Big in Japan
Dass der Besuch der Märcheninsel nicht völlig umsonst ist, ist der Besetzung zu verdanken. Black scheint ständig augenzwinkernd in die Kamera zu blicken, um klar zu stellen, dass er selbst weiß, was für eine Art Film es ist: Einer, in der er mit herunter gerutschter Hose rückwärts zu Boden stürzt und dabei einen Liliputaner zwischen seinen Pobacken verschwinden lässt (der übrigens nachfolgend nie wieder gesehen wird; es bleibt offen, ob er nach dem Abspann noch immer dort ist). Black lässt sich auf den Unsinn ein und schafft mit seinem positiven, stets mitreißenden Auftreten gute Laune. Billy Connolly und Bösewicht Chris D’owd erinnern ein wenig an den Monty-Python-Star John Cleese, und da Amanda Peet und Emily Blunt nicht viel zu tun bekommen, sind sie zumindest visuell eine nette Abwechslung zu Blacks ständig blanker Wampe. Verloren wirkt Jason Segel, der als liebeskranker Held die meiste Zeit in Gullivers Taschen sitzt, doch sie alle haben gemein, dass sie merklich Spaß an ihrem Job hatten.
So affig Drehbuch und Figuren auch sein mögen, so kann sich der Regisseur Rob Letterman zumindest für die solide Optik loben lassen. Der Effekt der Größenunterschiede ist 2011 technisch sicherlich kein schwieriges Unterfangen mehr, doch Letterman brachte bereits im Vorfeld Vorkenntnisse mit, da er zuvor die gänzlich animierten Filme „Monster und Aliens“ und „Große Haie – Kleine Fische“ gedreht hat. Komplett nutzlos ist der 3-D Effekt: Das nachträglich hinzugefügte 3-D bietet – wie bei fast allen Vertretern des zweitklassigen nachträglich konvertierten 3-D – wieder nur platte Bilder mit einigen Erhebungen wie in einem Faltbuch, sodass sich der Aufpreis dafür nicht lohnt.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de):Gullivers Reise: Da kommt was Großes auf uns zu ist händeringend auf hip und modern getrimmt. Dabei ging leider das Augenmerk auf echte Späße oder sehenswerter Action velroren. Wer damit leben kann, zu sehen, wie Jack Black Winzlinge bepinkelt, seinen Hintern und seine Wampe in kompletter 3-D-Pracht in die Kamera hält und es schon witzig findet, dass er sich Präsident Obercool nennt, sollte schnurstracks ins Kino gehen.
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