Wofür steht eigentlich das »Ti« bei den Grafikkarten von Nvidia?

Bei Geforce-Grafikkarten finden sich immer wieder Modelle mit einem »Ti« im Namen. Beispielsweise die GTX 1070 Ti oder die RTX 3090 Ti. Doch wofür steht es?

Wer eine neue Grafikkarte gekauft hat oder sich generell für das Thema interessiert, wird bestimmt schon einmal über die Abkürzung Ti gestolpert sein. Doch wofür steht Ti eigentlich und was sind das am Ende für Grafikkarten?

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Welche Grafikkarten werden überhaupt mit Ti bezeichnet?

Die Bezeichnung Ti findet sich ausschließlich bei Grafikkarten des Herstellers Nvidia. AMD verwendet ein anderes Namensschema. So sind die neuesten Radeon-Modelle mit einem XT versehen, was auf besonders schnelle Grafikkarten hindeuten soll. Ein Beispiel hierfür ist das neue Spitzenmodell RX 6950 XT.

Die neueste Grafikkarte von Nvidia mit einem Ti im Namen ist die RTX 3090 Ti. Die ist erst Ende März 2022 erschienen und hat Redakteur Alex im Test mit unerwartet viel Leistung überrascht. Das Ti deutet also auch bei Nvidia auf besonders schnelle Grafikkarten hin. Allerdings heißt das nicht, dass es sich automatisch um die leistungsfähigsten Modelle handelt.

Denn in den meisten Grafikkarten-Generationen von Nvidia gibt es gleich mehrere Ti-Modelle. So findet sich bei den Pascal-Grafikkarten (GTX 1000) sogar eine GTX 1050 Ti. Die ist zwar etwas leistungsfähiger als die normal GTX 1050, hinkt jedoch der GTX 1060 und naturgemäß auch allen größeren Modelle hinterher.

Eine Ausnahme bildete zuletzt die RTX-2000-Reihe. Dort trägt nur eine einzige Grafikkarte das Ti im Namen – die RTX 2080 Ti. Also das Spieler-Flaggschiff aus dieser Generation. Statt Ti griff Nvidia bei RTX 2000 in den restlichen Fällen auf ein Super im Namen zurück.

Wofür steht Ti bei den Grafikkarten?

Die Abkürzung Ti stammt aus dem Periodensystem der Elemente und bezeichnet jenes mit der Ordnungszahl 22: Titan. Im Englischen wird das Titanium genannt. Das silbrig metallische Element zählt zu den sogenannten Übergangsmetallen.

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Wodurch unterscheiden sich Ti- von Nicht-Ti-Modellen?

In erster Linie sind Ti-Grafikkarten ein bisschen leistungsfähiger als jene ohne das Kürzel. Sie verfügen zwar über den grundsätzlich selben Grafikchip, allerdings sind darauf mehr Rechenkerne aktiviert. Gleichzeitig können die Taktraten etwas höher ausfallen, oftmals spendiert Nvidia zudem schnelleren oder sogar mehr Videospeicher. Die Leistungsaufnahme ist dafür allerdings meist ebenfalls etwas höher.

Warum erscheinen Ti-Modelle meist erst später?

Die Nvidia Geforce RTX 3090 Ti ist zwar die leistungsstärkste Grafikkarte des Herstellers für Spieler, allerdings kommen noch in diesem Jahr völlig neue Grafikkarten mit vermutlich auch deutlich mehr Leistung. Die Nvidia Geforce RTX 3090 Ti ist zwar die leistungsstärkste Grafikkarte des Herstellers für Spieler, allerdings kommen noch in diesem Jahr völlig neue Grafikkarten mit vermutlich auch deutlich mehr Leistung.

Am Beispiel der RTX 3090 Ti sehen wir, dass die Karte fast eineinhalb Jahre nach der normalen RTX 3090 auf den Markt gebracht wurde. Das ist schon sehr spät, steht doch mit RTX 4000 bereits die neue GPU-Generation kurz bevor.

Üblicherweise erscheinen Ti-Modelle einige Monate respektive im Jahr nach dem Release der Basis-Versionen. Das liegt daran, dass Auftragsfertiger wie Samsung oder TSMC die Produktion beispielsweise für eine Chip-Generation stetig verbessern. Gegen Ende des Produktionszyklus ist die Ausbeute an Chips von hoher Güte aus einem Wafer am größten.

Ihr könnt euch das so vorstellen: Läuft die Produktion für eine Grafikkarten-Generation gerade erst an, schleichen sich öfter fehlerhafte Chips ein. Meist sind diese aber nicht völlig kaputt, sondern es funktioniert vielleicht einfach nur ein Shader-Cluster respektive eine Handvoll Rechenkerne nicht. Im fertigen Produkt werden diese einfach deaktiviert. Das ist auch kein Betrug: Die Hersteller bewerben die Grafikkarten nur mit der Zahl an Rechenkernen, die tatsächlich aktiv sind und genutzt werden.

Im Laufe eines Produktionszyklus fallen immer mehr Chips von hoher Güte an. So können bei Ti-Versionen oftmals alle Rechenkerne einer Grafikeinheite genutzt werden und gleichzeitig möglicherweise höhere Taktraten anliegen.

Es gibt aber auch hier Ausahmen von der Regel. So erschien die RTX 3060 Ti vor der RTX 3060. Außerdem basieren beiden Grafikkarten auf unterschiedlichen GPUs (GA104 vs. GA106). Mehr spannende Fragen aus der Welt der Technik beantworten wir euch hier:

Wusstet ihr bereits, woher das Ti bei den Nvidia-Grafikkarten kommt? Oder ist euch das völlig neu? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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