Duelyst - Die beste Hearthstone-Alternative

Maurice erklärt, warum er mit Duelyst endlich wieder Spaß am digitalen Kartenspiel hat.

Duelyst hat meine Leidenschaft für Online-Kartenspiele neu entfacht. Hearthstone hängt mir schon seit Goblins gegen Gnome zum Hals raus, weil es mir zu glücksabhängig geworden ist. Klar, Blizzards Sammelkartenspiel hatte immer schon einen betonten Zufallsfaktor, aber in vertretbarem Maß - bis jede neue Erweiterung einen draufsetzte und den Sieg immer stärker davon abhängig machte, ob mein bemannter Schredder oder instabiles Portal auch ja den richtigen zufälligen Schergen ausspucken.

Gegenmeinung:Kolumne zum Glücksspiel in Hearthstone

So wird es zwar amüsanter, Streamern bei den Zufalls-Schicksalsschlägen schadenfroh über die Schulter zu schauen, aber selbst spiele ich lieber präziser planbare Kartenduelle wie etwa in Magic: The Gathering. Nur tut sich das mit der Umsetzung vom Papierkartenspiel schwer, selbst die jüngste PC-Version Magic Duels lässt einiges zu wünschen übrig. Die Rettung kam aus der Community - in den Kommentaren zu meinem Duels-Test legten mir die Leser Duelyst als Alternative ans Herz, und dazu kann ich nur sagen: Danke!

Der Autor

Maurice spielt Sammelkarten, seit er mit Playmobil aufgehört hat. Erst Pokemon, dann Yu-Gi-Oh, und nun seit zehn Jahren Magic. Am Kartentisch stürzt er sich am liebsten in Commander-Gefechte, aber am PC hat er lange nach seiner großen Sammelkartenliebe gesucht - und mit Duelyst den bisher vielversprechendsten Kandidaten gefunden.

Hardcore-Rundentaktik in fünf Minuten

Seine Diener clever aufzustellen ist in Duelyst das A und O. Seine Diener clever aufzustellen ist in Duelyst das A und O.

Die größte Besonderheit von Duelyst ist, wie weit es aus dem klassischen Kartenspiel-Korsett ausbricht. Keine Sorge, der spannendste Teil ist mit dabei: Wie gewohnt tüftele ich auch hier stundenlang über den besten Kreaturen und Zaubern für mein Deck. Aber im Duell rufe ich meine Jungs dann als animierte Figuren aufs Feld und bewege sie rundenweise übers Brett. Das bringt eine erfrischende neue Anspruchsebene ins Spiel, die Positionierung wird enorm wichtig. Manche Diener stechen dem Feind zum Beispiel besonders stark in den Rücken, andere kämpfen eifriger, wenn sie in der Nähe meines Generals bleiben. Der stolziert als eigene Figur herum und darf nicht sterben, gleichzeitig kann er mit den richtigen Artefakten aber zu meinem mächtigsten Kämpfer werden.

Jede der sechs Parteien hat ihre eigenen interessanten Strategien im Ärmel. Die Vetruvianer schicken Pyromanen ins Feld, die alle Feinde in einer geraden Reihe brutzeln, während die Abyssianer das Feld schrittweise mit schädlicher Verseuchung überziehen können. Jeder Zug fühlt sich wie ein kniffliges taktisches Puzzle an, in dem ich nicht nur die richtigen Karten spielen muss, sondern den Feind auch auf dem Feld ausmanövriere. Bei aller Taktik wird Duelyst aber nie langatmig, im Gegenteil. Es setzt auf flotte fünfminütige Partien und lässt sich problemlos zwischendurch spielen. Da hilft es, dass ich zwei Karten pro Zug ziehe und dann sogar noch eine austauschen kann - das schraubt den Glücksfaktor herunter und sorgt dafür, dass den Spielern seltener der Saft ausgeht, umso wichtiger wird es aber, seine Karten durchweg geschickter einzusetzen als der Feind. Ganz ohne Zufallseffekte kommt auch Duelyst nicht aus, aber sie dominieren selten das Spielgeschehen.

Pixelgrafik ist normalerweise nicht mein Ding, aber der Stil von Duelyst hat es mir trotzdem angetan. Pixelgrafik ist normalerweise nicht mein Ding, aber der Stil von Duelyst hat es mir trotzdem angetan.

Duelyst befindet sich derzeit in der offenen Beta (die man unter Duelyst.com herunterladen kann), und das merkt man an manchen Stellen: Die Entwickler feilen zwar mit zweiwöchentlichen Patches an ihrem Titel, trotzdem gibt es noch Balance-Schwachstellen wie die übermächtigen Vernichtungszauber der Magmarfraktion. Und in Sachen Spielmodi hinkt es klar hinter Hearthstone her, es gibt kein Spiel gegen die KI und im Multiplayer nur normale Ranglisten-Duelle und die Arena (hier Gauntlet genannt).

Aber die Zweikämpfe und der Deckbau machen enormen Spaß, und obendrauf ist Duelyst in Sachen Free2Play recht großzügig. Wie in Hearthstone kostet ein Booster mit fünf Karten 100 Ingame-Gold, aber das Spiel spuckt für Siege eine ganze Ecke mehr aus und belohnt mich für Ranglisten. Ich kann nur jedem Kartenfan empfehlen, mal bei Duelyst reinzuschauen. Und lasst mich in den Kommentaren wissen, was ihr von dem Spiel haltet!

Was ist … Duelyst? - Hearthstone trifft Final Fantasy Tactics Video starten 17:12 Was ist … Duelyst? - Hearthstone trifft Final Fantasy Tactics

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