Wir schütteln den Kopf. Hat Game Director Peter Holzapfel gerade wirklich Street Fighter als Vorbild für Dreadnought genannt?
Die Free2Play Multiplayer-Raumschiffschlachten sehen für uns doch eher aus, als hätte man die Kriegsschiffe aus World of Warships mit ein paar Triebwerken gepimpt, um sie im All aufeinanderzuhetzen.
Als wir beim Entwicklerstudio Yager Development in Berlin dann aber selber spielen, merken wir schnell, dass Dreadnought seine ganz eigenen Kniffe auf Lager hat.
Dick, durchschlagkräftig, Dreadnought
Zwei Teams mit je fünf Spielern stehen sich in den Mehrspielergefechten gegenüber. Jeder Spieler steuert ein Raumschiff - aber nicht etwa eine SciFi-Nussschale von der Größe eines X-Wing, sondern richtig fette Pötte.
Die größten unter ihnen sind die namensgebenden Dreadnoughts. Wie ihre Namensvettern aus der maritimen Kriegsführung des frühen 20. Jahrhunderts sind die Dreadnoughts eigentlich nur riesige, bewegliche Geschützbatterien: Dick gepanzert und mit ordentlich Wumms bilden sie die Speerspitze jedes Angriffs, sind dafür aber auch extrem schwerfällig.
Dreadnought - Screenshots ansehen
Und daran müssen wir uns erst mal gewöhnen, denn die Trägheit der Giganten bereitet uns zunächst einige Schwierigkeiten. Bevor wir uns auch nur annähernd sinnvoll positioniert haben, um unsere Spezialwaffe, die vernichtende Breitseite ins Ziel zu bringen, haben die Feinde unser Großkampfschiff schon mit konzentriertem Feuer zu Klump geschossen - Mist.
Zwar spielen wir gegen ein Team aus Entwicklern, die ihr Spiel natürlich schon aus dem Effeff kennen, trotzdem hätten wir uns den Einstieg deutlich leichter vorgestellt. Schließlich steuern sich die Flieger eigentlich so simpel wie in einem Shooter. Mit den WASD-Tasten bestimmen wir die Flugrichtung, mit Shift und der Leertaste sinken oder steigen wir. Um die Spieler nicht zu überfordern, bleibt das Raumschiff dabei stets horizontal ausgerichtet.
Trotz der gemächlichen Bewegungsgeschwindigkeit wird?s in den Kämpfen schnell hektisch. Dann müssen wir mit der Maus unsere Geschützsalven ins Ziel bringen und im richtigen Moment unsere Spezialfähigkeiten einsetzen, etwa Raketensalven starten oder einen coolen Plasma-Rammbock auslösen. Und außerdem unsere Zusatzenergie managen: Über ein Kreismenü leiten wir mehr Saft auf Waffen, Schilde oder den Antrieb.
In diesem anspruchsvollen Gemisch aus richtiger Positionierung, Waffeneinsatz und dem cleveren Nutzen defensiver Manöver sieht Peter Holzapfel die Parallelen zu Prügelspielen wie Street Fighter - und nachdem wir selbst gespielt haben, können wir den Vergleich schon deutlich besser nachvollziehen. Anspruchsvoller als in World of Warships sind die Gefechte in Dreadnought allemal.
Klein, gemein, Corvette
Angesichts unserer akuten Überforderung rät uns Peter, in die Corvette umzusteigen, und tatsächlich feiern wir in dem leicht gepanzerten, agilen Flieger gleich erste Erfolge. Unter dem Schutz unseres Tarnmantels schleichen wir uns unbemerkt hinter die gegnerische Frontlinie, zerbraten einen ungeschützten Tactical Cruiser mit einer Torpedosalve und freuen uns ein Loch in den Bauch.
Einen offenen Schlagabtausch mit einem Gegner sollten wir aber tunlichst vermeiden. So erfüllt jeder der fünf Schiffstypen, die jeweils noch in drei Variationen daherkommen, eine ganz spezielle Rolle auf dem Schlachtfeld. Für diese Aufteilung nehmen sich die Entwickler klassenbasierte Shooter wie Team Fortress 2 zum Vorbild, und das merkt man deutlich.
Unterschiedliche Klassen gibt?s aber auch in World of Warships. Das Problem dort: Die Spieler wählen zuerst ihr Schiff und werden anschließend vom Matchmaking bunt zusammengewürfelt. Interessante Teamtaktiken sind so gar nicht möglich.
In Dreadnought soll der Teamgedanke weit ausgeprägter sein. Deshalb wählen wir unseren Flieger erst direkt vor der Schlacht und in Absprache mit unseren Verbündeten. So überraschen wir unsere Gegner in einem Match, als vier Tactical Cruiser einen einzigen Dreadnought eskortieren und mit ihren Reparaturstrahlen jeden Schaden sofort beheben. Ein andermal suchen wir unser Glück im Fernkampf, starten mit vier Artillery Cruisern und können das Match tatsächlich für uns entscheiden.
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