Ist das die Revolution des Cloud-Gamings? Geforce Now Ultimate mit RTX 4080 ausprobiert

Nvidia hat seine Cloud-Gaming-Plattform um das Ultimate-Abo erweitert. Raytracing, 240 Hertz und DLSS 3 auch auf schwachen PCs? Wir machen den Test!

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Spiele-Streaming will sich immer mehr aus seiner Nische herausbewegen und zur ernstzunehmenden Alternative für all jene mausern, die in Zeiten von 2.000-Euro-Grafikkarten nicht das Geld für einen Gaming-PC ausgeben können oder wollen. Die nächste Stufe davon heißt Geforce Now Ultimate mit RTX 4080.

Schon seit Jahren stellt sich der GPU-Riese Nvidia auf breiter Front auf und investiert in das Cloud-Gaming-Geschäft, um User über den Dienst Geforce Now von den Fähigkeiten der hauseigenen Geforce-Pixelschubser zu überzeugen.

Mit der Ultimate-Mitgliedschaft bekommt Geforce Now nun ein neues Abonnement hinzu, das die bisherige Spitzenstufe der RTX-3080-Mitgliedschaft ablöst und dank RTX 4080 eine bis dato nie dagewesene Grafikqualität und Geschwindigkeit beim Zocken über die Cloud bieten soll. Stimmt das? Wir haben den Test gemacht – nicht nur auf dem PC, sondern auch auf einem Android-Smartphone.

Was macht die Konkurrenz?

Sony bietet mit PlayStation Now die Möglichkeit, eigentlich konsolenexklusive Titel wie Bloodborne oder die alten God-of-War-Spiele über das Internet auch auf dem heimischen Rechner zu erleben. Auch das haben wir bereits getestet: PS Now im Test: Wie gut spielen sich PlayStation-Hits auf dem PC?.

Auch Microsoft baut seinen xCloud genannten Streaming-Service immer weiter aus, wovon wir uns vor einigen Monaten ebenfalls ein erstes Bild gemacht haben: Xbox Cloud Gaming ausprobiert: Wie gut laufen Spiele-Hits über den Browser?

Google Stadia ist ein bahnbrechender Erf…oh, pardon! Nein, Stadia ist gescheitert und wurde am 18. Januar 2023 offiziell eingestellt: Google Stadia: Nicht die Technik, sondern das Geschäftsmodell hat den Service kaltgemacht.

Eine interessante Alternative ist außerdem Shadow-PC. Hier bekommt ihr einen vollwertigen Rechner in der Cloud, den ihr wie einen eigenen PC nutzen könnt. Darauf lassen sich also auch alle Spiele installieren, die auf eurem aktuellen Rechner laufen. Unser letzter Test ist einige Jahre her, ein neuer Versuch mit Shadow-PC um dem frischen Power Upgrade planen wir für die nähere Zukunft.

Diese Features bietet Geforce Now Ultimate

Widmen wir uns zunächst der neuen Mitgliedschafts-Stufe im Detail. Ultimate schraubt die Palette an Technik-Features deutlich nach oben. Grund dafür sind die auf den Nvidia-Servern werkelnden RTX 4080-GPUs, die Ultimate-Usern vorbehalten sind und das Zocken über die Cloud mit einer ganzen Reihe an technischen Leckerlis ermöglichen sollen. Folgende Funktionen sind vertreten:

  • 64 Teraflops verfügbare Rechenleistung
  • DLSS 3 inklusive Frame Generation
  • Nvidia Reflex für geringere Latenz inkl. G-Sync-Support
  • Bildraten von bis zu 240 Hertz inkl. Competitive Modus
  • Ultrawide- und 4K-Auflösung mit bis zu 120 FPS

Diese Features sind aber noch nicht in allen Regionen verfügbar: Die neuen RTX-4080-Server werden erst nach und nach ausgerollt. Es kann also passieren, dass ihr bei Interesse an dem neuen Angebot noch etwas Geduld aufbringen müsst.

