Dragon's Dogma 2: Warum ihr am Anfang auf keinen Fall zu Fremden in den Wagen steigen solltet

Natalie musste es auf die harte Tour lernen. Euch verrät sie, warum ihr in den ersten Spielstunden nicht per Anhalter fahren solltet, wenn euch euer Spielstand am Herzen liegt.

Ja, so habe ich auch geguckt, als mir eine einfache Fahrt mit dem Ochsenkarren fast meinen Spielstand zerstört hat. Ja, so habe ich auch geguckt, als mir eine einfache Fahrt mit dem Ochsenkarren fast meinen Spielstand zerstört hat.

Manchmal bin ich schon eine krasse Socke. Hin und wieder drehe ich beim Schlafen die Reißverschlussseite der Decke zum Kopf, ich lasse meinen Tee nur drei statt vier Minuten ziehen - und in Videospielen stecke ich meine Nase gerne schon zu früh in Gebiete, die mich für die ersten zehn Spielstunden eigentlich noch gar nichts angehen. 

Leichte Spoiler-Warnung: Falls ihr wirklich gar nichts über das Spiel wissen wollt, dann lest nicht weiter. Der Text spoilert aber keinerlei Story, Quests oder NPCs. Hier geht es um das Schnellreise-Feature und ein persönliches Erlebnis, das zumindest mir den Spieleinstieg unnötig erschwert hat und wovor ich euch gern schützen würde.

In Dragon’s Dogma 2 wurde ich nun für meinen tollkühnen Spielstil bestraft. Aber nicht auf die coole »Das ist Teil vom Abenteuer«-Art. Stattdessen habe ich wertvolle Spielzeit und viele Nerven verloren. Damit ihr nicht wie ich übermütig in die Open World stampft und euren Spielstand gefährdet, verrate ich euch, warum ihr zu Beginn auf keinen Fall per Anhalter fahren solltet!

Die Abkürzung, die keine ist

Unser Hauptakteur der Tragödie ist ein Ochsenkarren, also das Schnellreisesystem in Dragon's Dogma 2, das euch schon recht früh im Spiel vorgestellt wird. Das Besondere an den Karren: Die Route und die Abfahrtszeiten sind bereits vorbestimmt und ihr könnt euch einfach nur reinsetzen, aber nicht selbst festlegen, wohin es geht. Gerade zu Beginn ist das also eine ganz schöne Überraschungstüte.

Mangelnde Spielerfahrung in Dragon's Dogma 2 und eine ganz schöne Prise Übermut verleiten mich aber trotzdem dazu, mich auf gut Glück in das Ochsen-Taxi zu setzen. Klar, ich habe natürlich ganz kurz über die Vor- und Nachteile dieser Handlung und die unschlagbaren Pro-Argumente nachgedacht:

Pro
  • der Ochsenkarren schaut ungefähr in die Richtung, wo ich hin muss
  • ich mag nicht laufen
Contra
  • keine Ausrüstung
  • Standard-Bogen vom Spielbeginn
  • keine Ausrüstung für Vasallen
  • keine Fähigkeiten-Upgrades
  • keine Ressourcen eingepackt
  • Welt noch nicht erkundet
  • keine Ahnung, wo das Ding wirklich hinfährt

Eine Busfahrt, die ist lustig - aber der Auto-Save sehr hinterlistig! Eine Busfahrt, die ist lustig - aber der Auto-Save sehr hinterlistig!

Ich zahle also ein wenig Gold, setze mich in den Wagen und mache direkt ein Nickerchen - so vergeht die Zeit nämlich schneller. Blöd nur, dass der Ochsenwagen auf seinem Weg auch gerne mal von Monstern angegriffen wird. Aus meinem Schlaf werde ich von einem riesigen Werwolf gerissen, der mit einem Wisch all meine Vasallen fast ins Nirvana befördert.

Vier Lebensbalken hat mein haariger Freund! Ich spanne meinen Pfeil und Bogen ... und könnte genauso gut mit Zahnstochern nach ihm werfen: Ich verursache absolut keinen Schaden. Sorry, Ochsenkarren und Taxi-Fahrer, jeder für sich! Meine Vasallen und ich nehmen die Beine in die Hand und hauen verwundet und traumatisiert ab.

