Alles ist simpler in der Zukunft. Die Großmächte brauchen keine vorgeschobenen Motive mehr, um sich gegenseitig auf die Nase zu hauen, die Gründe für einen Krieg bevölkern die Straßen: hungernde und kranke Menschen. Die darben, weil die Welt noch immer vom schwarzen Gold abhängt; doch Öl ist knapp im Jahr 2024. Nördlich des Iraks, in Turkmenistan, lagern letzte große Reserven – um die sich die Westkoalition (in etwa die aktuellen Nato-Staaten) und die Rotstern- Allianz (Russland und China) im Taktik-Shooter Frontlines: Fuel of War streiten. Weil der Name »Frontlines« (Frontlinien) Programm ist, verschieben Sie als Teil einer amerikanischen Einheit die Kampfzone im Laufe des Spiels über Kasachstan und Tadschikistan stetig weiter nach Nor den, um schließlich einem Teil der Rotstern-Allianz im Zentrum seiner Macht den Garaus zu machen.
Zeichen der Zukunft
Das Spiel beginnt recht ungewöhnlich, nämlich mit einem gezeichneten Intro. Einzelne Bilder werden mit sachten Überblendungen aneinandergereiht. Dazu beschreibt der eingebettete Journalist Andrews mit resignierter Stimme die düstere Zukunftswelt.
Gänsehautgarantie! Danach geht es konventionell, doch gelungen weiter: In einer Rendersequenz sehen Sie, wie Andrews und ein paar Soldaten der Einheit »Stray Dogs« (streunende Hunde) in einem Black-Hawk-Hubschrauber auf eine Raffinerie in Turkmenistan zufliegen. Die Soldaten haben den verhältnismäßig öden Auftrag, die Anlage zu bewachen. Kurz: Man rechnet mit langweiligem Patrouillieren. Nur deswegen darf der Reporter Andrews überhaupt am Einsatz teilnehmen.
Doch alles kommt – wenig überraschend – anders als gedacht. Der Black Hawk wird vom Himmel geschossen, Andrews entführt. Die Stray Dogs überleben, und Sie sind an der Front! Sie sehen sich zahllosen Feinden gegenüber, die Sie mit Kugeln und Raketen beharken, die Ihnen mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen auf den Soldatenpelz rücken. An Ihnen ist es nun, die Frontlinie weiter voranzutreiben, indem Sie feste Positionen auf den Karten einnehmen. Dank des massiven Feindaufkommens dürfen Sie nur noch in den Zwischensequenzen Luft holen.
Namenloser Soldat
Frontlines teilt Ihnen keine feste Rolle zu, und auch die Burschen aus dem Helikopter werden Sie nur in weiteren Rendersequenzen erleben.
Auf den eigentlichen Schlachtfeldern ist jeder Soldat namenlos und austauschbar. Warum sich die Entwickler für diese Lösung entschieden haben, wird durch eines der grundlegenden Prinzipien erklärt: Wenn Sie sterben, lädt das Programm nicht wie gewohnt einen früher gespeicherten Punkt. Stattdessen wirft man Sie sofort wieder ins Geschehen. Sie »respawnen« also, wie wir das bisher nur aus Multiplayer- Titeln wie Battlefield 2 kennen. Damit’s nicht gar zu einfach wird, hat Kaos die Zahl der Wiedereinstiege an die jeweiligen Schwierigkeitsgrade angepasst. Auf »leicht« dürfen Sie bis zu 13 Mal neu in die Ballerei eingreifen, auf »schwer« je nach Levelgröße nur bis zu fünfmal.
Soldaten-Reinkarnation
Wo Sie wieder ins Geschehen einsteigen, entscheidet zum einen das Spiel, zum anderen Sie selber. In den teils riesigen Levels gilt es stets, bestimmte Punkte einzunehmen, um so die Frontlinie weiter nach vorne zu treiben. Mal sind es nicht näher definierte Positionen (mit Munitionsdepot), mal Artilleriegeschütze, die Sie schrotten müssen, mal sogar Panzerfabriken, die in die Luft fliegen sollen. Haben Sie einen solchen Punkt frisch erobert, dient der ab dann für den direkten Wiedereinstieg.
Frontlines: Fuel of War - Screenshots ansehen
Wahlweise dürfen Sie nach dem Ableben auch Ihre Ausrüstung und die Klasse ändern (etwa vom Sturmsoldaten auf den Scharfschützen umschalten) und die Stelle der Reinkarnation auf einer Kartenübersicht selbst bestimmen – ganz so wie in Battlefield 2. Letzteres ist insofern praktisch, da an manchen eroberten Positionen Panzer oder Humvees erscheinen, an anderen nicht. Nur an einer Stelle der Kampagne haben Sie auch einen Kampfhelikopter zur Verfügung. Dessen Steuerung ist jedoch schwammig geraten. Selbst mithilfe des künstlichen Horizonts lässt sich der Hubschrauber nur schwer in der Luft halten. Wir empfehlen, auf die zahlreichen Panzer zurückzugreifen – selbst wenn das Fluggerät unrealistisch viele Treffer feindlicher Raketen aushält.
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