Game of Thrones hat sich von einer der beliebtesten TV-Serien zu einer der umstrittensten gewandelt. Staffel 8 rief mehr Kritik hervor als jede andere bisher. Jetzt findet die Geschichte mit Folge 6 »Der Eiserne Thron« ihr Ende. Doch kann das Finale des Lied von Eis und Feuer die gespaltenen Zuschauer wieder vereinen?
Achtung Spoiler!
In unserem Episoden-Review samt Recap zu »Der Eiserne Thron« diskutieren wir die sechste Folge der achten Staffel genauso wie vorherige Seriengeschehnisse und gehen auch auf Theorien aus den Büchern ein. Falls ihr die Episode also noch nicht gesehen habt oder allgemein nicht gespoilert werden wollt, dann solltet ihr diesen Artikel nun wieder schließen.
Unsere bisherigen Reviews
Folge 1: Das Ende beginnt in Winterfell
Folge 2: Die Ritter der Sieben Königslande spielen auf Zeit
Folge 3: Freud & Leid, Liebe & Hass bei der Schlacht auf Winterfell
Folge 4: Die letzten Starks kehren zu alter Stärke zurück
Folge 5: Die Glocken läuten ein umstrittenes Finale ein
Das Spiel endet, wie es begonnen hat
Game of Thrones endet so, wie es noch vor der Herrschaft von Robert Baratheon seinen Anfang fand: Die Ermordung eines Targaryen-Königs durch einen seiner engsten Vertrauten. Wie Aerys durch Jaime Lennister wurde Daenerys durch Jon Schnee getötet. Beide Targaryens verdammten sich selbst, nachdem sie sich gegen die Schwachen und Unschuldigen gewandt haben, die zu schützen sie geschworen hatten.
Dass sich Daenerys letztendlich zum großen Bösewicht von Game of Thrones wandelte, war unvermeidbar. Die Samen für ihren Sturz waren schon lange gesät, bevor ihr Aufstieg überhaupt abgeschlossen war - wir als Zuschauer waren sieben Staffeln lang Zeuge davon.
Doch wie schon bei Anakin Skywalker in den Star-Wars-Prequels ging ihre Wandlung zu plötzlich, aber vor allem zu wenig nachvollziehbar vonstatten. Für Daenerys' glaubwürdigen Wandel vom Helden zum Schurken, wie ihn beispielsweise Walter White in Breaking Bad vollzog, blieb bei nur insgesamt sechs Episoden der achten Staffel einfach keine Zeit.
Und wenn es Staffel 8 von Game of Thrones an etwas gemangelt hat, dann an ausreichend Zeit für die Entfaltung seiner Charaktere - im positiven, wie im negativen Sinn. So litten allen voran die Schurken der TV-Serie an der begrenzten Folgenanzahl.
Der Nachtkönig verkam zu einem 08/15-Bösewicht, sein Mythos wurde durch einen einzigen Dolchstoß ausgelöscht. Cersei Lennister trat vielleicht 25 Minuten in der gesamten Staffel 8 auf, ihre Szenen beschränkten sich primär darauf, Wein zu trinken und aus dem Fenster zu gucken.
Und das, obwohl die durchtriebenen Figuren von Game of Thrones für mich immer den beinahe größten Reiz an der TV-Serie ausmachten: Ich durfte ihre Perspektive der Geschichte miterleben, ihren Standpunkt und ihre Motivation nachvollziehen. Wir hätten es uns schon in Staffel 7 denken können, als mit Petyr »Kleinfinger« Baelish einer der komplexesten und interessantesten Figuren starb und dessen direkten Gegenspieler Varys in der achten Season ein nicht weniger dankbarer Tod ereilte.
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