Die kurze Herrschaft des Nachtkönigs
Es scheint als hätte der Nachtkönig gewonnen als er vor Bran tritt, um den Dreiäugigen Raben zu ermorden. Es scheint als wäre Winterfell gefallen und deren übrig gebliebenen Verteidiger dem Tod geweiht. Dem wäre auch so, würde Arya Stark nicht aus dem Nichts auftauchen, um den Nachtkönig mit dem selben Trick abzustechen, mit der sie Brienne von Tarth schon in der siebten Staffel hinters Licht führte.
Wo Arya die ganze Zeit gelauert hat, ist eine gute Frage: Ist sie von einem Baum gesprungen? Hat der Bluthund sie über die Mauer geschmissen? Hat sie ein Trampolin gefunden? Darüber sollte niemand allzu viel nachdenken, denn eine befriedigende Antwort wird es nicht geben. Denn so oder so lösen sich sämtliche Weißen Wanderer mit einem *PUFF* in ihre Einzelteile auf und die Armee der Toten ist besiegt.
Zweifelsohne handelt es sich bei Aryas Mord an dem Nachtkönig um einen Moment, der einfach nur »Badass« schreit. Trotzdem bleibt das unbefriedigende Gefühl zurück, dass der Nachtkönig und seine Armee nicht das abgeliefert haben, was Fans versprochen wurde.
Ist das Lied von Eis und Feuer schon zu Ende gesungen?
Denn die übergeordnete Bedrohung des Spiels um den Eisernen Thron ist damit bezwungen, die Schlacht von Winterfell ist geschlagen und ja, ein paar Nebencharaktere (deren Geschichte bereits vollständig abgewickelt wurde) haben ihr Leben gelassen. So auch Jorah Mormont, der als Ritter in den Armen seiner geliebten Königin sein poetisches Ende findet.
Natürlich heißt Game of Thrones immer noch Game of Thrones und wurde nicht nach der Romanvorlage »Das Lied von Eis und Feuer« benannt. Entsprechend scheint es nur passend, dass sich die letzten drei Folgen der achten Staffel, aber auch der gesamten Serie um den Konflikt mit Cersei Lennister und die Klärung der Thronfolge zwischen Aegon und Daenerys Targaryen dreht.
Im Gegensatz zu Cersei ist der Nachtkönig ebenfalls ein eindimensionaler, eigentlich schon langweiliger Widersacher. Doch nach dieser Episode wirkt es so als hätten sämtliche Mythen und Prophezeiungen um die eigentlich große Bedrohung im Hintergrund, uns mehr verkaufen wollen, als sie eigentlich wert ist.
Es ist nur bezeichnend, dass sich zum Ende der Episode auch Melisandre verabschiedet, ihr Amulett ablegt, von ihrem Alter eingeholt wird und als Rote Priesterin inmitten des Eises des Nordens stirbt. Wie der Tod von Kleinfinger in Staffel 7 markiert der ihre das Ende einer Ära von Game of Thrones: Das Ende der langen Nacht, die eigentlich nur eine dauerte und gar nicht mal so lang war.
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