Der Beginn eines Teufelskreises

Dem aufmerksamen Leser mag aufgefallen sein, dass ich nicht mit den besten Voraussetzungen losgezogen bin. Und es wird noch besser: Ein Blick auf die Karte offenbart, dass ich über mein eigentliches Ziel hinausgeschossen bin und mich viel zu weit in der Wildnis befinde ... wo natürlich alle Gegner viel zu stark für meine Heldin sind.

Lagerausrüstung habe ich nicht, mein Lebensbalken wird mit jedem Scharmützel kleiner und kleiner, meine Vasallen kippen in jedem Kampf um wie ein Grashalm im Wind. Doch dass der Endgegner ausgerechnet ein sehr bewusst gewähltes Feature sein wird, hätte ich nicht gedacht: der Auto-Save ruiniert fast meinen Spielstand.

Kämpfe in Dragons Dogma 2 machen wirklich viel Spaß - aber nur, wenn ich auch eine Chance habe! Kämpfe in Dragon's Dogma 2 machen wirklich viel Spaß - aber nur, wenn ich auch eine Chance habe!

Die Idee, die hinter dem singulären Spielstand steht, finde ich eigentlich super. So bekommt das Abenteuer sehr viel mehr Bedeutung und ich gehe bewusster an Dinge heran - also normalerweise, nicht unbedingt bei dem Beispiel hier. Das Problem ist nur, dass Dragon's Dogma 2 über seine eigenen Füße stolpert.

Manuelle Saves werden immer mit dem nächsten Auto-Save überschrieben. Und das Spiel speichert immer automatisch vor einem Kampf - zumindest in der Theorie. In der Praxis speichert es nämlich oft schon mitten im Kampf. Während ich also erst noch ins Spiel lade, ziehe ich bereits die Aggro aller Gegner auf mich und ein Kobold-Kollege befindet sich schon im Sprungangriff, wenn ich meinen Daumen erst auf den Controller-Stick lege.

Was passiert also? Ich bin fast eine Dreiviertelstunde lang ununterbrochen in Todesschleifen gefangen. Ich habe nicht genug Zeit, um vor den Gegnern zu fliehen, verursache nicht genug Schaden, um mich ihnen zu stellen, und habe nicht genug Leben, um meine Vasallen wiederzubeleben, während ich Schläge einstecke. Mein Spielstand ist unbrauchbar.

Der Trostpreis und was ihr daraus lernen solltet

Zum Glück hat Dragon's Dogma 2 die Option, statt des letzten Speicherpunktes das letzte Gasthaus zu laden, in dem ihr übernachtet habt. Das ist meine Rettung, denn zum Glück habe ich in der Stadt geschlafen, bevor ich in den verdammten Wagen gestiegen bin.

Wenn alle Stricke reißen: Ihr könnt den letzten Gasthaus-Speicherstand laden. Im schlimmsten Fall verliert ihr hier aber ein paar Spielstunden. Wenn alle Stricke reißen: Ihr könnt den letzten Gasthaus-Speicherstand laden. Im schlimmsten Fall verliert ihr hier aber ein paar Spielstunden.

Aber trotzdem: Alles, was ich in der knappen Stunde meines Ausflugs erlebt habe, ist weg. Und hätte ich nicht vorher im Gasthaus gespeichert, hätte ich womöglich noch mehr Spielfortschritt verloren. Pech für mich, Glück für euch, denn ihr könnt jetzt meinen weisen Worten lauschen:

  • Speichert vor jedem Abenteuer in einem Gasthaus - das ist euer Rettungsring, wenn es mal schief läuft
  • Rüstet euch aus und bereitet euch auf eure Reise vor
  • Steigt (zumindest in den ersten Spielstunden) um Himmels Willen nicht einfach in irgendwelche Ochsenkarren, nur weil sie ungefähr in die Richtung eures Ziels schauen ...
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