For Honor - Entwickler dementieren den angeblichen 95-Prozent-Spielerschwund

Dass For Honor 95 Prozent seiner Spielerschaft verloren hat, kursiert als Meldung durch das ganze Internet. Jetzt beziehen die Entwickler Stellung. Und dementieren.

For Honor: Die Entwickler kontern die Darstellungen der Presse. For Honor: Die Entwickler kontern die Darstellungen der Presse.

Negative Presse kann man eigentlich nie gebrauchen, aber besonders Ubisoft dürfte sich aktuell ärgern. Mit einer zweiten Season geben sich die Entwickler alle Mühe, For Honor einen neuen Aufschwung zu verschaffen - und dann grätscht ihnen weltweit die Meldung dazwischen, dass 95 Prozent der For-Honor-Spielerschaft weggebrochen seien. Auch wir haben darüber berichtet.

In ihrem wöchentlichen Livestream Warrior's Den reagieren die Entwickler jetzt auf die Meldung. Wir binden das Video unterhalb dieses Absatzes ein - der relevante Part beginnt ab Timecode 00:14:30. Dort dementieren die Beteiligten die plakative Meldung, dass 95 Prozent der gesamten For-Honor-Community gegenüber dem Release-Höchststand abgewandert sind. Das sei eine Verkürzung der tatsächlichen Statistik: Die Analyse des Portals Githyp beziehe sich ausschließlich auf die Steam-Zahlen (worauf wir in unserer ursprünglichen Meldung auch hingewiesen haben).

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For Honor sei aber mit besonderem Fokus auf die Konsolen entwickelt worden - ein etwaiger Schwund auf dem PC muss also nicht zwangsläufig bedeuten, dass es sich auf PS4 und Xbox One genauso verhält. Bei Star Wars: Battlefront gab es ein ähnliches Phänomen: Auf dem PC sanken die Zahlen rasch auf knapp 3.000 durchschnittliche Spieler - auf der PS4 blieben sie indes bei über 10.000 Sturmtrupplern und Rebellen. Mit einer anstehenden dritten und vierten Season beteuern die Entwickler bei Ubisoft, dass sie noch lange nicht fertig mit For Honor sind.

Einordnung der Faktenlage

Um die beiden widersprüchlichen Aussagen (die Meldungen der Presse und die Ablehnung von Ubisoft) ein wenig einzuordnen: Ubisoft hat durchaus berechtigten Grund, der Spielepresse eine verkürzte Darstellung der Statistiken vorzuwerfen (im Livestream bezeichnen sie die als »95-Percent-Bullshit«). Die extrem hohe Zahl von 95 Prozent mag sich über Steam hinaus nicht eins zu eins auf die komplette Community übertragen lassen.

Auf der anderen Seite vermeiden die Entwickler ganz bewusst, der dementierten Statistik tatsächliche eigene Zahlen entgegen zu halten. Es lohnt sich in solchen Situationen, auf die Dinge zu achten, die gerade nicht gesagt werden. Wenn die Statistik für PS4, Xbox One und Uplay so stark vom dem Steam-Schwund abweichen würde, dann wären konkrete Zahlen ein viel wirksamerer Konter als die Good-Will-Bekenntnisse, die im Livestream stattfinden. Eine Offenlegung solcher Konsolen-Zahlen mag zwar eventuell nur in Absprache mit Sony und Microsoft möglich sein - aber zumindest Dice und EA teilen ihre Statistiken recht transparent mit der Öffentlichkeit.

Unserer Einschätzung nach findet sich die Wahrheit in der Mitte: Der Spielerschwund dürfte auf den Konsolen weniger krass ausfallen als bei Steam, aber er ist durchaus vorhanden.

Aber wie wir schon unter der ursprünglichen Meldung geschrieben haben: Das muss langfristig nicht den Untergang von For Honor bedeuten - bei Rainbow Six: Siege konnte Ubisoft schließlich den Abwärtstrend durch beharrliche Patch-Politik nicht nur aufhalten, sondern in ein bahnbrechendes Plus in den Spielerzahlen verwandeln. Es bleibt also spannend.

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