Mit Tarkov Arena fällt die größte Hürde für einen der spannendsten Shooter überhaupt

Escape from Tarkov Arena wandelt auf den Spuren von CS:GO und CoD. Warum das aber nichts Schlechtes ist, erfahrt ihr in unserer Preview.

Escape from Tarkov Arena setzt auf Action statt auf Beutejagd. Escape from Tarkov Arena setzt auf Action statt auf Beutejagd.

Der ein oder andere von euch kann sich vielleicht erinnern: Zu Jahresbeginn wagte ich den durchaus ambitionierten Versuch, mich endlich richtig in die Tiefen von Escape from Tarkov zu stürzen. Ein Unterfangen, das durchaus von Erfolg gekrönt war.

Doch das permanente Herumschleichen und die ständige Furcht, meine mühsam zusammengestellte Ausrüstung zu verlieren, haben nicht nur meine Nerven, sondern auch meine Haarfarbe auf eine harte Probe gestellt.

Sichtlich ergraut konnte ich auf der gamescom 2023 jetzt den deutlich actionlastigeren PvP-Ableger Escape from Tarkov: Arena erstmals anspielen. Und was soll ich sagen? Tarkov Arena hat all die Elemente, die ich an Escape from Tarkov schätze – die taktische Tiefe, das realistische Waffenhandling und die komplexen Spielmechaniken. Aber es nimmt sich gleichzeitig die Freiheit, den Fokus auf das zu legen, was viele von uns wirklich wollen: unverfälschte, direkte Action.

Das erwartet euch in Escape from Tarkov: Arena

Falls ihr noch nie von Escape from Tarkov gehört habt, gibt's hier zunächst eine kurze Erklärung: EFT ist die Mutter des relativ neuen Genres der Extraction-Shooter. Das heißt, ihr kauft euch vor dem Spiel mit eurem Ingame-Geld Ausrüstung und Waffen, werdet dann in eine riesige Map voller feindlicher Spieler und NPCs geworfen. Euer Ziel: Ihr müsst so viel Beute wie möglich einsacken - und am Ende die Karte lebend verlassen.

In Tarkov Arena erwarten euch hingegen deutlich kleinere Karten, die namensgebenden Arenen, die für intensive PvP-Kämpfe ausgelegt sind. Im Gegensatz zum Hauptspiel, wo die Beutejagd im Vordergrund steht, geht es hier vor allem darum, eure Gegner so effizient wie möglich auszuschalten.

Falls ihr euch davon selbst ein Bild machen möchtet - Gameplay aus Tarkov Arena könnt ihr euch hier ansehen:

Escape from Tarkov bald auch für zwischendurch: Gameplay aus dem neuen Spielmodus Arena Video starten 6:03 Escape from Tarkov bald auch für zwischendurch: Gameplay aus dem neuen Spielmodus Arena

Gespielt wird hier nämlich in klassischen Spielmodi, wie etwa Team Deathmatch mit jeweils fünf Spielern pro Seite. Das bedeutet, dass die Runden in der Regel kürzer sind und es viel schneller zur Sache geht. Aber lasst euch nicht täuschen: Das bedeutet das nicht, dass sie weniger taktisch oder anspruchsvoll sind. Auch die kompakten Arenen erfordern von euch ein hohes Maß an Teamarbeit und strategischem Denken.

Während der gamescom 2023 hatten die Entwickler ein kleines 2-gegen-2-Turnier für anwesende Journalisten, Streamer und YouTuber organisiert. Mein Teamkollege und ich konnten dieses sogar für uns entscheiden. Zugegeben, mein Partner hat vielleicht dreimal so viele Abschüsse wie ich erzielt.

Aber ich bin überzeugt, dass er diese Leistung nur erbringen konnte, weil ich als menschlicher Schutzschild fungiert und ihm wertvolle Informationen über die Positionen der Feinde zukommen lassen habe. So funktioniert Teamarbeit!

Während des Turniers können die anderen Spieler von einem Balkon aus zusehen. Während des Turniers können die anderen Spieler von einem Balkon aus zusehen.

