Fahrzeuge und Strecken: Vorsicht, fehlende Streckenteile
Angesichts eines Fuhrparks von 500 Fahrzeugen von Klasse statt Masse zu sprechen, klingt ganz schön absurd. Dennoch ist das Turn 10s Maßgabe für Forza Motorsport, weshalb man euch im Vergleich zum Vorgänger 200 Autos weniger in die Garage stellt.
Die im Spiel enthaltenen Flitzer sollen dafür noch aufwändiger modelliert und simuliert werden. Zumindest die drei Boliden unserer Preview-Version präsentieren sich vom Cockpit bis zum Motorraum ausgesprochen detailliert nachgebildet und bieten wie bereits erwähnt große Unterschiede im Fahrverhalten.
Forza Motorsports Liste an Fahrzeugen sollte also jeden zufriedenstellen. Anders könnte es bei den Strecken aussehen, denn auch hier hat Turn 10 den Rotstift angesetzt. 20 Kurse klingen zwar ganz okay, doch wir müssen auf einige ikonische Strecken verzichten: Monza, Brands Hatch, Hockenheim und Mount Panorama wurden beispielsweise allesamt gestrichen.
Selbst die Nordschleife fehlt zum Release und wird erst im Frühjahr 2024 nachgereicht. Mit Grand Oak Raceway und dem Kyalami Grand Prix Circuit konnten wir zwei der fünf Neuzugänge ausgiebig Probe fahren.
Kyalami hat uns dabei mit seiner anspruchsvollen Kombination aus engen und schnellen Kurven und der guten Lesbarkeit des Kurses besonders gefallen. Trotzdem hat Gran Turismo 7 mit aktuell 37 Strecken in diesem Bereich klar die Nase vorn.
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Wir testen in Forza Motorsport auf der Rennstrecke Grand Oak das Strafen-System
Präsentation: Auf Hochglanz poliert
Im Vergleich von Gran Turismo 7 und Forza Motorsport entdecken wir in der Präsentation eine interessante Parallele zum Fahrgefühl: GT7 kommt eher nüchtern daher, manchmal fast unterkühlt.
Bei Forza ist dagegen deutlich mehr los. Kommentierte Intro-Videos begleiten uns ins Spiel, überall blitzen Reflexionen, Frühnebel zieht über den Kurs oder die Sonne strahlt uns ins Gesicht, Motoren brüllen, allein das Überfahren eines Begrenzungspfahls lässt unseren Subwoofer erbeben.
Alles wirkt einfach lauter, brachialer, aufregender. Nicht auf dem überdrehten Niveau eines Forza Horizon, aber doch deutlich krasser als im vergleichsweise ruhigen Konkurrenten auf der PlayStation. Aufregender heißt dabei nicht automatisch besser, denn die lebendige Präsentation hat auch ihre Schattenseiten: Strecken sind teils schwerer zu lesen, Brems- und Einlenkpunkte schlechter zu erfassen.
Beispielsweise nimmt uns der erwähnte Nebel gleich bei unseren ersten Fahrversuchen auf dem Grand Oak Raceway die Sicht, dabei müssen wir uns auf der neuen Strecke doch überhaupt erst mal zurechtfinden.
Haben wir mehr Erfahrung, sorgen aber solche Wettereffekte für mehr Abwechslung und herausfordernde, unberechenbare Rennen. Wie sich das Wetter aufs Fahrverhalten auswirkt, können wir übrigens noch nicht bewerten – in der Preview-Version herrschten stets trockene Bedingungen.
Multiplayer-Modus: Das große Fragezeichen
Im Mehrspieler-Bereich fährt Gran Turismo bislang Kreise um die Forza-Reihe. Während im Spiel von Polyphony Digital regelmäßige Turniere bis hin zu Weltmeisterschaften abgehalten werden, landeten die Versuche, Forza als ernstzunehmende E-Sport-Disziplin zu etablieren, bislang krachend in der Leitplanke.
In Gran Turismo 7 kann man heute in den Online-Rennen selbst auf Einsteiger-Niveau echt spannendes Racing erleben. Natürlich gibt es auch dort genügend Deppen, die lieber Autoscooter spielen, doch im Vergleich zum Destruction Derby einer durchschnittlichen Lobby in Forza Motorsport 7 ist das gar nichts.
Ein großer Schritt, um das in Forza Motorsport zu ändern, ist die Einführung einer Skill- und einer Fairness-Bewertung für jeden Fahrer. Basierend auf ihren Leistungen sollen sich auf diese Weise gleichwertige Spieler in einer Lobby wiederfinden … und Chaoten dürfen dann eben nur noch gegen andere Chaoten antreten.
Dies ist nur eine Idee, die sich Forza von der Konkurrenz »ausleiht«. Auch die neue Struktur des Mehrspieler-Modus mit festgelegten Rennen, die zu voreingestellten Uhrzeiten beginnen, erinnert schwer an GT7. Ausprobieren durften wir den neuen Multiplayer jedoch bislang leider nicht, deshalb steht an dieser Stelle für uns noch das größte Fragezeichen.
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