Drei Grafikkarten statt nur einer - kann das gut gehen? Auf diesem PC sind AMD, Nvidia UND Intel vereint

Niemand tut so etwas. Aber das ist nur ein Grund mehr, es doch zu tun - oder besser gesagt: der (fast) einzige Grund.

Von links nach rechts sind hier eine Intel-Arc-Grafikkarte, eine Nvidia-RTX-GPU und eine AMD-Radeon-RX verbaut. Von links nach rechts sind hier eine Intel-Arc-Grafikkarte, eine Nvidia-RTX-GPU und eine AMD-Radeon-RX verbaut.

Mit Intel hat inzwischen ein dritter Mitspieler den Markt der Gaming-Grafikkarten im Desktop-Format betreten. Zeit, ein kleines (und sinnloses) Experiment aus dem letzten Jahr in neuer Form zu wiederholen.

Worum genau geht es hier? Ganz einfach: Man nehme einen PC beziehungsweise ein passendes Mainboard mit drei PCI-Express-Slots, packe drei Grafikkarten darauf, schalte den Rechner ein - und schaue, was passiert.

Dank Intel können wir in die Vollen gehen und gleich auf drei verschiedene Hersteller zurückgreifen - auch wenn zugegebenermaßen nicht davon auszugehen ist, dass sich dadurch etwas am Ausgang des Experiments ändert.

Genau genommen sind in diesem Fall sogar vier GPUs vorhanden, weil im Prozessor in Form des Core i9 13900K die integrierte Grafikeinheit UHD Graphics 770 enthalten ist. Schauen wir uns aber zunächst an, um welche drei Desktop-Grafikkarten es konkret geht:

Diese drei dedizierten GPUs kommen zum Einsatz:

Dass es sich bei den verwendeten Grafikkarten nicht um High-End-Modelle handelt, ist übrigens bewusst so gewählt. Der Grund: Wir hätten sonst nicht genug Kabel für die Stromversorgung.

Alles wie gehabt?

Nach dem (reibungslosen) Start des PCs und der Installation aller nötigen Treiber sehen wir im Gerätemanager wie im folgenden Bild zu erkennen eine friedliche Koexistenz aller vier GPUs:

Ein Gerätemanager, vier Grafikkarten, kein Problem. Ein Gerätemanager, vier Grafikkarten, kein Problem.

Wie schon im ersten Experiment gibt es auch dieses Mal keinerlei Schwierigkeiten im Alltag, weder beim Office-Betrieb noch beim Gaming.

Man muss zwar bedenken, dass die unteren PCI-Express-Slots in der Regel eine begrenzte Bandbreite besitzen. Außerdem leidet die Kühlung der Grafikkarten, wenn sie so nahe aneinander verbaut sind wie im Bild zu Beginn des Artikels zu sehen.

Wirklich praktische Bedeutung hat das aber nicht, da es ohnehin keinen wirklich guten Grund dafür gibt, drei Desktop-GPUs verschiedener Hersteller gleichzeitig zu verwenden (außer vielleicht, besonders viele Monitore anzuschließen.

Die Berechnung von Spielen kann jedenfalls stets nur eine der GPUs gleichzeitig übernehmen, was auch im folgenden Abschnitt zu sehen ist.

Wie gehen Spiele mit den vielen Grafikkarten um?

Einerseits gleich, andererseits unterschiedlich.

Grundsätzlich gilt unabhängig vom Spiel, dass das Rendern der Frames stets nur eine Grafikkarte erledigt. In diesem Punkt sind sich also alle Spiele einig. Welche Grafikkarte das ist, wird aber unterschiedlich bestimmt. Beginnen wir mit Hogwarts Legacy:

Das Spiel im Harry-Potter-Universum nutzt zunächst standardmäßig die Grafikkarte, die an den primären Monitor angeschlossen ist. Im Menü lässt uns Hogwarts Legacy aber wie oben zu sehen die Wahl zwischen allen vier verbauten GPUs.

Auch Anno 1800 bietet im Spiel ein Menü zur Auswahl der gewünschten Grafikkarte. Allerdings werden hier nur die GPUs aufgeführt, an die aktuell ein Monitor angeschlossen ist:

Nochmal anders handhabt Cyberpunk 2077 die ungewöhnliche Situation.

Hier gibt es kein Menü im Spiel, um die verwendete Grafikkarte zu wechseln, bei der es sich auch nicht zwingend um das Modell handeln muss, an das der primäre Monitor angeschlossen ist.

Um auf Nummer sicher zu gehen, bleibt uns daher stattdessen nur übrig, die anderen GPUs zu deaktivieren - oder sie wieder auszubauen.

Das können wir CD Projekt Red aber nicht zum Vorwurf machen - in den allermeisten Fällen wird schließlich ohnehin nur eine einzige dedizierte Desktop-Grafikkarte verwendet.

Weitere mal mehr, mal weniger unsinnige Experimente aus unserer Was passiert, wenn...-Reihe findet ihr hier:

Habt ihr schon mal Desktop-Grafikkarten unterschiedlicher Hersteller auf einem PC verbaut? Könnt ihr euch noch an die Zeiten erinnern, zu denen es etwas gebracht hat, mehrere Grafikkarten desselben Herstellers zu nutzen - Stichwort SLI beziehungsweise Crossfire? Und gibt es noch andere sinnlose Experimente, die wir in Zukunft für euch durchführen sollen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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