Die längst überfällige Prophezeiung
Arya bleibt jedoch nicht lange alleine und wird nach ihrem Ausflug in die Welt der Videospiele von Sandor Clegane und Beric Dondarrion aufgegabelt. In einem klaustrophobisch engen Korridor, der von den Toten überflutet wird, opfert sich Beric, um Arya das Leben zu retten. Damit stirbt der dritte wichtige bzw. uns bekannte Charakter von Game of Thrones ihren Heldentod.
Eigentlich nicht überraschend: Trotz seiner zahlreichen Wiederauferstehungen ist er bereits seit geraumer Zeit dem Tod geweiht. Denn ohne Lady Steinherz aus den Das-Lied-von-Eis-und-Feuer-Romanen, blieb Beric seine eigentliche Bestimmung verwehrt.
Zumindest bis jetzt: Denn mit Arya gibt er vielleicht nicht Catelyn eine zweite Chance auf das Leben, aber dafür einer weiteren Stark. Mit Thoros von Myr fehlt ihm der Rote Priester, der Beric bis dato stets zurückgeholt hat. Natürlich wäre nun Melisandre anwesend, die dieses Werk vollstrecken könnte. Doch die Rote Priesterin spricht es persönlich aus: Beric hat den Dienst getan, für den ihn R'hllor wiederauferstehen hat lassen.
Melisandre ist nun auch diejenige, die Arya Stark auf die Mission schickt, die das Ende der Folge entscheidet. Die Rote Priesterin zitiert ihre eigene Prophezeiung, die sie der jungen Stark bereits in Staffel 3 offenbart hat: Arya würde braune Augen, grüne Augen und auch blaue Augen schließen. Zum Abschied gibt Melisandre Arya noch die Worte ihres ehemaligen Tanzmeisters Syrio Forel auf den Weg: »Es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen.« Wie so oft in Game of Thrones, schließt sich hier der Kreis.
»Dracarys!« ist nicht sehr effektiv...
Auch über Winterfell ist die Schlacht noch nicht geschlagen und der Nachtkönig beginnt den vielleicht ersten Fehler seit dem Anbeginn seiner Herrschaft: Anstatt sich auf die unmittelbare Bedrohung durch zwei Drachen zu konzentrieren, attackiert er die Mauern der Festung. Die Chance für Jon Schnee zuzuschlagen - auch wenn er es nicht alleine vollbringen kann, den Nachtkönig aus dem Sattel zu heben.
Das klappt nur bedingt und Viserions Feueratem sowie die Klinge des Nachtkönigs kommen Jon, aber auch Daenerys gefährlich nahe. Doch wie schon Khal Drogo das Leben von Viserys auslöschte, ist es Drogon, der Daenerys, aber auch Jon vor Viserion schützt. Jetzt wittert Daenerys ihre Chance, dem Nachtkönig den Garaus zu machen.
Mit ihren mittlerweile berüchtigten Worten »Dracarys« scheint der Sieg auch zum Greifen nah. Doch da sie die Erste ist, die ihn mit Drachenfeuer zu bekämpfen versucht, muss sie feststellen, dass der Anführer der Weißen Wanderer selbst dagegen immun ist. Den Nachtkönig scheint diese Erkenntnis genauso zu überraschen, denn das erste Mal sehen wir so etwas wie ein Lächeln über dessen Gesicht huschen. Zweifelsohne ein Moment, der Fans einen eiskalten Schauder über den Rücken jagt.
Nicht die letzte Rettung in letzter Sekunde
Nach seinem Absturz auf dem verwundeten Rhaegal liegt es an Jon, dem Nachtkönig auf dem Boden den Garaus zu machen. Doch der Anführer der Weißen Wanderer verzichtet darauf, sich die Ehre eines Zweikampfes zu geben: Stattdessen hebt er einfach nur die Arme, um sämtliche Toten (unter ihnen auch Lyanna Mormont) der Schlacht um Winterfell für seine Armee zu rekrutieren.
Zum Glück trägt Jon seine berüchtigte Plot-Armor, sonst wären die hunderte Zombies um in herum tatsächlich zu so etwas wie einer Bedrohung geworden. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Daenerys auf Drogon Jon einen der vielen »Rettung-in-letzer-Sekunde«-Momente der Folge spendieren.
Während nun auch die Weißen Wanderer höchstpersönlich nach Winterfell einmarschieren, bewahrheitet sich eine der Theorien der Fans. Auch die toten Starks in der Krypta von Winterfell brechen aus ihren Gräbern, um der Armee des Nachtkönigs beizutreten. Wäre in Episode 2 »Ein Ritter der Sieben Königslande« nicht noch und nöcher erwähnt worden, wie sicher dieses Versteck sein soll, hätte dieser Moment tatsächlich überraschend kommen können.
Theon Graufreud – guter Mann
Weil Drogon bei der Rettung von Jon Schnee zu viele blinde Passagiere abbekommen hat, landet Daenerys Targaryen - im wahrsten Sinne des Wortes - auf dem Boden der Tatsachen und stellt fest, dass ihr nie jemand beigebracht hat, sich selbst mit dem Schwert zu verteidigen. Die Chance für Jorah Mormont, herbeizueilen und seiner Angebeteten mit dem Tarly-Familienschwert den Kopf zu retten.
In der Zwischenzeit verteidigt Theon Graufreud als letzter Eisenmann unnachgiebig Brandon Stark im Götterhain (der übrigens die ganze Folge über gar nichts getan hat, außer sich in ein paar Vögel zu verwandeln), bis der Nachtkönig mitsamt seinen Weißen Wanderern eintrifft. Zwischen Bran und Theon kommt es zu einem letzten, rührenden Austausch, bei dem auch die Entwicklung von Theon ein stimmiges Ende findet.
Gerade die Sünden seiner Vergangenheit haben Theon an diesen Ort geführt, um für Bran zu sterben und sein eigenes Schicksal zu erfüllen. Mit Theon Graufreud verliert Game of Thrones einen Charakter, der die meiste Entwicklung von vielen durchgemacht hat. Ihm wird ein letzter »Leroy-Jenkins-Moment« vergönnt, bevor er vom Nachtkönig erstochen wird und seinen letzten Atemzug inmitten des Götterhains aushaucht.
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