Von MMOs wie Fallout 76 wird neben einer interessanten Spielwelt, interessanten Fähigkeiten und schicker Ausrüstung vor allem eines erwartet: Herausfordernde Gruppeninhalte!
Schon bei der Veröffentlichung des Online-Rollenspiels im Fallout-Universum gab es zwar unterschiedlich schwierige Events in der offenen Spielwelt, echte Dungeons oder sogar Raids waren im November 2018 aber noch Mangelware.
Das ändert sich nun jedoch – nach langer Wartezeit und einem Fehlstart mit Vault 94.
Eine echte Herausforderung
Am 3. Dezember 2024 erscheint mit Gleaming Depths oder Strahlende Tiefen Bethesdas zweiter Raid-Anlauf, der Ödland-Fans im Süden des Ash Heap in ein verlassenes Forschungslabor der Enklave führt. In deren Tiefen lauern reichlich ultrazitverseuchte Gegner, aber auch fünf knackige Raidbosse, die nicht nur kampfstarke Charaktere, sondern vor allem die richtige Taktik erfordern. Einen Ausblick liefert der Trailer:
Richtig gelesen: Statt mit reinem Geballer kommen Vierer-Teams bei diesen Bossen nur durch gute Zusammenarbeit und das richtige Timing weiter!
Bislang sind die Fans angesichts der Herausforderung vorsichtig optimistisch, was stark an den deutlichen Anleihen an bekannte Raid-Mechaniken in World of Warcraft, Final Fantasy 14, The Elder Scrolls Online und mehr liegt.
Beim ersten Boss, einem mit Schild umgebenen, stationären Roboter, müssen Angreifende beispielsweise zunächst dessen im Kampfgebiet verteilte Schildgeneratoren zerstören, damit er überhaupt angreifbar wird. Danach muss das Team vor dem Erhitzungs-Effekt des Roboters gemeinsam rechtzeitig Schutz suchen - wer es nicht in den Schutzbunker schafft, verbrennt!
Der neue Star: Vier Sterne-Ausrüstung
Für ein anderes Bossevent muss das Team im Gebiet um einen Tunnelbohrer Treibstoffkanister einsammeln, darf sich aber nicht von einem ebenfalls durch die Umgebung schleichenden, ultrazitverseuchten Grubenhauer erwischen lassen, da dessen Hiebe sofort tödlich enden.
Daran krankte der Raid in Vault 94
2019 standen Ödland-Fans im ersten Raid von Fallout 76 vor einer Menge Probleme:
- Veröffentlichung ohne Community-Test: Auf dem Player Test Server werden erst seit Mai 2020 neue Updates wie Strahlende Tiefen von der motivierten Community ausgiebig getestet - in Vault 94 gab es daher eine Menge Bugs. Creative Director Jonathan Rush verriet auf einem Event im November 2024 zu kommenden Updates in Fallout 76, dass sich das Entwickler-Team heute sehr aufmerksam Streams und Let’s Plays der Fans auf dem Testserver anschaut, um frühzeitig Probleme zu erkennen und beheben zu können.
- Extremer Ressourcenverbrauch: Die Kämpfe gegen massenhaft Gegner waren durch enormen Munitionsverbrauch sehr ressourcenintensiv; erst seit Ende 2021 finden Fans zuverlässig Munition der aktiv genutzten Waffe in Gegnerbeute und Behältern.
- Kaum Belohnungen: Die recht sparsam ausfallenden Raidbelohnungen gab es in Vault 94 nur, wenn den Fans der Abschluss der Raidmissionen gelang. Die allermeisten Gegner hatten keine Beute und gaben auch keine Erfahrungspunkte.
- Aufgaben mit Zeitdruck: Da alle Missionen unter Zeitdruck und unter dauernden Angriffen von immer neuen Gegnerwellen ausgeführt werden mussten, kamen Erkundung und Hintergrundgeschichte des Vaults schnell zu kurz.
- Masse statt Klasse: Bosskämpfe mit taktischem Anspruch waren Mangelware, stattdessen durften sich die Spielerteams mit immer neuen Gegnermassen herumschlagen.
Der Raid-Endboss schließlich zerstört nacheinander Teile des Kampfareals, sodass sich die Kämpfenden auf immer enger werdendem Areal bewegen müssen. Wem es gelingt, einen oder mehrere Bosse in den Tiefen aus den Ödlandstiefeln zu hauen, sackt nun auch zur Herausforderung eines Raids passende, hochwertige Beute ein.
Die besteht aus einzigartigen Waffen und Mods mit der ebenfalls neu eingeführten Vier-Sterne-Seltenheit, dazu seltenen Bauplänen für einen neuen Powerrüstungs-Typ und andere nützliche Gegenstände.
Die ebenfalls neue Teamart »Raidteam« versorgt feste Vierergruppen während fortlaufender gemeinsamer Spielzeit mit starken Waffenhaltbarkeits-Boni und senkt damit einen weiteren Kostenfaktor, der ausgiebige Kämpfe (und damit das Ausprobieren von Bosstaktiken) deutlich bequemer macht.
Richtig entspannt wäre es, würde die neue Teamart auch von besserer Rüstungshaltbarkeit profitieren – die Waffenhaltbarkeit ist jedoch der wichtigere Faktor, da sie im Kampf schneller sinkt.
Die Zukunft? Strahlend!
Passend zum Raid ändert Bethesda gleichzeitig die Werte mehrerer Perk-Karten und macht beispielsweise Effekte wie die Stärke der Heilung vom Charakter-Statuswert Intelligenz abhängig statt wie bisher von der Menge aktiver Erste Hilfe-Perkkarten.
Das bringt Bewegung in festgefahrene Builds, die gerade im Fallout-76-Endgame nach wie vor eher gleichförmig ausfallen, was auch dem Entwickler-Team nicht entgangen ist.
So erzählte uns Lead Producer Bill LaCoste bereits im November 2024, dass neben den zum Raidstart angepassten Schuss- und Nahkampfwaffen am Kampf künftig noch einiges gedreht wird. Damit soll sich die allgemeine Build-Vielfalt erhöhen: Fans sollen auch eher exotischere Waffen wie beispielsweise den Kebapspieß und die vielfältigen Rüstungsarten im Spiel sinnvoll nutzen können.
Beim Grundspiel gibt es ebenfalls etwas Bewegung. Verschiedene, seit Spielstart bekannte Events wurden bereits hinsichtlich Länge und Gegnermenge angepasst. Weitere werden in Zukunft folgen; das Team schaut sich auch hier genau an, welche Events von Fans häufig gespielt und welche gemieden werden.
Insgesamt sind die Strahlenden Tiefen ein großer Schritt in die richtige Richtung, da alle großen Fehler der Vergangenheit ausgemerzt wurden. Damit setzt das Endgame von Fallout 76 deutlich mehr auf Teamwork als auf reines Großgruppen-Geballer wie beim Kampf gegen die Brandbestienkönigin oder den Wendigokoloss im Bergwerk Monongah.
Liefert Bethesda in absehbarer Zukunft weitere interessante Raids nach, zieht Fallout 76 endlich mit anderen MMOs gleich. Dabei sollen laut Producer LaCoste auch künftige Inhalts-Updates kostenfrei bleiben!
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