwas sparsam wirkte, zieht das DLC-Finale alle Register und wirft uns Monster entgegen, die nicht nur anders aussehen als gewohnt, sondern uns auch völlig neue Taktiken abverlangen. Ein gutes Beispiel wäre die neue Variante des Baron of Hell, die jetzt in einer Rüstung daherkommt.
Die können wir entweder Stück für Stück mit der Plasmakanone zerschießen, um an die verwundbaren Stellen zu kommen. Oder wir konzentrieren und auf den neuen Schwachpunkt: Treffen wir den Streitkolben des Dämons exakt zum richtigen Zeitpunkt, platz die komplette Rüstung ab und wir haben freies Schussfeld:
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Neben gutem Timing verlangen uns einige der neuen Gegnertypen aber auch mehr Präzision beim Umgang mit unseren Waffen ab. So kann uns zum Beispiel der eigentlich extrem schwache Screecher schnell gefährlich werden, denn er gewährt anderen Dämonen einen starken Buff, sobald er Schaden nimmt.
Erwischen wir ihn versehentlich, während gerade ein meterhoher Tyrant neben ihm steht, ist schnell Schicht im Schacht. Also stecken wir den Raketenwerfer und andere Waffen mit Flächenschaden erstmal weg und tänzeln um den unscheinbaren Screecher herum! All das sorgt für Abwechslung und fordert unsere Kreativität in den ansonsten gewohnt intensiven Kämpfen.
Der Hammer ist der Hammer
Um mit diesen neuartigen Bedrohungen fertig zu werden, hat der Doom Slayer sein Arsenal aufgestockt und kann jetzt zum Beispiel mit dem Greifhaken der Super Shotgun an bestimmten Punkten im Level verankern und so elegant über Schluchten schwingen - was übrigens auch im Kampf extrem nützlich sein kann.
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Zweifellos ein großes Highlight des DLCs ist aber der Hammer von Commander Valen, der als Ersatz für das Crucible-Schwert in unser Inventar wandert. Ein Angriff katapultiert und erst in die Luft, donnert dann mit einem gewaltigen Schlag nach unten und tötet kleinere Gegner sofort, während große betäubt werden.
Zusammen mit der Eisgranate versorgen uns Hammertreffer zudem mit Munition und Lebensenergie - eine äußerst clevere Synergie! Insgesamt ist der Hammer dadurch nicht nur spaßig einzusetzen, sondern auch ein nützliches Werkzeug, um Gegnergruppen in Schach zu halten und sich in den hektischen (und oft brutal schwierigen) Gefechten etwas Luft zum Atmen freizukämpfen.
Doom am Story-Höhepunkt
Ohne zu viel verraten zu wollen: The Ancient Gods, Part Two bringt den Handlungsbogen zu einem sehr befriedigendem Ende und beantwortet unterwegs noch ein paar offene Fragen aus dem Hauptspiel und dem ersten DLC.
Wer wirklich tief in die Lore einsteigen will, muss zwar erneut Texttafeln einsammeln und lesen, die Inszenierung spricht aber definitiv für sich: Der Slayer reitet (leider nur in einer Cutscene) auf einem Drachen, erkundet interessante neue Teile der Sentinel-Heimatwelt und nimmt sogar an einer gigantischen Schlacht teil - die läuft zwar nur als geskriptetes Event im Hintergrund ab, sorgt aber dennoch für ein gewaltiges Atmosphäre-Plus. Erzählerisch darf man natürlich keine hohe Literatur erwarten, aber insgesamt klappt der Spagat aus Story und purer Action richtig gut.
Zwei Dinge stören
Ist The Ancient Gods 2 also das perfekte Addon? Nicht ganz: Ausgerechnet zum großen Finale gerät der DLC ins Straucheln. Denn der Kampf gegen den letzten Boss entpuppt sich als langatmiges Duell mit einem etwas größeren und stärkeren Marauder - dem wohl umstrittensten Gegnertyp von Doom Eternal.
Neue Taktiken brauchen wir uns also ausgerechnet beim großen Endgegner nicht aneignen und spulen stattdessen altbekannte Bewegungsmuster ab. Dass den Entwicklern genau hier die Ideen ausgehen, ist die wahrscheinlich größte Schwachstelle dieses sonst großartigen Kapitels.
Eine andere ist der Preis: Erneut werden beim Einzelkauf 20 Euro fällig - nicht gerade ein Schnäppchen, wenn man die Spielzeit von etwa vier Stunden berücksichtigt. Immerhin gibt es im Year One Pass beide Addons vergünstigt für 30 Euro. Ein guter Deal für alle, die mehr Doom wollen.
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