Seite 2: Wie Have a Nice Death all meine Wochenendpläne zunichte macht

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Der (tote) Tod verzeiht nicht

Der Zufall bestimmt auch, wie viel Heilungsitems ich bekomme, von denen ich insgesamt aber nur drei tragen kann. Hier orientiert sich Have A Nice Death sehr an Hades und Hollow Knight. Gleichzeitig ist das Spiel der ehemaligen Ubisoft-Entwickler strenger mit uns und verzeiht weniger.

Nicht nur, dass Heilitems wirklich eine Rarität sind, sie können mich auch nicht immer komplett heilen. Meine Lebensleiste teilt sich in drei Felder: Weiß (vorhandenes Leben), grau (heilbares Leben) und schwarz (schwer-heilbares Leben). Je mehr ich auf den Totenschädel bekomme, desto länger wird die schwarze Leiste, die ich nur mit (noch selteneren) goldenen Heilitems wiederherstellen kann. Das heißt, ich sollte meine Heilungen nicht erst dann benutzen, wenn ich nur noch 5 Lebenspunkte habe, weil ich sonst riskiere, dass die schwarze Leiste zu weit voranschreitet.

Der Laden Im Shop kann ich Kaffee, neue Waffen und neue Shop-Plätze kaufen.

Der Kontrollraum Finde ich den Kontrollraum in der Etagen-Auswahl, kann ich dort meine Waffen aufbessern.

Ähnlich hart geht Have A Nice Death auch mit eurem Ableben ins Gericht. Zwar könnt ihr während eures Durchlaufs mit Seelenmarken und Prismiums eure Waffen aufbessern, neue Plätze im Laden kaufen oder eure Sense transformieren, all euer Fortschritt verschwindet aber nach dem Ableben und ihr steht wieder mit heruntergelassener Kutte in eurem Büro.

Komplett ohne Fortschritt lässt euch das Rougelike aber nicht zurück. Am Ende jedes Durchlaufs bekommt ihr per Mitarbeiterbewertung (das tödliche eNPS sozusagen) Punkte für euren Fortschritt und damit Goldbarren, die ihr zum Freischalten neuer Waffen und Items benutzen könnt. So schaltet ihr im Spiel neue und bessere Waffen frei. Ein klassisches Levelup-System wie in Hades gibt es aber nicht.

Ruhe in Papierkram In der aktuellen Early Access-Version sind noch nicht alle Bereiche ins Deutsche übersetzt.

Kauf dir was Schönes Die Goldbarren kann ich direkt investieren oder mir durch Spielfortschritt saftige Rabatte erspielen. Ich wünschte, das wäre im realen Leben auch so.

Nur noch einen Versuch, dann mach ich Schluss

Normalerweise habe ich die Frustresistenz einer Dreijährigen, wenn es um Roguelikes geht. Hollow Knight habe ich beispielsweise irgendwann abgebrochen, weil ich das Gefühl hatte, nicht voran zu kommen und Hades habe ich nur (geliebt) und durchgespielt, weil ich mit jedem Versuch ein Stückchen weiterkam.

Das ist bei Have A Nice Death nicht so und trotzdem sitze ich aktuell jeden Abend hier und denke mir Komm, einer geht noch. Das denke ich so lange, bis das Datum auf meiner Uhr auf den nächsten Tag springt und ich schon weiß, dass Zukunfts-Mary diese Entscheidung bereuen wird.

Und trotzdem laufe ich wieder zum Fahrstuhl, um es mit meinen verstorbenen Angestellten und Plagegeistern aufzunehmen. Warum? Weil es trotz des hohen Schwierigkeitsgrades Spaß macht und ich nie das Gefühl habe, das Spiel sei mir gegenüber unfair.

Brad vor und nach unserem Mitarbeitergespräch.

Ja, die Early Access-Version hat hier und da noch ein paar Macken. Hin und wieder bleibe ich mal an einer Stufe hängen oder mein lebensrettendes Ausweichmanöver befördert mich nicht durch den Gegner hindurch, sondern direkt vor ihn. Alles in allem freue ich mich aber immer, wenn Brad wieder an die Arbeit geht oder ich es ein minimales Stück weiter schaffe, als zuvor.

Wer von euch Hades oder Hollow Knight geliebt hat, sollte sich Have A Nice Death auf jeden Fall mal ansehen. Auch, wenn die Story und die Charaktertiefe nicht mit den beiden Vorbildern mithalten kann. Aber Vorsicht, euer Wochenende steht auf des Todes Sensenschneide.

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