Mehr Freiheit geht nicht
Natürlich dübelt ihr auch bei der Konkurrenz Einrichtung mit den verschiedenen Handwerksfähigkeiten zusammen, in SW:TOR gibt es beispielsweise sogar noch Deko in den Dungeons oder übers Rufsammeln oben drauf. Was ESO jedoch richtig einzigartig macht, ist die enorme gestalterische Freiheit, die unsere beiden Einrichtungsfans Fufuns und Raghor schon seit der Homestead-Veröffentlichung begeistert.
Bei keinem anderen MMORPG platziert ihr Dekorationen nicht nur rasterlos im 3D-Raum, sondern auch ohne Kontakt mit anderen Deko-Gegenständen, Wänden oder Böden. Gerade freies Platzieren ist woanders entweder gar nicht möglich oder nur über fummelige Tricks erreichbar. Selbst die Sims könnten sich hier noch den ein oder anderen Einrichtungstrick abschauen.
Wie das in der ESO-Realität aussieht, zeigt euch Fufun. Sie nutzt dank der frei dreh- und platzierbaren Elemente auch mal eine Vase als Toilette oder die Unterseite einer Statue als Boden: "Ich drehe jedes Item einmal im Kreis, um zu schauen, was man daraus noch machen könnte." Das führt bei ihren Gebäuden zu einem einzigartigen Stil, der davon geprägt wird, dass sie von den Wänden an alles selbst baut und selten fertige Gegenstände für den im Design vorgesehenen Zweck verwendet.
Raghor hält es ähnlich und widmet sich vor allem dem Terraforming. Dabei gestaltet er Gebäude wie die schon zuvor erwähnte Berggalerie des Antiquars so um, dass sie weder von außen noch von innen zu erkennen sind. Sein liebstes Gestaltungselement sind dafür Steine: "Sie lassen sich in der Regel super in jedes Umfeld einfügen, ohne den Stil des jeweiligen Eigenheims zu brechen." Während Raghor also sein Herz für Steinelemente hergibt, möchte Fufuns dafür auf die mit dem Kapitel Summerset eingefügten Wände und Böden nicht mehr verzichten: "Bevor es diese Bauteile gab, habe ich hunderte einzelne Steine verwendet, um mir Wände oder Böden zu basteln."
Fufuns aka Jaqueline
Elder Scrolls IV: Oblivion brachte sie zur Spielereihe, in Elder Scrolls V: Skyrim versenkte Fufuns dank Creation Kit schließlich über 5.000 Stunden ins Häuser-Modding. Mit Einführung des Housing-Systems in ESO wurde das Gebäudebasteln ihr Hauptspielinhalt und ist es bis heute geblieben. Auf ihrem Twitch-Kanal streamt sie regelmäßig eigene Bauprojekte oder besucht Mitspieler-Bauten, um diese genauer unter die Lupe zu nehmen.
Tempelbau zu Vierundzwanzigst
Dank der vielen Freiheiten des Housing-Systems sind auch wirklich einzigartige Bauten umsetzbar. Fufuns denkt besonders gerne an ein außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt zurück, an dem sie letztes Jahr als Teil der Planungscrew mitwirkte. Über vier Monate bereitete die kleine Gruppe einen komplexen Tempelbau vor, der als Geschenk aller Mitglieder der Arkays-Gildengruppe für deren Leiter errichtet werden sollte. Ohne die einzigartige Mechanik des Housing-Systems wäre dieser Bau gar nicht möglich gewesen: Besitzt ihr nämlich bei ESO ein Gebäude, könnt ihr anderen Spielenden auf dem Grundstück das Recht verleihen, von euch platzierte Dekorationen zu bewegen.
Kaum war der Tempel auf dem ESO-Spieler-Testserver errichtet, dokumentierten alle Planungscrew-Mitglieder alle Details zunächst mit zahlreichen Screenshots. Auf diesen fügten sie sowohl die nötigen Gegenstände als auch Hinweise zur Anordnung ein. Danach bereitete das Team den Bau auf dem Liveserver vor: Sie stellten die von Gildenmitgliedern gespendeten, nötigen Bauteile auf dem Mondzucker-Aue-Grundstück des Gildenleiters in zuvor festgelegten Gegenstandsgruppen zusammen. Die besondere Herausforderung für dieses Projekt war dabei die auf 700 Teile begrenzte Dekorationsmenge.
