So spielt ihr Half-Life: Alyx & andere VR-Titel auch ohne teures VR-Headset

Um VR-Titel zu spielen braucht ihr nicht unbedingt teure Headsets wie eine Index von Valve. Schon mit eurem Handy könnt ihr Titel wie Half-Life: Alyx spielen.

Das kommende Half-Life: Alyx könnt ihr womöglich auch ohne teure VR-Brille spielen. Das kommende Half-Life: Alyx könnt ihr womöglich auch ohne teure VR-Brille spielen.

Nach 12 Jahren hat Valve mit Alyx endlich ein neues Half-Life angekündigt. Doch zum Leidwesen mancher Spieler, die kein leistungsstarkes und damit zwangsläufig teures Headset besitzen, wird das Spiel ein reiner VR-Titel. Wer mit einigen - durchaus auch stärkeren - Abzügen leben kann, für den gibt es jedoch vergleichsweise günstige Wege, den Titel auch ohne »richtiges« VR zu spielen, oder ein günstiges vollwertiges Headset zu kaufen. Mit denen könnt ihr nicht nur das kommende Spiel von Valve zocken, sondern auch alle möglichen anderen Virtual-Reality-Titel.

Eine vollwertige VR-Erfahrung wird das jedoch nicht: Ihr werdet bei einigen der günstigen Varianten mit starken Abzügen leben müssen. Das beginnt bei einer schlechteren Bildqualität bis hin zu stärkeren Problemem mit Motion Sickness, aufgrund schlechterer Bildwiederholraten und technischen Mängeln. Es geht dabei also eher darum das Spiel einfach irgendwie spielen zu können, als wirklich bequem. Wer überlegt, sich mit VR genauer zu befassen, dem Empfehlen wir unsere Tests zu den einzelnen VR-Brillen.

Riftcat macht selbst aus dem Handy ein VR-Headset

Die erschwinglichste Methode ist, einfach das eigene Handy als VR-Brille zu missbrauchen. Dafür benötigt ihr lediglich ein entsprechendes Headmount, die es bereits ab grob 20 Euro gibt. Die Verbindung mit dem PC geschieht über eine Software namens Riftcat, die noch einmal 15 Euro kostet. Es gibt auch eine kostenlose Version, in der eure Sessions jedoch auf jeweils zehn Minuten begrenzt sind.

Riftcat selbst täuscht dem PC vor, dass euer Smartphone ein SteamVR-kompatibles Headset ist. Maus und Tastatur oder Controller ersetzen den 6DOF-Controller. Ihr könnt euer Handy zudem nicht nur per USB-Kabel mit dem PC verbinden, sondern auch kabellos über WiFi.

Dank Riftcat läuft SteamVR auf dem Smartphone. Dank Riftcat läuft SteamVR auf dem Smartphone.

Die großen Nachteile

  • Qualität: Ihr müsst mit qualitativen Abzügen leben. Die richten sich vor allem nach eurem Smartphone. Denn das bestimmt die Maximalauflösung und auch die höchstmögliche Bildwiederholrate. Wenn ihr das Gerät kabellos über Wifi mit dem PC verbindet, kann es zudem zu Grafikartefakten kommen. Ein weiteres Problem ist Drifting. Das bedeutet, dass sich eure Position in VR stets ein wenig verschiebt, ohne dass ihr euch selbst bewegt.
  • Kein 6DOF-Controller: Der größte Nachteil dieser Methode ist jedoch der Mangel eines 6DOF-Controllers. Eure Handbewegungen werden im Spiel also nicht erkannt. Und der Ersatz mit Maus- und Tastatur oder Controller fühlt sich bei weitem weniger gut an, als wirklich mit den eigenen Händen mit dem Spiel zu interagieren. Wer noch etwas mehr Geld ausgeben will, kann jedoch einen separaten 6DOF-Controller kaufen und verwenden.
  • Positional Tracking fehlt: Ein Handy kann die Drehungen und das Umsehen mit seinen Sensoren ermöglichen, jedoch kein Positional Tracking. Ducken oder den Kopf seitlich bewegen wird also nicht als Bewegung im Spiel umgesetzt. Das kann für zusätzliche Übelkeit durch Motion Sickness sorgen und auch zu zusätzlichen Schwierigkeiten bei der Bedienung führen.
  • Handunabhängigkeit: Obwohl ihr über Riftcat die Controller auch räumlich steuern könnt, könnte es zu Problemen kommen, wenn ihr zwei Hände unabhängig voneinander bewegen müsst. Auch ist mit dem Workaround von Riftcat keine hohe Präzision oder Geschwindigkeit möglich.

Umfangreiche Optionen in Riftcat ersetzen den 6DOF-Controller von VR-Headsets. Umfangreiche Optionen in Riftcat ersetzen den 6DOF-Controller von VR-Headsets.

Standalone-Headsets

Etwas teurer aber immer noch vergleichsweise günstig ist die Nutzung eines Standalone-Headsets. Seit dem 20. November 2019 könnt ihr die Oculus Quest per USB-C Kabel mit eurem PC verbinden und auch für PC-Spiele verwenden.

Unter Zuhilfenahme der bereits genannten Riftcat-Software funktionieren auch andere Standalone-Headsets wie die Vive Focus, die Oculus Go oder Samsung Gear VR mit dem PC. Bei einigen dieser Lösungen habt ihr zudem die benötigten 6DOF-Controller dabei, wodurch die Steuerung angenehmer ist und auch das Bild sollte besser und vor allem flüssiger sein.

Kostenlose Alternative: Wer Riftcat nicht kaufen will, kann auch die kostenlose Alternative ALVR mit GearVR, der Oculus Quest oder der Oculus Go verwenden. Anderen Geräte sind laut Entwickler nicht mit dieser Software kompatibel.

Günstige vollwertige Headsets

Auch vollwertige PC-Headsets müssen nicht teuer sein. So gibt es zum Beispiel die Lenovo Explorer für unter 300 Euro. Das eignet sich dann vor allem für jene, die stärker an VR interessiert sind, sich derzeit jedoch keine der »großen« Headsets leisten können.

Außerdem startet bald der Black Friday und die Cyberweek, bei dem es stets auch Deals für technische Geräte gibt. Einige Tipps & Tricks zu dem großen Shopping-Event haben wir ebenso für euch zusammengetragen.

Es ist also möglich, das VR-Half-Life auch mit relativ günstiger Hardware zu erleben. Die beste VR-Erfahrung werdet ihr damit je nach Setup zwar nicht haben, aber zumindest die Story könnt ihr damit erleben.

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