Hunt: Showdown im Early-Access-Test - Hat Crytek noch Shooter drauf?

Im Early-Access-Test zu Cryteks Hunt: Showdown finden wir heraus, ob die Rückkehr des deutschen Studios zum Shooter-Genre sein Potenzial bereits entfalten kann.

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Ein Lichtblick für Shooter-Fans? Wir testen, ob Hunt im Early Access bereits überzeugt. Ein Lichtblick für Shooter-Fans? Wir testen, ob Hunt im Early Access bereits überzeugt.

Louisiana, Ende des 19. Jahrhunderts: Wir stehen vor einem Fenster, dessen dazugehöriges Haus bis zum oberen Stockwerk im Sumpf versunken ist. Hinter der Scheibe schimmert bläulich das Objekt unserer Begierde: ein Hinweis auf den Aufenthaltsort des Boss-Monsters.

Gerade als wir noch grübeln, ob wir die Scheibe einschlagen können, ohne die auf dem Dach sitzenden Krähen aufzuschrecken, beantwortet eine Kugel unsere Frage abrupt. Das Geschoss schlägt durch die Scheibe und die Vögel fliegen unter lautem Krächzen davon. Hinter uns hat es ein anderer Jäger auf den Hinweis abgesehen. Aber zuvor will er uns, einen unliebsamen Konkurrenten, noch aus dem Weg räumen.

Noch während uns der Schreck in den Knochen sitzt, fällt unsere Spielfigur leblos in den Sumpf. Diagnose: Perma-Death. Das kommt davon, wenn man alleine loszieht, anstatt einen Partner mitzunehmen. Denn Hunt: Showdown ist auf Koop ausgelegt - und erst gemeinsam gespielt entfaltet der ungewöhnliche Shooter seine dunkle Magie zur Gänze.

Wir erklären das Gameplay im Video: So läuft eine Runde Hunt: Showdown

Jetzt nur keine hastigen Bewegungen: Die Krähen fliegen sonst unter lautem Krächzen davon und alarmieren jeden in der Nähe. Jetzt nur keine hastigen Bewegungen: Die Krähen fliegen sonst unter lautem Krächzen davon und alarmieren jeden in der Nähe.

Die dramatischen Begegnungen mit anderen Spielern sind indes nicht die einzigen Schreckmomente in Cryteks Horror-Shooter Hunt: Showdown. Finstere Höllenkreaturen (Zombies, Mutanten, Monster) haben sich eine fiktive Welt des 19. Jahrhunderts Untertan gemacht. Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines »Hunters« - jemand, der für Kopfgeld durch die Sümpfe Louisianas schleicht, mithilfe der »Dark Sight« Hinweise aufspürt und jedem Konkurrenten um die wertvolle Beute den Garaus macht. All das, um besonders gemeine Boss-Monster zu finden und die Kreaturen schließlich zurück in die Hölle zu schicken.

Was ist ein Early-Access-Test?
Unsere Tests zu Early-Access-Spielen darf man nicht mit den herkömmlichen GameStar-Tests inklusive Wertung verwechseln. Hier geht es uns darum, eine erste Einordnung für Interessierte zu schaffen, damit ihr für euch einschätzen könnt, ob euch ein Spiel gefallen könnte. Wir nutzen das, um als Redaktion früher und näher an Spielen wie DayZ, Life is Feudal: MMO und Co. dranzubleiben. Den finalen redaktionellen Test mit Wertung gibt's nach wie vor pünktlich zum Release der Vollversion.

Crytek veröffentlichte seine mit Hochspannung erwartete Rückkehr in das Shooter-Genre am 22. Februar überraschend im Early-Access-Programm von Steam, nachdem zuvor eine kurze Closed Alpha abgehalten wurde. Wir haben sowohl die geschlossene Alphaphase als auch die Early-Access-Fassung seither ausführlich gespielt und klären für euch, ob ihr Hunt: Showdown in der Early-Access-Version schon mit Spaß spielen könnt oder lieber noch wartet.

Neu dabei? Unser ausführlicher Einsteiger-Guide zu Hunt: Showdown hilft

Knackpunkt Technik

Der erste Eindruck bestimmt oft nachhaltig, wie wir etwas beurteilen. Läuft beim ersten Starten des Spiels alles rund, das Matchmaking klappt schnell und reibungslos und die Performance ist unserer Hardware entsprechend flüssig, kann man von einem gelungenen Einstand sprechen.

Das ist vielen Spielern allerdings nicht so ergangen, als sie die Early-Access-Fassung von Hunt: Showdown starteten. Die Steam-Bewertungen stehen nur bei »Ausgeglichen«, 68 Prozent der abgegebenen Reviews für Hunt sind positiv, knapp ein Drittel also negativ.

Spieler kritisieren vor allem die schwache Performance von Cryteks Horror-Shooter. Teilweise berichten Besitzer eines starken i7 mit 16 GB RAM und einer Geforce 1060 von unter 40 Bildern pro Sekunde, bei optimalen Einstellungen. Auch massive Serverprobleme finden des Öfteren Erwähnung.

