Zaubert Harry Potter in Der Stein der Weisen wirklich kein einziges Mal selbst? Es ist kompliziert

Immer wieder macht das Gerücht die Runde, Harry Potter würde im ersten Film und Buch keinen einzigen Zauberspruch aussprechen. Wir haben nachgezählt.

Im ersten Buch und Film ist Harry Potter noch kein besonders guter Zauberer. Logisch, er ist ja auch erst elf Jahre alt! (Foto: Warner Bros.) Im ersten Buch und Film ist Harry Potter noch kein besonders guter Zauberer. Logisch, er ist ja auch erst elf Jahre alt! (Foto: Warner Bros.)

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Als Auftakt zu einer der größten Fantasy-Sagen unserer Zeit ist »Harry Potter und der Stein der Weisen« eins der bekanntesten Bücher und einer der meistgeschauten Filme überhaupt.

Aber ausgerechnet Protagonist Harry lässt es mit dem Zaubern eher ruhig angehen. Immer wieder mutmaßen Leser und Zuschauer, dass der Hogwarts-Schüler in seinem ersten Jahr kein einziges Mal den Zauberstab schwingt.

Aber stimmt das wirklich? Wir haben für euch nachgerechnet, wie oft Harry Potter in Der Stein der Weisen tatsächlich zaubert.

Angesichts der Antwort fragen wir uns unwillkürlich, ob die Dursleys nicht doch recht hatten, als sie Harrys »besondere« Fähigkeiten immer als Einbildung abtaten. Schließlich ist der Junge, der überlebte, bei seinem Eintritt in die Welt der Magie noch weit davon entfernt, ein Zauberer vom Kaliber eines Dumbledore zu sein.

Es ist alles nur in Harrys Kopf

Tatsächlich manifestiert sich Harry Potters Magie bereits, bevor er überhaupt seinen Hogwarts-Brief bekommt. Allerdings zaubert er dabei unkontrolliert und oft als Reaktion auf starke Emotionen oder Bedrohungen.

Im Buch sind wir zu Anfang Zeuge mehrerer solcher Momente, die den Dursleys das Leben zur Hölle machten:

  • Harrys extrem kurz geschnittenes Haar wächst über Nacht nach.
  • Ein hässlicher Pullover schrumpft, bis er ihm nicht mehr passt.
  • Auf der Flucht vor Dudleys Bande findet er sich plötzlich auf dem Schuldach wieder.
  • Im Zoo verschwindet das Glas des Terrariums, als Harry mit einer Boa Constrictor spricht und Dudley ihn wegschubst. Dabei spricht Harry sogar unbewusst Parsel, die von Voldemort gesprochene Sprache der Schlangen.

Der Film reduziert diese frühen Vorfälle auf das Zoo-Ereignis, fügt aber hinzu, dass das Glas zurückkehrt und Dudley im Gehege einschließt.

Bereits zu diesem Zeitpunkt können wir also feststellen, dass Harry in Der Stein der Weisen sehr wohl Magie wirkt - sie ist in den ersten Kapiteln lediglich ungelenkt und intuitiv. Ein solch impulsives Zaubern ist in der Welt der Magier nichts Ungewöhnliches, es gibt mehrere Beispiele von Kindern, die ein plötzliches Zaubertalent manifestieren.

Harry Potter: So sah Hogwarts 2001 aus Video starten 2:17 Harry Potter: So sah Hogwarts 2001 aus

Erwachsene Zauberinnen und Zauberer sind derweil immer wieder dabei zu sehen, wie sie mit einer Handbewegung Objekte aus der Ferne verschieben oder Kaminfeuer mit einem Fingerschnippen entzünden, ohne eine Beschwörungsformel auszusprechen. Dumbledore klatscht etwa in die Hände, um die Dekoration im Großen Saal zu ändern.

Allerdings erfordert dieses gewollte Zaubern mit Gesten eine erhöhte Konzentration und viel Geschick, wie in »Harry Potter und der Halbblutzprinz« erklärt. Beim ersten Besentraining schafft es Harry dann trotzdem, den Besen durch das Kommando »Hoch« quasi sofort in seine Hand springen zu lassen.

Es lässt sich freilich darüber diskutieren, ob es sich dabei tatsächlich um einen Zauber handelt oder Harry ähnlich wie beim ersten Ausprobieren des Zauberstabs lediglich das magische Potenzial eines verzauberten Objekts nutzt.

Der Besenruf wird als etwas Intiutives beschrieben, das man nicht aus einem Buch lernen kann - sehr zum Leidwesen von Hermine. (Foto: Warner Bros.) Der Besenruf wird als etwas Intiutives beschrieben, das man nicht aus einem Buch lernen kann - sehr zum Leidwesen von Hermine. (Foto: Warner Bros.)

Wann Harry den Zauberstab schwingt - und was dabei herauskommt

Bei seinem Besuch in der Winkelgasse hält Harry Potter das erste Mal einen Zauberstab in den Händen. Dabei erklärt Ladenbesitzer Ollivander: »Der Zauberstab sucht sich den Zauberer. Wie, ist nicht immer klar.« Anschließend fordert er Harry dazu auf, zahllose Zauberstäbe in die Hand zu nehmen und sie durch die Luft zu schwingen. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus.

Im Film öffnen sich einmal mehrere Schubladen, ein anderes Mal explodiert eine Vase. Im Buch passiert - nichts. Als Harry schließlich seinen Zauberstab findet, sprühen im Buch rote und goldene Funken; im Film weht ein magischer Wind. Beides sind Zeichen dafür, dass der Zauberstab Harry auserwählt hat. Die Szene mit Ollivander ist zwar magisch, aber der Zauberstab ist der aktive Part, nicht Harry selbst.

Ollivander (rechts) zeigt Harry, wie es mit dem Zauberstäben läuft. (Foto: Warner Bros.) Ollivander (rechts) zeigt Harry, wie es mit dem Zauberstäben läuft. (Foto: Warner Bros.)

Weder im Film noch im Buch wirkt Harry auch nur einen einzigen ausgesprochenen Zauber mit dem Zauberstab. Harry versucht zwar, den Schwebezauber »Wingardium Leviosa« zu wirken, scheitert aber kläglich. Als Harry im Finale Voldemort in Form von Professor Quirrel gegenübersteht, profitiert er derweil lediglich von dem magischen Schutz, den der Tod seiner Mutter ihm beschert: Quirrels Haut verbrennt bei Berührung mit Harrys Händen.

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