Der Tod steht ihr gut
Im Film dreht sich im Grunde alles wieder nur um die vielen ausgeklügelten Unfallszenen, die wie üblich bitterböse und cartoonhaft blutig ausfallen,. Regisseur David R. Ellis versucht auch gar nicht erst, seinen Helden Persönlichkeit zu geben. Ganz im Sinne reiner Kurzweil springt Final Destination 4 stattdessen mehr oder weniger einfach nur direkt von Kill zu Kill; alles andere dazwischen ist reiner Lückenfüller.
Das wäre ja in Ordnung, besäßen die Morde die Qualitäten der ersten beiden Filme. Im ersten gab es bei jeder Szene Spannung. Man konnte halbwegs mitfiebern und miträtseln. Der zweite hingegen besaß wenigstens noch denkwürdige Momente. Fast jeder erinnert sich heute beispielsweise an die epische Karambolage am Anfang von Final Destination 2, in der ein Polizist nähere Bekanntschaft mit einem fliegenden Baumstamm schloss. Der vierte Teil ist nun leider genau so austauschbar wie der dritte geworden. Es gibt zwar zwei herrlich böse Momente mit reichlich Potential (Rolltreppe und Waschanlage), das aber leider nur zu selten ausgeschöpft wird.
In Sachen Schauspieler gibt es eigentlich fast nur unbekannte Gesichter zu sehen, die allesamt austauschbar wirken und nur geringfügig mit Talent gesegnet sind. Einzig der ältere Wachmann des Streckengeländes, der den Teenagern zeitweise hilft, dürfte einigen ein wenig bekannt vorkommen. Mykelti Williamson spielte 1994 Forrest Gumps Freund Bubba.
Ellis schafft es auch nicht, den Film in irgendeiner Form zu etwas Besonderem zu machen. Weder die Musik, noch die Effekte, noch die Kameraarbeit will in irgendeiner Form positiv auffallen. Das Einzige, was hier am laufenden Band immer wieder heraus sticht, sind Gedärme in 3-D.
Ist es also ein schlechter Film? Kommt wohl darauf an, was man erwartet. Wer sein Hirn gern an der Kasse abgibt und einfach nur 90 Minuten über ein paar schräge Todesszenen lachen will, kann sicher einen Blick riskieren, vor allem in 3-D. Auch als Fan der ohnehin schon anspruchslosen Final Destination-Filme sollte man sich damit abfinden, dass der vierte der bisher schwächste von allen ist und bis auf zweitklassige Kills nichts zu bieten hat.
Filmkritik von Christian Mester
In Kooperation mit bereitsgesehen.de
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