Dune in der Filmkritik: Star Wars trifft Game of Thrones

Dune ist ein Film, den man einfach auf der großen Leinwand gesehen haben muss. Warum ihr das SciFi-Epos im Kino nicht verpassen solltet, klären wir in unserer Filmkritik.

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Dune läuft ab dem 16. September 2021 in den deutschen Kinos - und diesen Film solltet ihr wirklich nicht verpassen! [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment] Dune läuft ab dem 16. September 2021 in den deutschen Kinos - und diesen Film solltet ihr wirklich nicht verpassen! [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment]

Habt ihr einen guten Grund gebraucht, mal wieder ins Kino zu gehen, gibt es jetzt keinen besseren: Dune startet am 16. September 2021 - und damit zweifelsohne einer der besten Filme der letzten Jahre. Dune ist episch und beeindruckend, spannend und komplex. Ebenso darf sich Dune neben vorangegangenen Meisterwerken wie Star Wars und Der Herr der Ringe einreihen. Mehr erfahrt ihr in unserer kompakten Filmkritik.

Worum geht es in Dune überhaupt?

Die Geschichte von Dune spielt sich im Jahr 10.191 ab, in dem die Menschheit die Erde längst hinter sich zurückgelassen hat. Jetzt herrschen mächtige Häuser über verschiedene Planeten und Systeme - unterstehen aber einem noch mächtigeren Imperium und dessen Imperator. Zentrum der Handlung stellt der Wüstenplanet Arrakis dar. Denn die lebensfeindliche Welt ist Quell des unglaublich kostbaren und begehrten »Spice«: einer Droge, die für interstellare Reisen unabdinglich ist.

Kein Wunder also, dass es in Dune heißt: »Wer das Spice kontrolliert, kontrolliert das Universum« und sich die größten und mächtigsten Häuser darum bekriegen. Dune dreht sich nun um den Konflikt zweier ganz bestimmter Häuser: den der grausamen und gefürchteten Harkonnen und der rechtschaffenen und geliebten Atreides.

Duke Leto Atreides (Oscar Isaac) ist für viele anderen Häuser des Dune-Universums ein großer Anführer - was ihn zur Gefahr für den Imperator Shaddam IV macht. [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment] Duke Leto Atreides (Oscar Isaac) ist für viele anderen Häuser des Dune-Universums ein großer Anführer - was ihn zur Gefahr für den Imperator Shaddam IV macht. [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment]

Letzteres ist aufgrund seines Ansehens in der Galaxis dem machtsüchtigen Imperator ein Dorn im Auge, weswegen ein gefährliches Ränkespiel entbrennt, inmitten dessen sich der Sohn des Fürsten Leto Atreides (Oscar Isaac) wiederfindet: Paul (Timothée Chalamet).

Mehr Worte über die Handlung und Hintergründe zu Dune zu verlieren, würde hier jeglichen Rahmen sprengen. Ohnehin profitiert jeder Zuschauer davon, mit so wenig Vorwissen wie möglich in Dune zu gehen. Denn trotz der Komplexität von Frank Herberts Romanvorlage gelingt Regisseur Denis Villeneuve das scheinbar Unmögliche: Die Geschichte von Dune in »nur« zwei Stunden und 35 Minuten spannend und nachvollziehbar aufzubereiten.

Dune: Erster Trailer zum Science-Fiction-Epos des Blade Runner 2049-Regisseurs Video starten 3:04 Dune: Erster Trailer zum Science-Fiction-Epos des Blade Runner 2049-Regisseurs

Für wen ist Dune interessant?

Wie Star Wars, aber doch anders: Wer den Krieg der Sterne mag, wird auch Dune mögen. Kein Wunder, ließ sich George Lucas für sein eigenes Werk unter anderem maßgeblich von Frank Herberts Romanen inspirieren. Dass es Parallelen zwischen beiden SciFi-Epen gibt, liegt also auf der Hand. Wenn gigantische Raumschiffe kleine Jäger aus dem Hangar wie aus einem Schlund spucken oder Bodentruppen in schwarzen und weißen Rüstungen die Klingen kreuzen, ist der direkte Vergleich unvermeidbar.

Gleichzeitig könnten Star Wars und Dune kaum unterschiedlicher sein. So war Star Wars stets ein Märchen, in dem der Held wider aller Chancen triumphiert. Daher ist es nur passend, dass sich »Hoffnung« mittlerweile zum inoffiziellen Slogan der Rebellenallianz gemausert hat. Dune schlägt aber eine ganz andere Tonalität ein. Dieses Universum ist düster und brutal, erbarmungslos und lebensfeindlich.

