Das Jahr 2017 hatte mit Blick auf PC-Hardware einiges zu bieten, vor allem bei den CPUs: AMDs fulminante Rückkehr mit Ryzen als ernstzunehmender Konkurrent für Intel, die ersten Prozessoren mit bis zu 18 Kernen in Form der Threadripper-CPUs (maximal 16 Kerne, AMD) und Skylake X (maximal 18 Kerne, Intel) und der umstrittene, weil fast schon als Paper-Launch zu bezeichnende »Release« der Coffee-Lake-Prozessoren mit erstmals sechs Kernen von Intel im Mainstream-Segment.
Bei den Grafikkarten gab es unter anderem extrem schnelle Modelle von Nvidia in Form der GTX 1080 Ti, der Titan Xp und der Titan V, aber auch den eher nicht so geglückten Launch der Vega-Karten von AMD, die man lange Zeit nur als Referenz-Design und zu hohen Preisen kaufen konnte – vom Mining-Boom und seinen generellen Folgen für den GPU-Markt ganz zu schweigen.
Die Liste lässt sich fortführen, beispielsweise mit den ersten TFTs mit 240 Hertz Bildwiederholrate oder den ersten HDR-Bildschirmen, und auch im Konsolenbereich sind mit der Nintendo Switch und der Xbox One X sehr interessante Produkte auf den Markt gekommen. All das dürfte im neuen Jahr kaum noch zu toppen sein, spannende neue Hardware steht uns aber auch 2018 wieder ins Haus.
Noch ein Hinweis vorab: Informationen darüber, ob die kommenden Prozessoren mit Blick auf die schwerwiegenden Sicherheitslücken Meltdown und Spectre besser als die aktuellen und vergangenen Modelle da stehen werden, ist momentan noch nicht bekannt. Da sie aber grundsätzlich recht ähnlich zu ihren Vorgängern aufgebaut sein dürften, ist eher nicht davon auszugehen, dass sie Hardware-seitig völlig davor gefeit sein werden.
Prozessoren: AMD legt nach
Update:
AMD hat im Vorfeld der CES 2018 konkrete Informationen zu den kommenden Prozessoren veröffentlicht. Demnach erscheinen im Februar 2018 neue APUs für den Desktop-Bereich mit integrierter Grafikeinheit, im April 2018 folgen die Nachfolger vom Ryzen 7 1800X & Co im verbesserten Fertigungsverfahren (und vermutlich mit höheren Taktraten). Threadripper erhält im zweiten Halbjahr überarbeitete Nachfolger.
Der Schlagabtausch zwischen AMD und Intel im Prozessormarkt wird 2018 fortgeführt. Bereits im ersten Quartal soll AMD die neue Generation der Ryzen-Prozessoren unter dem Codenamen »Pinnacle Ridge« veröffentlichen. Auf die neue CPU-Architektur (Zen) folgt damit eine verbesserte Version mit optimierten Herstellungsprozess.
Die Prozessoren der Pinnacle-Ridge-Generation (vermutlich Ryzen 2000-Serie) werden im kleineren 12-Nanometer-Verfahren und nicht mehr wie die erste Generation (Codename »Summit Ridge«) mit einer Strukturbreite von 14 Nanometern hergestellt.
Die Modelle dürften vermutlich erneut bis zu acht Kerne und 16 Threads bieten, das verbesserte Fertigungsverfahren sollte jedoch die Leistung pro Watt steigern. Bei gleichem Takt könnte Pinnacle Ridge also etwas energieeffizienter werden – oder bei identischem Stromverbrauch höhere Taktraten erzielen. Letzteres ist für AMD vermutlich interessanter, um die Taktrate zukünftiger Ryzen-Prozessoren deutlich über 4,0 GHz anzuheben. An dieser Schwelle scheitern die meisten aktuellen Modelle noch.
Der höhere Kerntakt könnte besonders im Duell gegen Intel hilfreich sein, die mit ihren Coffee-Lake-Prozessoren bereits die 5,0 GHz per Overclocking knacken. Denn noch profitieren Spiele tendenziell eher von hohen Taktraten als von mehr als vier oder sechs Kernen und einer hohen Thread-Zahl.
Neue Prozessoren bringen in der Regel auch neue Mainboards mit aktualisierten Chipsätzen mit sich, Pinnacle Ridge bildet da keine Ausnahme. AMD wird aller Voraussicht nach gleichzeitig zur Veröffentlichung der neuen Ryzen-Prozessoren im 12-Nanometer-Verfahren auch Mainboards mit den neuen Chipsätzen X470 und B450 vorstellen.
Sehr erfreulich: Aktuelle AM4-Mainboards sollen kompatibel zu den neuen CPUs sein, wobei AMD sogar anstrebt, bis ins Jahr 2020 am Sockel AM4 festhalten. Ryzen-Mainboards der ersten Generation (X370, B350, A320) können somit auch langfristig mit aktuellen Prozessoren bestückt werden, wobei dann einige neue Features wie etwa PCI Express 4.0, weitere Stromspar-Modi oder USB-Standards im Vergleich zu den aktuelleren Mainboards (beziehungsweise Chipsätzen) fehlen.
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