Besonders in Inneräumen geht die Framerate aktuell noch häufig in die Knie. Besonders in Inneräumen geht die Framerate aktuell noch häufig in die Knie.

Zum Zeitpunkt unseres Tests traten auch bei uns recht häufig Verbindungsprobleme auf. Man konnte sich zeitweise nicht mit den Spielservern verbinden und musste dann den Reconnect-Knopf spammen. Crytek äußerte auf Steam, das Problem komme von einer zeitweisen Server-Begrenzung: Um eine stabile Performance zu garantieren, wurde nur eine bestimmte Anzahl gleichzeitiger Spieler erlaubt.

Zu Recht beklagten einige Nutzer in den Steam-Foren, dass ein Server-Cap ein schlechtes Signal aussende. Crytek beteuert, dass es sich dabei um einen kurzzeitigen Workaround handelt und in Kürze alle Spieler gleichzeitig Verbindung herstellen könnten.

Unser Testsystem:
- Windows 10 64bit
- AMD FX 8350 4,0 GHz Achtkern
- 8 GB RAM
- Radeon R9 280
- SSD

Die fehlende Optimierung macht sich auch auf unserem Mittelklasse-Testsystem bemerkbar, allerdings bleibt Hunt: Showdown bei 30 bis 50 Bildern meistens im passablen Bereich. Für einen Multiplayer-Shooter ist alles unterhalb von 60 fps allerdings nicht optimal. Besonders der Performanz-Abfall in den Innenräumen sorgt dann schnell für Frust, zumal sich die schwierigen Boss-Gegner dort aufhalten.

Abgesehen davon läuft die Early-Access-Version aber weitgehend stabil, Crashes oder schwerwiegende Bugs blieben bei uns die Ausnahme. Trotzdem sollten Menschen, die mit dem Gedanken spielen, 30 Euro für die EA-Version auf den Tisch zu legen, wissen, dass da noch nicht alles rund läuft.

Auch wenn Bugs wie dieser den Spielfluss meist nicht stören, sind sie doch unschön anzuschauen. Auch wenn Bugs wie dieser den Spielfluss meist nicht stören, sind sie doch unschön anzuschauen.

Immerhin anders als zu Beginn der Alpha-Phase: Der Spiel-Client bietet nun drei Basiseinstellungen für Grafik. Auf »Low« mit deaktiviertem V-Sync, niedrigem Anti-Aliasing und Nachbearbeitung dürfte das Spiel auf jedem halbwegs aktuellen Rechner zumindest halbwegs laufen.

Und unseren halbwegs aktuellen Rechner haben wir seit Beginn der Closed Alpha und dem darauffolgenden Early-Access-Release sprichwörtlich zum Glühen gebracht. Denn trotz aller Kinderkrankheiten steckt doch großes Potenzialin dieser frühen Fassung von Hunt.

Erfolg: Steam Charts - Hunt: Showdown schießt sich im Early Access unter die Bestseller

Die Spielwelt

Ja, dieses Hunt kann Environment. Die Spielwelt ist schon fast der Star von Cryteks Shooter-Comeback.

Ob man auf der Suche nach dem kolossalen Butcher durch ein kleines Waldstück schleicht, auf der Flucht vor einem klauenbewehrten Tank auf einem alten Schlachthof landet oder bis zum Hals in den modrigen Sümpfen steckt - überall merkt man, dass die Macher kein Survivalspiel-typisches Einerlei im Kopf hatten, sondern Hunt bewusst von den Rusts und PUBGs dieser Welt abheben wollten. Kurz: Dieser Sumpf wirkt extrem sumpfig.

Ein Sumpf, wie ein Sumpf sein sollte: Mit viel Wasser und voller Details. Ein Sumpf, wie ein Sumpf sein sollte: Mit viel Wasser und voller Details.

Ein Schwachpunkt der frühen Version von Hunt ist allerdings der Umfang. Mehr als eine einen Quadratkilometer große Karte und ein Modus mit zwei wählbaren Boss-Gegnern stecken nicht im Early Access.

Wir wählen vor Missionsbeginn immerhin noch, ob wir tags- oder nachtsüber auf die Pirsch gehen wollen. Im Schutze der Dunkelheit kann man dann zwar besser ungesehen agieren, wird dafür aber sowohl von der KI als auch anderen Spielern leichter überrascht.

Für später plant Crytek noch einen Modus, in dem zwei Bosse gleichzeitig auf der Map versteckt sind. Na, das kann ja heiter werden, wenn die dann zufällig Tür an Tür wohnen.

Hunt: Showdown - Tutorial-Video zur Alpha: So spielt ihr den Crytek-Shooter Video starten 6:36 Hunt: Showdown - Tutorial-Video zur Alpha: So spielt ihr den Crytek-Shooter

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