Errichtet wurde der Tempel schließlich von vierundzwanzig Gildenmitgliedern in einer zweistündigen Speedbuild-Mammut-Aktion, die in unterschiedlichen Abschnitten der Baustelle gleichzeitig am Werk waren. Die Planungscrew unterstützte währenddessen alle Bauhelfer mit Erklärungen zu den Screenshot-Vorlagen. Gleichzeitig streamte Lasuu vom ESO-Stream Team das Baustellengewusel als Zuschauerin für alle Interessierten auf Twitch. Keine Frage, dass die Begeisterung des Beschenkten nach Bauabschluss riesengroß war.
Ein Drache mit Geschichten
Raghors denkwürdigstes Projekt ist über ein Jahr hinweg gewachsen und ist auch heute noch auf seinem Surreales Fleckchen-Grundstück zu besuchen. Ursprünglich hatte er auf diesem weitgehend freien Platz in Kalthafen eine Art Mad Max-Donnerkuppel für Duelle, einen Laufsteg mit Umkleide, einen Berg mit Wachturm und eine Schatzhöhle darunter errichtet.
Raghor aka Christian
Erste vorsichtige Schritte ins Bauen unternahm Raghor durch die Errichtung eines Wehrgangs in seinem ersten Gebäude, dem Nebelschleier-Herrenhaus. Als er eins von Fufuns Bauprojekten, einen selbst gebauten Straßenzug auf dem Surrealen Fleckchen, sah, war es endgültig um ihn geschehen. Heute streamt er auf seinem Twitch-Kanal alle Aspekte des Spiels und beleuchtet die Bauten anderer während seines Housing-Tour-Formats "Moshpit Mansions" genauer.
Mit Erscheinen des Elsweyr-Kapitels schien es ihm jedoch interessanter, den Bau so zu gestalten, dass ihr bei Betreten des Grundstücks in einer Art Höhle ankommt. Erst beim Verlassen der Höhle sollt ihr dann feststellen, dass es sich bei der Höhle um einen Drachenkopf handelt - natürlich war für diese Idee ein Komplettumbau nötig!
Kaum war der Drachenkopf fertiggestellt, meinte ein Gildenkollege Raghors im Spaß, ein kompletter Drache würde noch besser aussehen, als nur ein Drachenkopf. So standen schnell die nächsten Bauarbeiten an. Heute betretet ihr das Grundstück durch ein Portal und durchquert einen kleinen Wald mit skurril verdrehten Bäumen samt Friedhof, bevor ihr das Plateau samt Riesendrache erreicht. Im Inneren des Drachen stöbert ihr durch eine Kristallhöhle, findet ein lauschiges Foltereck und zu guter Letzt auch einen Schatzhort.
Als Hintergrundgeschichte hat sich Raghor ausgedacht, dass der Drache einst auf das Surreale Fleckchen abgestürzt ist und dabei eine Burg zerstört hat, deren Ruinen den Bau ergänzen. Schaut ihr euch genauer um, findet ihr zudem einige ESO-typisch kleine Geschichten erzählende Szenen. Beispielsweise war der Drache anscheinend kein besonderer Fan von Zahnhygiene, da ihm eine Leiche zwischen steinernem Zahnfleisch und Riesenzahn klemmt, während glücklose Abenteurer von Säulen erschlagen werden.
Vielfalt gewinnt
Je mehr Freiheiten ein Spielsystem gewährt, desto kreativer könnt ihr ans Werk gehen. Fufuns und Raghors Bauten sind nur ein Teil eines breiten Spektrums an Möglichkeiten, das ESO mit dem Housing zur Verfügung stellt. Selbst wenn ihr nur gemütlich ein kleines Häuschen einrichten wollt, gibt es dafür erschwingliche Dekorationen im Wunsch-Stil. Zenimax Online Systems hat durch die gelungene Kombination aus Vielfalt, Zugänglichkeit, Bausystem und Rechtevergabe klar die Nase vorn und stellt auch neue MMOs wie New World ohne Probleme in den Schatten.
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