Halo Wars 2 - YouTuber will beweisen: Spiel ist »Pay to Win«

Der Blitz-Modus von Halo Wars 2 gibt Spielern die Möglichkeit, für echtes Geld Kartenpakete zu kaufen. YouTuber Luke The Notable will nachweisen, dass das Spiel deshalb Pay to Win ist.

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Das Video hat zwar schon ein paar Wochen auf dem Buckel, aber da ich jüngst erst drüber gestolpert bin und das Thema für spannend halte, bringe ich's hier trotzdem aufs Tableau: Der YouTuber Luke TheNotable will in einem selbst durchgeführten Experiment nachweisen, dass der Multiplayer von Halo Wars 2 »Pay to Win« sei. Hier die Kurzfassung.

Zur Klärung: Der Blitz-Modus von Halo Wars 2 schickt mehrere Spieler gegeneinander ins Rennen. Anders als bei herkömmlichen RTS-Skirmishes baut man seine Einheiten aber nicht in einer Basis, sondern spielt sie als Sammelkarten von der eigenen Hand, damit sie im Spiel erscheinen. Diese Sammelkarten zieht man aus Booster-Packs - und selbige lassen sich auch per Echtgeld-Shop für harte Währung kaufen. Der eigentliche Grund für das »Pay to Win« liegt laut YouTuber Luke TheNotable aber in der Art und Weise, wie Halo Wars 2 mit doppelt gezogenen Karten umgeht.

Wer in seinem Booster Pack beispielsweise einen normalen Soldaten findet, den er schon früher gezogen hat, der muss sich nicht ärgern. In Halo Wars 2 wird die Karte auf das Duplikat »aufgerechnet«, die Einheit levelt auf. Und dadurch erhält sie direkt bessere Werte. Wer also genügend Booster geöffnet hat, um die meisten Einheiten mehrmals zu ziehen, der hat nicht nur eine größere Auswahl an Einheiten - auch seine Basistruppen sind schlichtweg mächtiger als die eines neuen Spielers.

Halo Wars 2 - Der neue Sammelkarten-Multiplayermodus »Blitz« Video starten 5:59 Halo Wars 2 - Der neue Sammelkarten-Multiplayermodus »Blitz«

Im Video lässt Luke TheNotable diese aufgelevelten Einheiten jetzt gegen herkömmliche Level-1-Truppen antreten und weist nach, dass sich mit reinem Levelvorsprung das Schere-Stein-Papier-Prinzip der Spielemechanik teilweise komplett aushebeln lässt. Flugeinheiten machen beispielsweise Kleinholz aus dezidierten Luftabwehrwaffen. Dieser Bruch mit der eigentlichen Spielmechanik ist in meinen Augen tatsächlich ein Problem, allerdings sollte man das Video von Luke TheNotable trotzdem in Kontext setzen.

Erstens ist der Blitz-Modus nur einer von mehreren Multiplayer-Modi in Halo Wars 2 - und reguläre Skirmish- oder Domination-Spiele bleiben vom Echtgeld-System unangetastet. Die Headline des Videos »Definitive Proof that Halo Wars 2 is Pay to Win« schießt also weit übers Ziel hinaus. Zweitens: Die Kartenpakete mögen die Spielbalance beeinflussen, allerdings lassen sich die Booster Packs auch ohne Echtgeld-Investition recht flott sammeln. Gerade zu Beginn werden sie in Masse für Kampagnenmissionen und Co. ausgeschüttet. Man kann sich also einen Vorsprung für echtes Geld erkaufen, es gibt aber andere Möglichkeiten, diese Kluft zu schließen.

Trotzdem: Dass Kartenlevel die Spielbalance auf die Art beeinträchtigen, lässt den Blitz-Modus nicht unbedingt aufs Siegertreppchen der Vorzeige-Spielmodi emporschießen - und in diesem Punkt illustriert das Video einige gute Fallbeispiele. Luke TheNotable ist als YouTube-Kanal übrigens für ausführliche und teils extrem detailgetreue Analysen der Halo-Mechaniken im Multiplayer bekannt (sonst würde ich hier auch nicht drüber schreiben), aber ab und an sorgt er auch mit kontroversen Behauptungen für Aufsehen. Wie stehen Sie dazu?

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