Das mittlere Kind hat's nie leicht. Ältere Geschwister sind cooler, jüngere stehen als Nesthäkchen immer im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das gleichen die Benachteiligten Studien zufolge jedoch dadurch aus, dass sie früher und intensiver Freundschaften schließen und sich ihre soziale Anerkennung von außerhalb der Familie holen.
Auf historische Epochen übertragen ist die Geschwisteraufteilung klar: Die Antike ist die ältere, zivilisierte, gebildete Schwester, die Neuzeit gilt dank Aufklärung und Demokratie als die jüngste und beste Zeit, um darin zu leben, gewissermaßen das Goldkind der Familie. Genau dazwischen steht das Mittelalter, der unrasierte, stinkende Bruder, dem die antike Ordnung und die Freiheiten der Moderne fehlen.
Doch auf Mittelaltermärkten, Ritterturnieren und Festgelagen kommt uns diese dunkle Epoche viel näher als ihre Geschwister, wir tauchen immer wieder gerne darin ab - natürlich auch in Spielen wie For Honor. Doch was macht eigentlich den Reiz des Mittelalters für uns Spieler aus?
Unklarer Zeitrahmen
Die Welt des Mittelalters fasziniert uns, weil sie fremd und doch wohlbekannt ist. Wir leben in den gleichen, wenn auch inzwischen moderneren Städten, wir sprechen zumindest ähnliche Sprachen und kein antikes Latein oder Altgriechisch, wir tanzen, singen und essen genau wie die Menschen damals und teilen uns die gleichen, durch die Romantik wiederentdeckten Mythen und Märchen.
Und dennoch haben wir oft genug kein klares Bild vor Augen, wenn wir an »Mittelalter« denken, höchstens eine Sammlung von zusammengewürfelten Symbolen wie Minnesänger, Ritter, Kreuzzug oder Pest. Genauso vage ist die Bezeichnung selbst, denn während jeder weiß, dass das Mittelalter mehrere Jahrhunderte dauerte, ist längst nicht klar, um welche Jahrhunderte es eigentlich genau geht.
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