Einsteigerfreundlich ohne Abstriche

Einer meiner größten Kritikpunkte an Escape from Tarkov war schon immer die hohe Einstiegshürde für Neulinge. Die sogenannte Gear Fear, die Angst, wertvolle Ausrüstung zu verlieren, hat schon viele Spieler (und auch mich!) davon abgehalten, sich voll und ganz auf das Spiel einzulassen. Ihr wisst ja, woher meine grauen Haare kommen.

Mit Tarkov Arena fällt diese Hürde nun weitgehend weg. Man spielt nämlich mit vorgefertigten Loadouts, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Manche haben etwa eine stärkere Waffe mit besserer Munition, dafür aber keinen Helm oder nur eine dünne Schutzweste.

Die verschiedenen Loadouts kauft ihr mit Rubeln, die ihr durchs Spielen verdient. Die verschiedenen Loadouts kauft ihr mit Rubeln, die ihr durchs Spielen verdient.

Das Beste daran ist, dass diese Vereinfachungen keineswegs auf Kosten des Realismus gehen. Die realistische Shooter-Mechanik, die Escape from Tarkov zu einem Hit gemacht hat, bleibt vollständig erhalten. Von der Ballistik der Waffen bis hin zum Movement – alles fühlt sich genauso echt an wie im Hauptspiel. Dies ermöglicht es neuen Spielern, sich schneller mit diesen Grundlagen vertraut zu machen, ohne von der Komplexität überwältigt zu werden.

Für Tarkov-Erfinder Nikita Buyanov wird das Spiel auch so für Normalsterbliche zugänglich, weil ihr nicht mehr stundenlang mit dem Sammeln von Geld und Ausrüstung beschäftigt seid:

Zunächst einmal ist es sehr, sehr einfach, das Spiel in Arena zu starten. Es ist nur ein einfacher Klick. Du wählst einfach einen Spielmodus und dein Loadout. Das war's schon. Du musst also nichts finden, nichts plündern, nichts, also, sagen wir mal, auch nicht deine Ausrüstung einstellen und so weiter.

Du musst nur ein paar Klicks machen und schon kannst du loslegen. Und beim Sterben wirst du nichts verlieren, wie in der EFT. Wenn du stirbst, gehen nur ein paar Rubel für dein Loadout verloren.

Keine Angst vor CoD & Counter-Strike

Während Spiele wie Call of Duty und Counter-Strike ähnliche Modi wie Team Deathmatch bieten, hebt sich Tarkov Arena durch seinen unvergleichlichen Realismus ab. Deshalb macht sich Nikita auch keine Sorgen um die Konkurrenz im Multiplayer-Bereich:

Ich denke, es ist nicht wie Call of Duty, denn es ist buchstäblich die gleiche Escape from Tarkov-Erfahrung, aber basierend auf Sessions. Das Hauptmerkmal ist wohl die ganze Hardcoreness von Escape from Tarkov, also dachten wir, es wäre interessant zu sehen, wie sich die typischen Multiplayer-Shooter-Spielmodi mit dem ganzen Hardcore von EFT vertragen. Unser Spiel ist jetzt wirklich einzigartig geworden.

Durch die kleineren Karten steht die Action im Vordergrund. Durch die kleineren Karten steht die Action im Vordergrund.

Dieses Hardcorness – also die realistische Ballistik, das detaillierte Waffenhandling und die komplexen Spielmechaniken – macht Tarkov Arena zu einer einzigartigen Erfahrung. Nikitas Zuversicht ist daher gut begründet: Tarkov Arena hat das Potenzial, eine ganz eigene Nische im überfüllten Markt der Multiplayer-Shooter zu besetzen, indem es die besten Elemente aus verschiedenen Spielen kombiniert, das Frust-Level senkt und dabei seine eigene, unverwechselbare Identität bewahrt.

Escape from Tarkov Arena soll im Herbst 2023 in die Beta starten, der Preis für das Spiel beträgt 37 Euro. Falls ihr die teuerste Version von Escape from Tarkov, die Edge of Darkness Edition, bereits euer Eigen nennen könnt, bekommt ihr Arena kostenlos zum Release.

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