Grafikkarte mieten: Wie geht das und lohnt sich das überhaupt?

RTX 3080 und Co. sind derzeit nur sehr schwer zu vernünftigen Preise zu bekommen. Ist Mieten vielleicht eine gute Alternative?

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Auch gemietete Grafikkarten kosten eine Stange Geld. Auch gemietete Grafikkarten kosten eine Stange Geld.

Hardware im Allgemeinen und Grafikkarten im Besonderen sind seit geraumer Zeit Mangelware. Das führt zu teils exorbitant hohen Preisen für RTX 3080, RX 6800 XT und Co. Ein Blick auf das Preisvergleichsportal Geizhals.de verdeutlicht das: Für Nvidias Geforce-Flaggschiff RTX 3080 werden teilweise 2.000 Euro und mehr aufgerufen. Die unverbindliche Preisempfehlung für die Founders Edition liegt hingegen bei 719 Euro.

Die schlechte Verfügbarkeit neuer Grafikkarten treibt sogar noch seltsamere Blüten, wie Hardware-Redakteur Nils Raettig erstaunt feststellen musste:

Doch was tun, wenn die eigene Grafikkarte schon zu alt ist, ihr unbedingt auf ein neueres Modell upgraden, aber kein Vermögen ausgeben wollt? Die Lösung klingt recht simpel: Ihr könnt euch Hardware, darunter Grafikkarten, ganz einfach mieten.

Wir haben uns daher einmal näher angesehen, welche Angebote es überhaupt gibt, ob es sich lohnt, eine Grafikkarte zu mieten und wenn ja, für wen.

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Welche Angebote gibt es?

Notebooks bei Grover

Es gibt verschiedene Anbieter mit entsprechend unterschiedlichen Sortimenten. Dabei stehen nicht immer Grafikkarten im Vordergrund. Bei Grover findet ihr beispielsweise weniger Desktop-Grafikkarten, dafür aber viele Gaming-Notebooks mit aktuellen RTX-3000-GPUs.

Darunter auch das Razer Blade Pro 17 mit »RTX 3080 Laptop« und 4K Touchscreen, das wir erst vor Kurzem ausführlich unter die Lupe genommen haben:

200 Euro verlangt Grover dafür monatlich, sofern ihr es mindestens 18 Monate bucht. Ein einziger Probemonat schlägt mit stolzen 420 Euro zu Buche. Bei Razer kostet das Blade Pro 17 in dieser Ausführung 3.700 Euro.

Grafikkarten bei Zed Up

Bei Zed Up hingegen findet ihr gleich mehrere Desktop-Grafikkarten. Neben älteren Modellen wie der GTX 1080 oder der RTX 2070 gibt es dort auch aktuelle GPUs:

Wie viel die Miete im Detail kostet, hängt von der Dauer der Buchung ab. Für die RTX 3090 verlangt Zed Up 1.149 Euro, wenn ihr die Karte gleich sechs Monate nehmt. Das macht auf den Monat gerechnet rund 192 Euro. Wollt ihr euch die RTX 3090 für kurze zwei Wochen mieten, fallen 349 Euro an.

Die Angebote bei anderen Anbietern fallen ähnlich aus: So bietet Grover eine RTX 2080 Ti von MSI zur Miete an. Das kostet je nach Dauer zwischen 70 und 140 Euro monatlich - für ein halbes Jahr müsstet ihr jeden Monat 80 Euro berappen. Zed Up bietet eine RTX 2080 Ti von Palit an, umgerechnet auf einen Monat, fallen bei einer halbjährigen Miete ebenfalls 80 Euro an.

Hardware-Guides auf GameStar Plus

Egal wie, aber ihr seid an eine neue Grafikkarte von AMD oder Nvidia gelangt und nun steht ihr vor der Frage, ob ihr auch den Rest eures PCs upgraden solltet? In unseren Guides verraten wir euch, worauf ihr achten müsst, um das Bestmögliche aus eurer Grafikkarte herauszuholen:

Lohnt es sich überhaupt, eine Grafikkarte zu mieten?

Das lässt sich so pauschal nicht mit einem »Ja« oder einem »Nein« beantworten. Wenn es am Geld nicht scheitert, ihr es gar nicht abwarten könnt oder keine Grafikkarte zu kaufen findet, dann kann es eine Option sein. Gleiches gilt für Nutzer, die vielleicht beruflich auf eine neue Grafikkarte angewiesen sind.

Content Creator beispielsweise, die durch die hohe Leistung und den üppigen Videospeicher einer RTX 3090 (24,0 GByte GDDR6X) oder einer RX 6900 XT (16,0 GByte GDDR6) ausreichend Zeit und Geld beim Rendern sparen können, um die Kosten für die Miete zu decken. Für alle anderen lohnt sich die Miete kaum. Verdeutlichen wir das an einem Rechenbeispiel.

Mietpreise fallen im Vergleich sehr hoch aus

Zed Up verlangt für die Powercolor RX 6900 XT im günstigsten Fall (abgesehen von Sonderkonditionen, die nicht direkt auf der Produktseite geführt werden) 799 Euro für eine Mietdauer von sechs Monaten. Das sind umgerechnet rund 133 Euro im Monat.

Bei AMD kostet das Referenzdesign der RX 6900 XT rund 1.000 Euro. Das ist aktuell zwar nicht verfügbar, wäre aber mit zirka acht Monaten Miete abbezahlt. Und selbst wenn ihr eines der arg überteuerten Modelle für 1.700 Euro und mehr im Netz erwerbt, entspricht das in etwa einer einjährigen Miete - und beim Kauf gehört euch die Karte schließlich hinterher.

Preise für ältere Modelle sind ebenfalls hoch

Für die KFA Geforce GTX 1080 Ex verlangt Zed UP mindestens 79 Euro - für eine Mietdauer von zwei Wochen. Bei sechs Monaten sind es 349 Euro respektive 58 Euro monatlich. Bei Ebay fallen für eine gebrauchte GTX 1080 vergleichbare bis etwas höhere Anschaffungskosten an, die Karte bleibt aber anschließend in eurem Besitz.

Aus Miete wird Kauf

Bei Grover und anderen Anbietern können die Geräte nach einer bestimmten Mietdauer und Bezahlung eines kleinen symbolischen Betrags auch direkt zum Eigentum des Mieters werden. Wie viele Monatsmieten dafür bezahlt werden müssen, hängt vom jeweiligen Produkt ab und kann nicht pauschal gesagt werden. Es ist auch möglich, Grafikkarten und Co. durch die einmalige Zahlung aller dafür benötigten Mieten früher zu erwerben.

Ihr wollt nicht warten, aber auch nicht mieten? Wir haben im oben verlinkten Artikel fünf Tipps zusammengefasst, die eure Chancen beim Kauf einer neuen Grafikkarte verbessern.

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