Vielleicht kennt ihr das Gefühl ja: Wenn ich in einem Grafikmenü Optionen und Schieberegler sehe, dann habe ich das dringende Bedürfnis, sie alle auf Anschlag zu stellen. Sonst beschleicht mich irgendwie das ungute Gefühl, etwas zu verpassen oder nicht die beste Version des Spiels zu sehen.
Dass mich das schon oft unnötig Geld gekostet hat, weil man für maximale Details in neuen Titeln nun mal am besten möglichst schnelle Hardware besitzt, habe ich euch bereits vor knapp einem Jahr erzählt. In diesem Artikel liefere ich aber noch die passenden Zahlen zu meiner Aussage von damals nach, laut der der Performance-Verlust auf maximalen Details einfach zu groß ist und sie sich deshalb nicht lohnen.
Wie es um die optischen Unterschiede bestellt ist, konnten wir bereits im unten verlinkten Vorab-Artikel zu Beginn dieser Woche sehen. Darin habt ihr fleißig dafür abgestimmt, welches von jeweils zwei Bildern besser aussieht, ohne zu wissen, wo die höhere Detailstufe zum Einsatz kommt - vielen Dank dafür!
Maximale gegen hohe Grafikeinstellungen - Wie gut sieht man den Unterschied?
Mal sieht man den Unterschied gut, mal kaum - aber die FPS...
Auf Basis der Umfrageergebnisse kann man unsere insgesamt zehn Vergleichsszenen aus Anno 1800, Cyberpunk 2077, Dying Light 2, Elden Ring und Watch Dogs 2 in drei verschiedene Kategorien einordnen:
- Kategorie A: Der Unterschied war kaum zu erkennen (beide Bilder haben ähnlich viele Stimmen)
- Kategorie B: Der Unterschied war recht gut zu erkennen (das Bild mit maximalen Details hat etwa zwei Drittel der Stimmen
- Kategorie C: Der Unterschied war gut zu erkennen (das Bild mit maximalen Details hat etwa drei Viertel aller Stimmen)
Kategorie A ist mit fünf von zehn Szenen am häufigsten vertreten, Kategorie B kam zwei Mal vor und Kategorie C drei Mal. Viel klarere Unterschiede ergeben sich aber beim Blick auf die passenden Benchmarks (wobei Elden Ring durch das von Haus aus immer noch aktive FPS-Limit ausgenommen ist).
Welche Detailstufen ich genau verwendet habe, könnt ihr sowohl dem obigen Vergleichsartikel unter diesem Link als auch den folgenden Benchmarks entnehmen:
Benchmarks: Maximale gegen hohe Details
Maximale gegen Hohe Details (4K)
Geforce RTX 3080, Core i9 10900K, 32 GByte RAM
- Hoch
- Maximum
- 0
- 18
- 36
- 54
- 72
- 90
Die Details von der maximalen Einstellung um zwei Stufen zu senken, verdoppelt die FPS in meinen Benchmark-Titeln im Schnitt (!). Es mag zwar in manchen Fällen bei genauerem Hinsehen gut erkennbar sein, um welche Detailstufe es sich handelt. Der optische Unterschied ist in meinen Augen aber nie groß genug, um den starken Performance-Verlust wirklich rechtfertigen zu können.
Außerdem noch ein wichtiger Hinweis: Zur Vereinfachung habe ich hier den Weg über die in den Spielen vorhandenen Presets gewählt. Oftmals sind aber primär einzelne Optionen für den Großteil des FPS-Verlusts verantwortlich. Hauptverdächtige stellen erfahrungsgemäß die Beleuchtung, Schatten, Reflexionen sowie Texturen dar - und natürlich allen voran Raytracing.
Was ist mit DLSS und FSR?
Eine sehr gute Frage, da die Upscaling-Verfahren von AMD (FSR) und Nvidia (DLSS) neben dem Senken der Details (sowie der Auflösung) ebenfalls eine gute Möglichkeit bieten, um die FPS zu erhöhen. Stehen die Techniken (oder eine davon) in einem Spiel zur Verfügung, kann es durchaus eine gute Idee sein, die Details im Spiel erstmal auf einer möglichst hohen Stufe zu belassen und zu schauen, wie stark die FPS im Einzelfall mit DLSS beziehungsweise FSR steigen und ob die Grafik von typischen (aber immer seltener auftretenden) Problemen wie flimmernden Bildbereichen betroffen ist.
Ebenfalls denkbar: Mit etwas reduzierten Details in Kombination mit einem Upscaling-Verfahren zu spielen, um die FPS über beide Aspekte zu erhöhen - falls das nötig sein sollte. Bedenkt allerdings, dass FSR und DLSS erfahrungsgemäß vor allem in hohen Auflösungen wie 4K für einen starken Performance-Boost sorgen können und dass ihr positiver Effekt umgekehrt in niedrigeren Auflösungen wie Full HD abnimmt.
Gut verfügbar: RTX-Karten bei Amazon
Viele Faktoren spielen eine Rolle
Ich persönlich bin überzeugt davon, dass man in den meisten Fällen mit einer oder zwei Detailstufen unter dem Maximum das deutlich bessere Verhältnis aus immer noch schicker Optik und möglichst hoher Performance bekommt.
Wie sehr man Faktoren wie die höheren FPS oder die niedrigeren Details wahrnimmt, variiert aber nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Spiel zu Spiel. Entscheidend ist in erster Linie meiner Meinung nach, wie viel FPS man für ein gutes Spielgefühl braucht. Die Optik steht dagegen an zweiter Stelle.
Ebenfalls ein wichtiger Aspekt dabei: Wie hoch ist die Bildwiederholrate eures Monitors? Sind es dreistellige Werte von 120 Hertz oder mehr, profitiert ihr auch stärker von höheren FPS-Werten.
Falls ihr so wie ich eine Neigung dazu habt, erstmal alle Optionen auf Anschlag zu stellen, kann ich euch aber so oder so nur empfehlen, ihr nicht immer nachzugeben und euch stattdessen auch mit sehr hohen oder hohen Details zufriedenzugeben - es kann sich wirklich lohnen!
Was sich auch sehr lohnen kann, ist das Optimieren eurer Grafikkarte. Wie leicht es geht, lest ihr hier:
Wie geht ihr in PC-Spielen in Sachen Detailstufe vor? Experimentiert ihr stets damit herum und sucht einen optimalen Kompromiss aus Optik und FPS? Stellt ihr immer alles auf Anschlag? Oder bevorzugt ihr generell etwas niedrigere Detailstufen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.