Die Sonne geht über unserer Basis auf, unsere Solarpanele springen an. Schon bald setzen sich die Förderbänder wieder in Gang und transportieren Dutzende Erzbrocken zu den nahegelegenen Industriegebäuden, wo sie weiterverarbeitet werden. Die Herstellung von Wissenschaftspaketen ist mittlerweile vollkommen automatisiert – unsere Forschung läuft gut. Das Ziel: Zugang zu Batterien zu erhalten, damit wir Energie speichern können und nicht mehr von der Tageszeit abhängig sind.
In diesen Momenten ist Foundry, ein Sandbox-Aufbauspiel des österreichischen Studios Meder Dynamics, eine durchaus spaßige Angelegenheit. Nur: Solche Szenen kennen wir schon aus vielen anderen Genrevertretern, allen voran Satisfactory.
Wir haben Monate vor dem Steam-Release die Alpha-Preview gespielt und sind der Frage nachgegangen, ob Foundry genug Eigenständigkeit bietet, um den Großen des Genres Konkurrenz zu machen.
Bewährte Gameplay-Formel
Abseits von Satisfactory dürfte Minecraft wohl eine der größten Inspirationen für Foundry gewesen sein: Wie im Klassiker von Mojang besteht die prozedural generierte, unendlich große Spielwelt zumindest weitgehend aus Klötzchen. Grafisch setzen die Entwickler auf einen typischen Comic-Look, der von weitem auch durchaus stimmig aussieht, naturgemäß aber in Sachen Details geizt. Da befindet sich Satisfactory optisch doch noch einmal auf einem ganz anderen Niveau.
Mit eurem Bohrer fräst ihr euch durch Pflanzen, wodurch ihr Biomasse erhaltet, die ihr später zum Befeuern eurer Maschinen braucht. Ihr solltet euch dann schleunigst auf die Suche nach Erzvorkommen begeben – dabei hilft euch die schmucklose, aber nützliche Minimap. Natürlich könnt ihr alle Mineralien händisch mit dem Bohrer abbauen und in einen Ofen packen, wo sie eingeschmolzen werden.
Genre-typisch ist es aber selbstredend das Ziel, alle Produktionsketten so weit wie möglich zu automatisieren. Ihr errichtet Fließbänder zwischen den einzelnen Gebäuden, baut Gerätschaften zum Be- und Entladen von Items und versorgt das Ganze dann mit Strom.
Nebenbei betreibt ihr Forschung, um neue Technologien freizuschalten. Dafür werden Wissenschaftspakete benötigt, die am besten natürlich ebenfalls automatisiert hergestellt werden. Für Genre-Fans ist das alles nichts Neues, aber die bewährte Formel aus erkunden, abbauen, craften und automatisieren zündet auch in Foundry und sorgt für Spielspaß.
Komfortprobleme und Zukunftsaussichten
Eure Fabriken müsst ihr nicht zwangsläufig alleine bauen, denn es existiert auch ein Mehrspielermodus, den wir aber mangels Mitstreitern nicht ausprobieren konnten. Ebenfalls gut gefällt uns der dynamische Tag-Nacht-Wechsel. Gleichzeitig kamen wir nicht umhin zu bemerken, dass die Welten bislang sehr leblos sind – Tiere suchen wir vergebens und die Landschaften wirken über weite Strecken generisch.
Auch in Sachen Komfort hapert es hier und da. Ein Beispiel: In unserem Ofen können wir Technum-Erz zu Stangen und Xenoferrite-Erz zu Platten schmieden – aber nicht beides gleichzeitig. Wechseln wir zu einem anderen Erz, müssen wir das aktive Craftingrezept erst zurücksetzen und dann ein anderes auswählen. Klar, das ist kein Beinbruch, aber wieso erkennt der Ofen nicht von selbst, welches Erz wir in ihm ablegen, und ändert das Rezept dementsprechend?
Noch ein Beispiel: Standardmäßig ist das sogenannte »Terrain Block Shattering« aktiviert, welches bewirkt, dass Blöcke langsam in sich zusammenfallen, wenn ihr sie abbaut. Das sieht einmal ganz nett aus, zerstört aber die Übersicht beim Abtragen von mehreren Quadern. Mit wenigen Klicks könnt ihr dieses Feature zum Glück in den Optionen ausstellen.
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Das größte Problem an Foundry ist aber aktuell, dass es über zu wenige Alleinstellungsmerkmale verfügt. Das Kern-Gameplay mag noch solide sein, aber das große Vorbild Satisfactory und auch andere Titel mit einem ähnlichen Spielprinzip – wie Factorio – sind nun einmal schon etabliert, bieten mehr Inhalt und sind etwas ausgeklügelter. Bis zum Release der Vollversion hoffen wir also noch auf mehr einzigartige Features.
Wenn ihr nicht so lange warten wollt, könnt ihr die Alpha-Preview des Spiels bereits auf auf Itch.io zum Preis von 18 US-Dollar kaufen. Auf Steam ist aktuell nur eine Demo des Spiels erhältlich. Der Early-Access-Release soll dort im Jahr 2023 erfolgen, anschließend will man sich bis zur Vollversion noch mehr als ein Jahr Zeit nehmen.
Foundry - Screenshots zum Aufbauspiel mit Satisfactory-Anleihen ansehen
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