Wie neu ist Ultimate? Die obigen Features sind zwar allesamt neu hinzugekommen, trotzdem ist die teuerste Abonnement-Stufe kein Unbekannter. Denn Bezieher des bislang kostspieligsten Abos mit RTX-3080-Servern haben ebenfalls 19,99 Euro bezahlt (siehe auch den nächsten Artikelabschnitt zu den Kosten) und sind in den Genuss vieler Features wie Raytracing und 4K-Auflösung gekommen. Diese Abonnenten erhalten das Upgrade auf die neue Ultimate-Stufe frei Haus und werden automatisch hochgestuft.

Nvidia baut den hauseigenen Cloud-Service stark aus, indem man Server mit RTX-4080-Karten bestückt. Nvidia baut den hauseigenen Cloud-Service stark aus, indem man Server mit RTX-4080-Karten bestückt.

Preis und Spieleangebot

Quanta costa? Preislich werden für das Ultimate-Abo pro Monat 19,99 Euro fällig, bei einer Vertragslaufzeit von sechs Monaten sind es 99,99 Euro. Zum Vergleich: Das Priority-Abo, das auf 1080p/60 FPS abzielt, schlägt mit 9,99 Euro pro Monat / 49,99 Euro (sechs Monate) zu Buche.

Zusätzlich bietet Nvidia euch auch kostenlosen Zugriff auf Geforce Now, das heißt: Ihr könnt den Service in aller Ruhe ausprobieren, ehe ihr zur Geldbörse greifen müsst. Bedenkt jedoch, dass ihr als kostenlose User nicht in den Genuss aller technischen Features und vor allem nicht der gleichen Performance kommt wie zahlende Abonnenten.

Wie viele Spiele sind in Geforce Now enthalten? Hier kommen wir zu einer Besonderheit von Nvidias Cloud-Service. Denn statt selbst Spiele zum Verkauf anzubieten, verknüpft sich Geforce Now mit euren Konten bei Steam, Epic, GOG und Co. und prüft, welche kompatiblen Spiele ihr besitzt. Die komplette Liste unterstützter Titel könnt ihr jederzeit bei Nvidia nachschlagen.

Derzeit gibt Nvidia über 1.500 kompatible Spiele an. Das klingt viel und umfasst unseren Beobachtungen nach zahlreiche große, beliebte Titel wie A Plague Tale: Requiem, Total War: Warhammer 3 und demnächst auch Atomic Heart. Wenn man aber bedenkt, dass alleine auf Steam mehr als 50.000 Spiele existieren sollen, ist der Support dennoch ausbaufähig.

Geforce Now unterstützt über 1.500 Spiele, die ihr aber bereits besitzen müsst. Geforce Now unterstützt über 1.500 Spiele, die ihr aber bereits besitzen müsst.

Dieses Verfahren hat zugleich Licht- und Schattenseiten: Ihr müsst zusätzlich zum Geforce-Now-Abo kein weiteres Geld investieren, sondern könnt auf eure im Laufe der Jahre mit viel Liebe und Hingabe herangezogene Spiele-Bibliothek zugreifen. Andererseits erhaltet ihr beim Abschluss eines Abos eben auch keine zusätzlichen Spiele obendrauf, wie etwa beim Xbox Game Pass.

Bei Geforce Now sind die Spiele stets auf dem aktuellsten Stand, sowohl inhaltlich (DLCs) als auch technisch (Patches). Eure Spielstände sind auf den Nvidia-Servern gespeichert und daher geräteübergreifend verfügbar.

Manchmal kommt es eben doch auf die Länge an: Bei Geforce Now ist eure Spielesession stets zeitlich begrenzt - ein Haken, dem ihr euch bewusst sein solltet. Kostenlose Nutzer dürfen eine Stunde spielen, Priority-Abonnenten bereits sechs und die Ultimate-Elite bis zu acht Stunden. Danach ist ein erneutes Einreihen in die Warteschlange notwendig, wobei zahlende User natürlich Vorrang genießen. In unseren Feldversuchen mit kostenlosem Account mussten wir aber meist nur rund fünf Minuten warten, ehe der Spaß losging.

