Seite 2: Guild Wars 2 im Test - Aktuell konkurrenzlos

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Quests? Ja, klar!

Neben dem dynamischen Events bietet Guild Wars 2 noch eine weitere Hauptbeschäftigung an. ArenaNet hat diese Aufgaben schlicht … »Aufgaben« genannt. Der Entwickler will zwanghaft den Begriff »Quests« vermeiden, um Guild Wars 2 zwanghaft von anderen MMOs abzuheben. Wir finden das überflüssig und sogar ein bisschen albern, denn dass das Spiel in vielen Aspekten anders als andere Online-Rollenspiele funktioniert, wird jeder merken, der es für ein paar Stunden gespielt hat. Wir jedenfalls sagen im Folgenden einfach »Herzchenquests«. Weil diese questartigen Aufgaben optisch mit einem kleinen, gelben Herzchen markiert sind. Das hat ArenaNet jetzt davon!

Während wir die Eskort-Aufgabe erledigen, erledigen wir auch gleichzeitig eine Herzchenquest. Während wir die Eskort-Aufgabe erledigen, erledigen wir auch gleichzeitig eine Herzchenquest.

Auch für die Herzchenquests müssen wir keinen NPC behelligen. Wenn man sich in die zugewiesenen Gebiete begibt, ploppen die Herzchenquests einfach (wie auch die dynamischen Events) auf dem Bildschirm auf, man kann eine Kurzbeschreibung lesen und loslegen. Man kann, wenn man’s tuchfühliger gestalten will, aber auch zum Herzchen-NPC traben und sich dort über die Details informieren. Wer’s also klassisch mag oder wirklich Wert auf Rollenspiel im Online-Rollenspiel legt, dem sei diese Option ans, äh, Herzchen gelegt.

Ob nun mit oder ohne Konsultation des entsprechenden NPCs: Jede Herzchenquest hat meist drei Möglichkeiten, sie zu lösen. Wir können etwa Separatisten verdreschen oder nicht explodierte Minen räumen oder Metallschrott für Waffenbau sammeln. Wir können Kühe füttern oder lästige Würmer aus dem Boden locken und verhauen oder von Banditen entzündete Heuballen löschen.

Boxenstopp-Video zur Collectors Edition Video starten 5:12 Boxenstopp-Video zur Collector's Edition

Idealerweise kombinieren wir alle drei Möglichkeiten miteinander. So geht’s schneller. Und wir kommen flotter an unsere Belohnung (Geld, Erfahrungs- und so genannte Karma-Punkte) und können früher auf die speziellen Warenangebote der Herzchen-NPCs zugreifen, bei denen wir mit den Karma-Punkten Waffen, Klamotten oder Zutaten und Rezepte fürs Crafting erstehen. Karma-Punkte werden übrigens nicht nur bei Herzchenquests ausgeschüttet, sondern unter anderem auch bei dynamischen Events.

Hey, Stop! Die Story!

Bevor wir weiter ins Detail gehen, stecken wir flott den Rahmen ab. Guild Wars 2 ist die Fortsetzung der bisherigen Guild Wars-Reihe, die 2005 ihren Auftakt nahm. Zwischen den ersten Teilen und dem nunmehr offiziell zweiten liegen erzählerisch etwa 200 Jahre. Was jemanden, der die ersten Teile nicht gespielt hat, aber nicht interessieren muss.

Die Vorgeschichte wird in Häppchen hier und da angedeutet oder auch mal detaillierter zum Besten gegeben (etwa im Dungeon »Die Katakomben von Ascalon«), aber nie so, dass man das Gefühl haben muss, wie der Ochs vorm Berg zu stehen, weil’s gar zu verwirrend wird. Oder anders: Man muss die ersten Spiele der Reihe nicht kennen, um mit Guild Wars 2 Spaß zu haben. Was man wissen muss: Drachen bedrohen das Fantasy-Reich Tyria und man selbst ist auserkoren, den Riesenechsen den Garaus zu machen.

Vor dem Drachenverdreschen steht allerdings eine nicht unerhebliche Hürde: die Rassen-, Klassen- und Storywahl. Guild Wars 2 platzt mit gleich fünf Rassen, acht Klassen und diversen persönlichen Handlungsverläufen in die MMO-Welt. Menschen, denen der Charakterbau wichtig ist, werden gefühlte oder gar echte Stunden damit verbringen, sich mit den Optionen vertraut zu machen und die für sie richtige Entscheidung zu treffen. Um sich nach vielleicht fünf erklommenen Leveln doch wieder anders zu entscheiden, weil das Volk der Asura ja auch irgendwie reizvoll ist und man mit der seltsamen Ingenieur-Klasse dann doch nicht warm wird.

Super Story-Quest: Wir müssen mit einem Piraten um die Wette schimpfen und die Antworten, die an Monkey Island erinnern, sind die falschen. Super Story-Quest: Wir müssen mit einem Piraten um die Wette schimpfen und die Antworten, die an Monkey Island erinnern, sind die falschen.

Allerdings, das muss man an dieser Stelle explizit sagen, ist die von ArenaNet hoch gehandelte persönliche Story (die wie bei Star Wars: The Old Republicin Instanzen stattfindet) am Ende dann ein wenig Augenwischerei. Die wirklich persönlichen Teile (Suche nach der Schwester, Folgen einer Sauforgie, Gesinnung des eigenen Vaters) spielen nur bis Stufe 20 eine Rolle.

Dann laufen die Routen aller Spieler zunächst einmal wieder zusammen, alle müssen sich in einer Aufgabenreihe entscheiden, für welche von drei Heldenorganisationen sie in Folge in die Schlacht gegen die Drachen ziehen wollen: für den Orden der Gerüchte, das Priorat von Durmand oder für die Wachsamen. Die zu Beginn getroffenen Entscheidungen über die eigene Herkunft oder andere persönliche Details sind zu diesem Zeitpunkt bereits irrelevant.

Das klingt schlimmer, als es ist. Zwar werden sich sicher die meisten Spieler wundern, ob’s das jetzt gewesen ist mit dem Vater, der Schwester, der Sauforgie und so weiter, aber der Rest der Handlung fesselt genug, um aufkeimenden Unmut schnell einzufangen. Doof finden wir's trotzdem!

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