Glossu "Beast" Rabban (Dave Bautista) ist ein treuer Untergebener des Baron Harkonnen und für seine Grausamkeit berüchtigt. [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment] Glossu "Beast" Rabban (Dave Bautista) ist ein treuer Untergebener des Baron Harkonnen und für seine Grausamkeit berüchtigt. [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment]

In Dune überlebt nur der Stärkere oder derjenige, der am rücksichtslosesten intrigiert - nicht unähnlich zu Game of Thrones beziehungsweise George R.R. Martins Das Lied von Eis und Feuer. Diese klare Abgrenzung kommt Dune jedoch nur zugute. Im Angesicht einer scheinbar nicht enden wollenden Flut an neuen Star Wars-Filmen und TV-Serien bekommen Fans des Genres endlich eine waschechte Alternative. Dune muss sich nicht im Schatten von Disneys Milliarden-Franchise verstecken - ganz im Gegenteil.

Dune kopiert nämlich nicht, sondern steht auf ganz eigenen Beinen. Obwohl oder gerade weil Kameramann Greig Fraser involviert ist, der bereits für George Lucas oder Disney den Krieg der Sterne mit auf die große Leinwand brachte. Denn trotz der Parallelen zu Star Wars sieht Dune anders aus, hört und fühlt sich anders an - was natürlich ebenso Komponist Hans Zimmer zu verdanken ist.

Trotzdem sollte so manch Zuschauer gewarnt sein: Dune ist lang und das Erzähltempo teilweise sehr langsam. Wer Filme von Regisseur Denis Villeneuve wie Blade Runner 2042, Arrival oder Sicario kennt und liebt, wird das aber auch in Dune zu schätzen wissen. Denn Dune braucht diese Zeit, um sich zu entfalten und richtig wirken zu können - ihr müsst nur das entsprechende Sitzfleisch mitbringen.

Paul Atreides (Timothée Chalamet) findet sich in den endlosen Dünen des Wüstenplaneten Arrakis wieder. [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment] Paul Atreides (Timothée Chalamet) findet sich in den endlosen Dünen des Wüstenplaneten Arrakis wieder. [Bildquelle: Warner Bros. Entertainment]

Stärken und Schwächen von Dune

Was uns an Dune gefallen hat

  • Ein Epos wie Game of Thrones: das Universum von Dune ist riesig, die Handlung komplex. Immerhin erstreckt sich Frank Herberts Vorlage über mindestens sechs dicke Romane. Es gibt zahlreiche Häuser und Figuren, Gebräuche und Religionen verschiedenster Planeten und Kulturen spielen eine wichtige Rolle. Dune ist nicht leicht zu verdauen - aber gerade deswegen so spannend und interessant.
  • Das Dune-Universum »lebt«: Umso beeindruckender ist, dass Denis Villeneuve die komplexe Vorlage so spannend wie interessant aufbereitet und die Handlung stets nachvollziehbar bleibt. Gleichzeitig nimmt uns der Film nicht zu sehr an der Hand und wer aufmerksam bleibt, verliert bei Begriffen wie »Spice«, »Fremen« oder »Bene Gesserit« nie den Überblick.
  • Für die große Leinwand gemacht: Dune sieht nicht nur fantastisch aus, es klingt auch so. Egal, ob gigantische Weltraumkreuzer über die Leinwand schweben oder sich riesige Wüstenwürmer fressen - die Bildgewalt von Dune wird euch im Gedächtnis bleiben.
  • Ein Cast, der seinesgleichen sucht: Die Besetzung von Dune ist vielfältig und überzeugt mit durch die Bank starken Performances. Seien es Timothée Chalamets unfreiwilliger »Held« Paul Atreides, Stellan Skarsgards grausamer Baron Harkonnen, Zendayas mysteriöse Chani oder Rebecca Fergusons liebende Mutter Lady Jessica. Man könnte lediglich bemängeln, dass Dave Bautistas Beast Rabban oder Josh Brolins mürrischer Gurney Halleck etwas zu kurz kommen.

Was uns an Dune nicht gefallen hat:

  • Die Action könnte besser sein: So rau und brutal das Universum von Dune auch ist, so blutleer und teilweise sogar hektisch fallen viele der Kampfszenen aus. Dune hätte allemal von der Härte und Kompromisslosigkeit eines Blade Runner 2049 oder Sicario profitiert. Der Verzicht auf explizite Gewalt wird zwar durch das blaue beziehungsweise rote Leuchten von mobilen Schildgeneratoren geschickt kaschiert, allerdings nicht immer.
  • Kein Film, der für sich alleine steht: Dune ist auf zwei, mindestens drei Filme ausgelegt. Entsprechend könnte der ein oder andere Zuschauer davon enttäuscht sein, dass auf ein Finale hingearbeitet wird, das zumindest jetzt noch nicht eintritt. So muss auf Dune: Part One zumindest ein Part: Two folgen - wie es schon bei Die zwei Türme und Die Rückkehr des Königs nach Die Gefährten der Fall war.

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