Welche technischen Voraussetzungen müssen meine Geräte erfüllen?

Natürlich gibt es auch bei Geforce Now einige Bedingungen für flüssigen und stabilen Spielspaß. Nutzen könnt ihr den Dienst auf PCs, Macs, ChromeOS, Android- und iOS-Smartphones, ausgewählten TVs von LG und Samsung sowie im Web-Browser. Die vollständigen technischen Systemvoraussetzungen für jede Plattform könnt ihr bei Nvidia nachschlagen.

In Sachen Hardware müsst ihr euch selbst mit veralteten oder sehr günstigen Geräten keine Sorgen machen. Eine Dual-Core-CPU mit 2,0 GHz und 4,0 GByte Arbeitsspeicher sowie eine halbwegs funktionale Grafikeinheit sind heutzutage in so ziemlich jedem Tech-Gadget verbaut.

Grundsätzlich sollte euer Gerät eine konstante Bandbreite von 25 MBit/s für 1080p bei 60 FPS vorweisen. Außerdem ist eine niedrige Latenz wichtig. Nvidia nennt als absolutes Minimum weniger als 80 Millisekunden, für eine optimale Spielerfahrung sollte die Latenz aber unterhalb der 40 Millisekunden liegen.

Bandbreite? Latenz? Millisekunden? Keine Sorge, wenn ihr bei all den technischen Begriffen nur Bahnhof versteht. Nvidia bietet in ihrer Geforce Now-App einen praktischen Systemcheck an, der eure Internetverbindung prüft und daraufhin die Streaming-Qualität optimal darauf einstellt. So können auch IT-Unerfahrene unkompliziert loszocken.

Besonders praktisch: Die native App bietet euch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, um euer Streaming-Erlebnis nach euren Wünschen anzupassen. Besonders praktisch: Die native App bietet euch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, um euer Streaming-Erlebnis nach euren Wünschen anzupassen.

Für unsere Testszenarien – PC, Smartphone, Browser – stellt Geforce Now in der Ultimate-Fassung nochmals höhere Anforderungen als in den darunterliegenden Abo-Stufen:

  • 45 Mbit/s für Streaming mit bis zu 3840 x 2160 bei 120 FPS (nur native App)
  • 35 Mbit/s für Streaming mit 2560 x 1440/2560 x 1600 bei 120 FPS
  • 35 Mbit/s mit 1920 x 1080 bei 240 FPS (nur native App)

Für flüssiges Spielvergnügen wird zudem eine Ethernet-Kabelverbindung oder ein WLAN-Router im 5-GHz-Netz empfohlen. Für unseren Test haben wir beide Verbindungsarten ausprobiert.

Grundsätzlich können wir immer wieder nur betonen: Die Bildqualität und das Spielgefühl hängen maßgeblich von der Qualität eurer Internet-Verbindung und den heimischen Netzwerkbedingungen ab! An diesem technologischen Grundgesetz kann auch Nvidia nichts ändern.

Welche Geräte werden von Geforce Now Ultimate unterstützt?

Machen wir es kurz: Unterstützt werden laut Nvidia so ziemlich alle erdenklichen Gamepads, Tastaturen und Mäuse, die ihr per USB oder Bluetooth mit eurem Gerät verbindet. Auf Smartphones kommt ihr zudem bei einigen Spielen in den Genuss einer Touch-Steuerung, etwa den ohnehin Mobile-tauglichen Titeln Genshin Impact oder Fortnite.

Genug der grauen Theorie, jetzt geht's ans Eingemachte! Auf Seite 2 findet ihr unsere Spieleindrücke vom PC sowie einem Smartphone.

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