Spieler, ärgere dich nicht?
Von wegen: Wir ärgern uns, was das Zeug hält. Wie Tyler Blevins, alias Ninja, einer der weltweit populärsten E-Sportler und Streamer, erst kürzlich bemerkte: Wer nach einer Niederlage nicht wütend wird, der verliere gleich doppelt - so auf Twitter. In dem umstrittenen Post verbirgt sich ein wahrer Kern. Nicht immer ist Frust automatisch schlecht.
Im ersten Teil unserer Artikel-Serie hat uns der Psychologe Dr. Benjamin Strobel bereits erklärt, wie Spieldesign Frustration bei den Spielern und damit toxisches Verhalten in den Communitys begünstigen kann. Im zweiten Teil gibt er nun Tipps, wie man mit derartigem Verhalten umgehen sollte, um sich vor Cybermobbing zu schützen.
![]()
Dr. Benjamin Strobel ist promovierter Psychologe. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Grimme-Institut war er für den Arbeitsbereich Games und Gesellschaft zuständig. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt er sich mit digitalen Spielen und ihrer kulturellen, medienpädagogischen und psychologischen Bedeutung. Sein Interesse gilt den besonderen Merkmalen digitaler Spiele, ihren Gemeinschaftsräumen und den vielfältigen Kulturpraxen rund um Games.
Bild © Benjamin Strobel
Hilfe gegen Team-Frust
Frust ist ja erstmal eine ganz natürliche Reaktion auf eine unerwünschte Erfahrung. Dass wir uns dann aufregen, gehört zur menschlichen Verfassung dazu und ist auch notwendig, denn: Auch und gerade negative Emotionen wollen sich Bahn brechen. Und das sollte man ihnen auch erstmal zugestehen.
Runterschlucken, verdrängen, gute Miene zum bösen Spiel machen. Das alles sind Reaktionen, die gesellschaftlich manchmal verlangt werden. Indem wir unseren Emotionen aber den Ausdruck verweigern, schwelen sie weiter in uns fort. Also: Das maximaltonale Frustkonzert in H(ass)-Dur im Angesicht des Spieledaseins hat grundsätzlich seine Existenzberechtigung.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.