Fabrikspiele wie Factorio oder Satisfactory bieten mir die Möglichkeit, nahezu unbegrenzt an Dingen zu tüfteln und Förderbänder – im besten Fall exakt symmetrisch – zu verlegen. Schon lange wünsche ich mir in den Spielen die Option, meine Fabriken unter Tage zu errichten und nach Erzen zu graben.
Bis jetzt konnte ich der Mineralienjagd nur in Deep Rock Galactic frönen. Gerade das Gefühl, mit einem großen Bohrgerät immer tiefer das Gestein auszuhöhlen, gehört für mich zu den Highlights von Deep Rock Galactic. Techtonica verbindet beides, Automatisierung wie im Aufbauspiel und Untergrund-Feeling.
Das bietet Techtonica
In Techtonica befindet ihr euch auf einem fremden Planeten, unterhalb der Planetenoberfläche. Wie in den Vorbildern Factorio und Satisfactory stellt ihr zu Beginn einfache Produkte händisch her, nur um später immer mehr autonom von Maschinen anfertigen zu lassen. Wahlweise könnt ihr allein oder im Koop-Modus mit bis zu drei weiteren Spielern eure Anlagen planen und bauen.
Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern gibt es keinen Kampf. Techtonica legt den Fokus auf die Erkundung der handgebauten Welt, den Bau von Fertigungsstraßen und das Erleben der Story. Entwickler Fire Hose Games begründen die handgebaute Welt mit der Geschichte: Sie möchten sicherstellen, dass die (komplett zerstörbare) Umgebung die Geschichte stimmungsvoll unterstützt.
Techtonica - Screenshots zum unterirdischen Aufbauspiel ansehen
Mit einer generierten Welt können die Entwickler, nach eigenen Aussagen, ihr Ziel nicht sicherstellen. Obwohl die Spielwelt und die Ressourcen endlich sind, soll genügend Platz und Material für lange Partien zur Verfügung stehen.
Trotz der handgebauten Welt soll Techtonica später einen hohen Wiederspielwert besitzen. Fire Hose Games möchte im fertigen Spiel unterschiedliche Mechaniken einbauen, um auch weitere Spielstarts unterhaltsam zu gestalten.
Ein fremder Planet – ohne Zwerge, mit Fabriken
Auf den Screenshots fällt direkt eine Ähnlichkeit zu Deep Rock Galactic auf: In weitläufigen Höhlen glitzert und funkelt es an vielen Stellen, Pflanzen spenden sich und der Umgebung einen schwachen Lichtschimmer und Abgründe tun sich im Boden auf.
Im fertigen Spiel sollen Schürfen und Bauen durch mehrere Faktoren erschwert werden. In dem Trailer lassen sich unterschiedliche Biome und Gefahren erkennen. Neben einem Pflanzen-Biom sieht der Zuschauer auch ein Biom mit heißeren Gesteinsarten. In einer anderen Szene erhellt im Hintergrund ein Blitz die Höhle:
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In Techtonica geht Satisfactory unter die Erde
Klassisch starten Spieler mit einer einfachen Spitzhake, um erste Ressourcen zu erschließen. Mit fortschreitender Spielzeit wachsen die Fabrik und das Werkzeugset: Bald dürft ihr euch mit einem schwarzen Loch in den Berg bohren. Wie in Satisfactory oder Deep Rock Galactic findet sowohl der Basen-, als auch der Bergbau in der Ego-Perspektive statt.
Spieler können mit Plattformen oder Seilrutschen neue Gebiete erschließen oder ihre Fabrik erweitern. Neben den bekannten Förderbändern und Roboterarmen bietet Techtonica mindestens eine weitere Transportvariante: Die Seiltrassen können ebenfalls Items tragen.
Ach ja: In Techtonica wollen nicht nur feste Stoffe verarbeitet werden. Wie in den Vorbildern wird es auch ein Flüssigkeitensystem geben.
Für wen ist Techtonica interessant?
Wer friedlich an seiner Fabrik werkeln und nach Erzen schürfen möchte – ohne die Angst haben zu müssen zu tief zu graben – findet mit Techtonica eine spannende Nische irgendwo zwischen Satisfactory und Deep Rock Galactic. Wenn ihr in Factorio am liebsten Artilleriestellungen errichtet oder mit anderen Spielern »Industriekriege« führt, ist Techtonica dagegen mit Sicherheit uninteressant für euch.
Falls ihr übrigens lieber die Originale spielen wollt, empfehlen wir euch unseren großen Nachtest zu Factorio, der klärt, wo das Spiel heute steht. Und für den Einstieg in Satisfactory haben wir praktische Tipps, mit denen ihr nicht dieselben Fehler macht wie unser Autor:
Guide
Wann kann ich Techtonica spielen?
Im Juli 2022 startet die Closed Alpha. Die Entwickler kommunizieren klar: »Die Alpha-Version befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium.« Dementsprechend dürfen Spielende kein ausgereiftes Produkt erwarten. So sind alle Sprachaufzeichnungen noch mit einer »Text-To-Speech«-App erstellt. Auch sind nicht alle Aspekte der Alpha im gleichen Maße poliert.
Fire Hose Games möchte mit der frühen Spielversion Spieler erreichen, die bereit sind, Feedback zu geben und kein fertiges Spiel von einer frühen Version erwarten. Interessierte erhalten über den Discord-Channel die Möglichkeit, sich für die Alpha-Version zu registrieren. Einen Releasetermin für das fertige Spiel gibt es auf der Steam-Webseite noch nicht.
Fire Hose Games steht in einem regen Austausch mit der stetig wachsenden Community auf Discord. Dort finden regelmäßig Fragerunden statt, in denen die Entwickler antworten. Für das Entwicklerstudio ist Diversität und Barrierefreiheit sehr wichtig, der Studiogründer hat seine Abschlussarbeit über die Barrierefreiheit in Videospielen verfasst. Folgerichtig wird Techtonica unter anderem Einstellungen für Farbenblinde enthalten.
Was gefällt uns bisher? Was bleibt noch unklar?
Was gefällt uns bisher?
- Atmosphäre: Ihr errichtet in ausgedehnten Höhlensystemen eure Fabriken. Währenddessen taucht die Biolumineszenz die Höhlen in ein stimmungsvolles Licht.
- Automatisierung: Alles lässt sich automatisiert herstellen mit Fließbändern und von allein arbeitenden Maschinenkomplexen.
- Bergbau: Beginnt ihr anfangs mit einer Spitzhake, höhlt ihr den Planet später mit einem Schwarzes-Loch-Generator aus.
Was bleibt noch unklar?
- Wie motivierend fühlt sich das Schürfen auf Dauer an? Können Spieler auch den Bergbau automatisieren, zum Beispiel mit Tunnelbohrmaschinen, oder müssen sie stets selbst ans Werk?
- Wird die Story gut erzählt? Fügt sie sich gut in das Gameplay ein, ohne vom genretypischen »The Factory Must Grow«-Mantra abzulenken?
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