2017 habe ich meinen ersten Gaming-Stuhl getestet. Seitdem habe ich mein Hinterteil zu Testzwecken auf unzähligen Stühlen platziert. Manche waren bequem, andere zu tief und einige wenige sind mir sogar auf die Knie gegangen.
Mein einjähriger Test zum Herman Miller ist jüngst zu Ende gegangen. Direkt darauf zog der Secretlab Titan Evo NanoGen als Testgerät ein – und der lehrte mich endgültig, dass ich ohne Synchronmechanik nicht mehr (länger) sitzen will.
Was macht die Synchronmechanik?
Erklärt ist die Funktion recht schnell: Die Synchronmechanik sorgt dafür, dass sich der Sitz und die Lehne eines Schreibtischstuhls in einem bestimmten Verhältnis zueinander bewegen.
Die Vorteil der Synchronmechanik sind:
✅ Rückenfreundlich: Unterstützt eine natürliche Sitzhaltung und entlastet die Wirbelsäule.
✅ Ergonomisch: Passt sich den Bewegungen des Körpers an und reduziert den Druck auf die Bandscheiben.
✅ Fördert Bewegung: Verhindert starres Sitzen und verbessert die Durchblutung.
Der letzte Punkt wird vor allem dann klar, wenn ihr die Wippmechanik bedenkt. Hier bewegen sich Sitz und Rücken stets parallel zueinander. Dadurch bleibt man auch beim Zurücklehnen in derselben Position sitzen.
Die Synchronmechanik wird gerne übersehen
Wenn ihr nach einem Büro- oder Gaming-Stuhl sucht, auf welche Faktoren achtet ihr?
- Art der Bespannung
- Harte oder weiche Polster
- Rückenhöhe
- Kissen
- Optik
Es gibt zig Spezifikationen, aber ob ein Stuhl Wipp- oder Synchronmechanik besitzt, darauf achten vermutlich die wenigsten. Ich vermute vor allem deshalb, weil man sich ihrer Stärken erst bewusst wird, wenn man den Unterschied selbst ausprobiert hat.
Ich selbst hatte sie zunächst völlig unterschätzt, was sicher auch daran liegt, dass die Funktion bei Gaming-Chairs nicht zwingend im Fokus steht. Sie kommt eben aus dem Bürostuhl-Segment. Den ersten Stuhl mit Synchronmechanik gab es laut Wikipedia übrigens bereits Mitte der 1970er. Eine Synchronautomatik kam dann 1980 hinzu.
Jahrelang saß ich auf einem suboptimalen Schreibtischstuhl. Durch das Testen mehrerer Stühle hat sich mir die Krux gezeigt: die Wippmechanik. Nicht nur saß ich dadurch immer gleich, auch meine Beine berührten nicht immer den Boden – fatal. Erst mit dem Beginn meines Langzeittests des Herman Miller Aeron stellt sich schließlich Besserung ein, dank der Synchronmechanik.
Ist Synchronmechanik teuer?
Nein, es gibt Bürostühle mit Synchronmechanik, deren Preis bei unter 100 Euro beginnt (via Geizhals). Gaming-Stühle mit Synchronmechanik gibt es auf Geizhals ab rund 200 Euro.
Wenn ihr also wollt, kommt ihr relativ preiswert an das Feature heran. Seid euch allerdings bewusst, dass auch andere Faktoren in eine gesunde Sitzposition mit hineinspielen wie eine anpassbare Lordosenstütze. Die Synchronmechanik ist nur einer davon.
Ich habe bereits mehrere Büro- und Gaming-Chairs mit Synchronmechanik getestet. Wenn ihr das nötige Budget habt, dann sind die folgenden beiden Modelle meine persönliche Empfehlung:
- Hivar Skylar, ab 400 Euro: Der Stuhl ist angenehm schnörkellos und besitzt neben der Synchronmechanik einen breiten Sitz und Rücken.
- Backforce One Plus, ab 700 Euro: In all meinen Tests ist das der Stuhl, der sich am stärksten individualisieren ließ. Viele Freiheiten, sehr gut verarbeitet und 10 Jahre Garantie on top.
Ich sitze stundenlang auf meinem Schreibtischstuhl, da ist mir eine gesunde Haltung und das Wechseln der Sitzposition enorm wichtig. Daher mache ich auch keine Kompromisse mehr: Synchronmechanik muss für mich sein.
Wenn mich jemand fragt, auf welche eine Eigenschaft er oder sie bei einem Büro- oder Gaming-Stuhl achten sollte, werde ich in Zukunft immer wieder auf die Synchronmechanik verweisen.
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